5. Kapitel

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Luciana 's Sicht:

Unglücklich machte ich mich am späten Nachmittag fertig und zog eins der Kleider an, welches Mark gekauft hatte. Meine Haare ließ ich offen und mein Make-up bestand aus etwas Eyeliner und Lippgloss. Mark blickte mich ganz überrascht an, als ich die Treppe zu ihm runter ging. "Du kannst dich also doch kleiden," bemerkte er beeindruckt. Ich antwortete nicht darauf und folgte ihm stattdessen. Wir stiegen in seinen Wagen und Mark fuhr los. Zunächst schwiegen wir wieder, doch dann fing Mark an, mich ein paar Sachen auszufragen. Ich antwortete ehrlich und versuchte seine Fragen genau zu beantworten. Ich hatte Angst, dass er sonst irgendwas mit mir tat. Schließlich waren wir da. Mark stieg aus und ich folgte ihm vorsichtig. Mark schob mich in den Club und führte mich in einen privaten Raum. Von dort konnte man zwar alles überblicken, ohne aber direkt selbst gesehen zu werden. Ich stellte mich an die Scheibe und beobachtete die Menschen. Mark stand hinter mir. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. "Wieso hast du solche Angst vor mir," hauchte Mark. "Du hast mich entführt. Und mir gesagt, dass du bereit bist, mir alles anzutun, wenn ich nur einen Fehler mache," antwortete ich flüsternd. "Habe ich dir denn je was angetan," fragte Mark leise weiter. "Nein," gab ich zu. "Ich werde immer ehrlich zu dir sein. Und alles was ich tue, hat einen Grund," sagte Mark sanft, bevor er meine Hand nahm und mit meinem Finger zu den Menschen zeigte. Dort stand Stan und küsste eine junge Frau. Mir stiegen Tränen in die Augen. "Trink," murmelte Mark und hielt mir ein Glas mit Alkohol hin. "Wieso hast du mich hierher gebracht? Ich bleibe doch schon aus Angst bei dir. Musst du mir dann wirklich alles nehmen? Herzlichen Glückwunsch, jetzt bin ich genauso wie du. Einsam und ungeliebt. Und falls du dachtest, dass ich mich so in dich verliebe, muss ich dich enttäuschen. Ich werde dich nie lieben. Du bist ein Monster," schrie ich, während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Ich wusste selbst nicht, woher ich plötzlich diesen Mut hatte. Obwohl Mark sonst immer ein Pokerface hatte, sah man jetzt die Überraschung in seinen Augen. Ich drehte mich um und lief zur Tür. Es war mir jetzt alles egal. Ob er mich schlug oder vergewaltigte. Er würde nie glücklich werden. Ich drängte mich durch die glücklichen Menschen und verließ den Club. Draußen lief ich in irgendeine Richtung. Ich hatte keine Ahnung wo ich hinlief oder wo ich war. Es war dunkel, kalt und ich zitterte, weil ich ja nur das kurze Kleid von Mark an hatte. An einer Ecke bemerkten mich auch zwei Typen, die mir Sachen zu riefen. Ich ignorierte es und ging schneller, doch die beiden nahmen die Verfolgung auf. In den Schuhen konnte ich nicht rennen und bevor ich schreien konnte, hielt mir der eine Typ seine Hand vor den Mund. Ich versuchte mich zu wehren, doch er drängte mich gegen eine Wand und sein Blick wanderte meinen Körper herunter. Ich blickte ihn panisch an. Es war dunkel, niemand sonst war da und Mark war es egal, was mit mir geschah. Der Typ kam mit seinem Gesicht näher und fing an meinen Hals zu küssen. Wimmernd versuchte ich mich zu befreien, doch ich war zu schwach. Plötzlich hörte ich den einen Typen wimmern. Der andere hörte auf mich zu küssen, drehte sich um und bekam eine Faust ins Gesicht. "Mark," hauchte ich erleichtert. Mark schaute mich nicht einmal an, sondern wich einem Schlag aus, bevor er beide Typen k.o. schlug. Jetzt erst drehte er sich um. "Tu das nie wieder," knurrte er. Ich nickte ängstlich. Mark kam näher und hob mich hoch. "Ich kann gehen," protestierte ich, doch Mark ignorierte meine Aussage und trug mich zum Auto.

Mark 's Sicht:

Sie machte ihre Ansage und ich musste zugeben, ich hätte nie gedacht, dass sie solche Energie hatte. Das sie mich als Monster bezeichnete, traf mich mehr als gedacht. Ich hatte sie einfach nur für schwach und feige gehalten. War ich vielleicht doch zu weit gegangen? Hatte sie Recht? War ich ein Monster? Wahrscheinlich. Ich hatte viele Menschen ohne zu Zögern umgebracht und kein schlechtes Gewissen gehabt. Luciana verließ das Zimmer und ich beobachtete sie durch die Scheibe. Sie steuerte in Richtung Ausgang. Ich verstand nicht, warum sie so reagiert hatte. Ich dachte ich täte ihr einen Gefallen, wenn sie sehen konnte, was ihr Freund für ein Arsch war. Stattdessen war ich jetzt der Arsch. Ich verließ ebenfalls den Club und folgte ihr. Als ich merkte, wie diese beiden Typen sie vergewaltigen wollten, brannte in mir eine Sicherung durch. Sie gehörte zu mir und niemand würde sich an sie ran machen. Und erst recht nicht auf eine solche Weise. Ich schlug den ersten Typen, der zweite drehte sich um und bekam direkt meine Faust ins Gesicht. Das war dafür, dass er Luciana geküsst hatte. Vielleicht nur am Hals, doch Luciana durfte nur von mir geküsst werden, aber auch nur, wenn sie es wollte. Sie musste sich endlich in mich verlieben. Eine Rettungsaktion war dafür ideal. "Tu das nie wieder," knurrte ich zu ihr. Ich musste grob sein. Nur so konnte sie es lernen. Ein anderes mal konnte ich sie vielleicht nicht beschützen. Und ich wollte nicht, dass ihr was passierte. Ich hob sie hoch und trug sie Richtung Auto. Sie protestierte zwar zuerst, aber ich beachtete es nicht.

Bad Romance - Mark Hoffman (Saw)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt