2. Kapitel

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Luciana 's Sicht:

Die Lasagne war kurz darauf fertig und ich deckte den Tisch. Ich hatte Angst etwas falsch zu machen, was Mark dazu bringen könnte, mir was an zutun. Mark kam pünktlich in die Küche und setzte sich. "Willst du was trinken," fragte ich vorsichtig. "Gib mir den Wein," brummte er und deutete auf einen Schrank. Ich drehte mich um und seufzte. Der Schrank war weit oben. Vorsichtig stellte ich mich auf die Zehenspitzen und versuchte die Schranktür zu öffnen, doch ich verlor mein Gleichgewicht. Bevor ich auf den Boden fallen konnte, war Mark da und hielt mich fest. "Ich hole den Wein schon. Setz dich," murmelte Mark. Verlegen setzte ich mich. "Danke," sagte ich schüchtern. Mark erwiderte nichts darauf und setzte sich. "Du wolltest wissen, warum du hier bist," bemerkte er. Ich nickte aufgeregt. "Du bist hier, weil du dich in mich verlieben sollst," sagte Mark gelassen und fing an die Lasagne zu essen. "Was," fragte ich verwirrt. Jetzt verstand ich gar nichts mehr. "Du bist hier, weil du dich in mich verlieben sollst," wiederholte Mark. "Ich fühle mich zwar geschmeichelt, aber ich bin nicht die Richtige," warf ich ein. "Das weiß ich. Aber dennoch will jemand, dass du dich in mich verliebst. Du hast 6 Monate Zeit dazu. Und falls es dich beruhigt, du interessierst mich eh nicht. Also musst du dir darüber keine Gedanken machen," erwiderte Mark kalt und widmete sich wieder seiner Lasagne. Langsam fing ich auch an zu essen, obwohl ich jetzt gar nicht mehr viel Hunger hatte. Mark schenkte sich von dem Wein ein und blickte mich fragend an. Ich winkte ab. "Also keine Weintrinkerin," murmelte er. "Ich trinke überhaupt keinen Alkohol," korrigierte ich. "Warum," fragte Mark, der anscheinend kein Verständnis dafür hatte. "Ich habe bei vielen Menschen gesehen, was der Alkohol aus ihnen gemacht hat und möchte nicht in ihrer Haut sein," antwortete ich ehrlich. Mark brummte nur etwas und aß weiter. "Du kannst gut kochen," lobte Mark mich. Ich lächelte ihm dankbar zu, doch er war weiter aufs Essen fixiert. Nachdem er fertig war, räumte ich den Tisch auf und setzte mich dann wieder zu Mark, um mir seine Hand anzuschauen. Er gab sie mir nur äußerst ungern, aber als er merkte, wie vorsichtig ich war, entspannte er sich irgendwann. "Deine Hand hatte geblutet und das hatte sich infiziert. Ich muss die Wunde säubern. Die Hand wächst übrigens gut zusammen. Vielleicht solltest du sie etwas schonen und gerade halten," schlug ich vor. Von Mark kam zunächst keine Reaktion, jedoch fragte er mich dann, ob ich die Wunde reinigen konnte. Ich nickte und ging los, um die passenden Utensilien zu holen. Keine 10 Minuten später hatte ich alles und saß direkt neben Mark. "Das könnte etwas brennen. Normalerweise erzählen die Patienten dann etwas, um sich abzulenken, aber du redest nicht gerne. Also werde ich was erzählen, um dich abzulenken. Da ich absolut nicht weiß, was du schon alles über mich weißt, sag mir Bescheid, wenn du schon etwas weißt," sagte ich, bevor ich mich an die Wunde machte. "Meinen Namen kennst du schon und das ich in einem Krankenhaus arbeite weißt du auch. Ich bin 25 Jahre alt und wollte eigentlich immer Ärztin werden. Jedoch konnte ich mir das Studium nicht leisten, weil meine Eltern früh gestorben sind. Ich liebe Hunde über alles und hatte als kleines Kind einen Schäferhund. Jedoch war er durch das Tierheim krank und musste eingeschläfert werden. Damals wollte ich Tierärztin werden, doch ich hätte kein Tier einschlafen können, daher habe ich mich dann für normale Ärztin bzw. Krankenschwester entschieden. Und ich liebe es den Menschen helfen zu können. Und fertig," endete ich mit meiner Erzählung, bevor ich Marks Hand zum Abschluss noch verband. Mark schaute mich aufmerksam an, ohne etwas zu sagen. Das machte mich so nervös, weil ich nicht wusste, ob ich was falsch gemacht hatte. "Danke," murmelte er, bevor er aufstand und das Zimmer verließ. Ich musste lächeln, weil er wirklich dankbar war. Ich räumte das Verbandszeug weg und dachte nach. Mark hatte mir zwar nie was angetan, aber dennoch hatte ich solche Angst vor ihm. Konnte ich mich wirklich in denjenigen verlieben, der in mir Panik auslöste? Und warum ausgerechnet ich? Mark hatte gesagt, dass er kein Interesse an mir hatte. Warum wollte er dann, dass ich mich in ihn verliebte? Es ergab keinen Sinn. Da ich nichts mehr zu tun hatte, setzte ich mich im Wohnzimmer in einen der beiden Sessel und schaltete den Fernseher ein. Es lief Bones- die Knochenjägerin. Ich hatte diese Serie immer geliebt. Nach einer Folge bemerkte ich, dass Mark sich in den anderen Sessel setzte und beinahe schon gelangweilt auf den Fernseher blickte. "Willst du was anderes schauen," fragte ich. Mark winkte ab:" Nein. Ist schon okay. Es erinnert mich an meinen ehemaligen Job." Ich blickte ihn überrascht an. "Ich war früher Detektiv," erklärte er. Er hatte wohl meinen überraschten Blick mitbekommen. "Ist das jetzt so überraschend," fragte er. "Tut mir leid, damit hab ich nur nicht gerechnet. Wie war das so? Ist das genauso wie in den Serien? Hattest du mal einen Massenmörder oder sowas," fragte ich aufgeregt. Als Mark nichts sagte, wurde mir mulmig. "Ich habe zu viel geredet. Es tut mir leid. Ich lass dich in Ruhe. Gute Nacht," murmelte ich peinlich berührt und verließ schnell das Wohnzimmer und ging hoch in das Schlafzimmer.

Mark 's Sicht:

Ich blickte ihr nach, auch, als sie das Zimmer bereits verlassen hatte. Sie hatte panische Angst vor mir. Und sie hatte keinen Charakter. Das einzige was sie tat, war zu viel reden. Wie sollte ich mich da in sie verlieben? Falls Lawrence das mit Absicht gemacht hatte, hatte er so gut wie gewonnen und konnte mich töten. Ich hatte sie in der Küche aufgefangen und sie war zusammengezuckt vor Angst. Diese Panik in ihrem Blick, wenn sie merkte, dass sie mal wieder zu viel geredet hatte. Und sie sollte meine Chance zum Überleben sein? Dass ich nicht lachte. Sie trank noch nicht mal Alkohol. Sie war wohl die langweiligste Person die ich kannte. Aber etwas Zeit hatte ich noch. Ich durfte nichts unversucht lassen. Und ich wusste auch schon was wir morgen Abend unternehmen würden.

Bad Romance - Mark Hoffman (Saw)Where stories live. Discover now