Kapitel 3

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„Fühlst du dich gut genug, um zu apparieren?"

„Ich bin nicht vom Besen gefallen!" Ich stehe auf und mache mich auf in den Flur, um meine Jacke zu holen. Als ich zurück komme, hält mir der ehemalige Freund meiner Eltern, seinen Arm hin und als ich ihn ergreife, werden wir in einen Strudel voller Farben und Bilder gesogen.

Als sich meine Umgebung aufhört zu drehe, erkenne ich Hogsmeade vor mir.

„Ich hasse es, dass man nicht da rein apparieren kann!", stelle ich fest und schaue auf das gigantische Schloss, was ich am Horizont hervorlugt.

„Alles nur zu eurem Schutz!" Remus legt mir seinen Arm um die Schulter und gemeinsam schlendern wir auf das Gebäude am Horizont zu.

Ich drücke die kleine Tür auf, die in dem riesigen Eingangstor eingelassen ist und betrete die Eingangshalle, von Hogwarts.

„Das sich sowas Sommer nennen darf!", meckert Remus, der hinter mir eintritt.

„Selbst Schuld, wenn die keine Jacke mitnimmst!", lasse ich ihn meine Meinung wissen und steuere direkt die Treppe an. Ohne auch nur ein einziges Mal zu überlegen, laufe ich zu dem Wasserspeier. Ich kenne diese Strecke wie meine Westentasche, da ich sie schon tausendmal gelaufen bin.

„Wie kann es sein, dass du kleiner bist als ich und trotzdem so viel schneller?", fragt Remus, der hinter mir zum stehen kommt.

„Du wirst alt!", spekuliere ich schmunzelnd.

„Ich habe genau das richtige Alter!", widerspricht er und fügt an den Wasserspeier gewandt hinzu: „Scherben Zitrone!"

Die Steinstatue geht zur Seite und die Wendeltreppe führte uns beide drehend nach oben. Vor der Tür zu Büro Albus Dumbledores Büro angekommen, klopfe ich und warte ungeduldig auf ein ‚Herein'.

„Nein!", sagt eine verwirrte Stimme. „Ich mein ja!" Remus und ich wechseln einen verwirrten Blick, treten dann jedoch ein.

„Was macht ihr denn hier?", fragt uns mein Pate, als er uns erblickt.

„Wenn wir stören können wir auch wann anders wieder kommen!", bietet Remus an, doch Dumbledore schüttelt den Kopf.

„Nein, nein. Ich habe nur viel mit den Vorbereitungen fürs Turnier um die Ohren, aber das ist nicht euer Problem!" Ein schwaches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.

„Solltet ihr nicht für die Quidditchweltmeisterschaft packen?"

„Das Spiel ist erst heute Abend!", erkläre ich und setze mich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch.

„Und freust du dich schon?", will Dumbledore wissen, während sich die beiden Männer ebenfalls niederlassen.

„Klar! Das wird die Begegnung schlecht hin und ich hoffe einfach, dass Irland gewinnt! Zwar haben die Bulgaren..."

„Aber deshalb sind wir nicht hier!", unterbricht mich Remus und schaut Dumbledore ernst an.

„Also steckt hinter eurem Besuch doch ein Grund. Dachte ich mich schon!"

„Marry hatte eine Art Vision!" Der Blick meines Paten durchbohrt mich.

„Du meintest, du hast es im Griff!"

„Tue ich, aber Harry ganz offensichtlich nicht!" Seit kurz nach dem Tod unserer Eltern und dem Verschwinden des wohl dunkelsten Zauberers überhaupt, sind nicht nur Voldemort und ich, durch den Rückprall seines Fluches verbunden. Durch einen Teil-Zauber, den Dumbledore bei uns damals anwandte, sind wir nun in einer Art Dreieck, auch wenn ich bereits im zarten Kindesalter Visionen hatte, während Harry offensichtlich bis heute verschont blieb.

Bei mir waren es nur Sekunden und auch nur Bilder vom Wald, unterschiedlichen Tieren und gelegentlich Menschen, doch trotzdem verlangten Remus und Dumbledore, dass Snape mir Okklumektik bei bringt.

„Du meinst also, du im Harrys Kopf drin warst"

„Nein. Also irgendwie schon, aber wir haben nicht durch seine Augen gesehen!" Nachdem ich das Gesehene nochmal wieder gegeben habe, betrachtet mich Dumbledore zweifelnd.

„Also glaubst du, gesehen zu haben, dass Lord Voldemort zurück ist?"

„Noch nicht ganz zurück. Er schien zu schwach, aber er wird zurück kommen und dafür braucht er Harry!"

„Marry, weißt du, was du da redest?"

„Natürlich!"

„Könnte es nicht sein, dass es ein Albtraum von Harry war, der absolut nichts zu bedeuten hat?", überlegt Remus.

„So etwas träumt man nicht!" Dumbledore erhebt sich und geht zu dem Denkarium, welches ich früher immer bewundert habe.

„Ich werde mich darum kümmern!" Und das währe jetzt die Aufforderung, ihn allein zu lassen. Wir tun es ihm gleich und erheben uns, bevor wir zur Tür gehen.

„Bis bald!", sage ich noch und dann verlasse ich das Büro, dicht gefolgt von dem Mann, der mich wie seine Tochter aufgezogen hat.

„Das war seltsam!", spreche ich meine Bedenken laut aus.

„Dumbledore meinte, dass euch darum kümmern wird und wir müssen uns darüber nicht den Kopf zerbrechen, denn wie er schon ganz richtig gesagt hat, sollten wir längst für die Meisterschaft packen!" Ich nicke zustimmend, auch wenn ich gerade gar nicht in Stimmung bin.

Marry Potter - Die Kinder, die überlebtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt