7. Neue

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Ich saß mit Sophie gerade am Essenstisch. "Gibst du mir die Marmelade?", fragte mich das kleine Mädchen. Ich schob das Marmeladenglas zu ihr rüber, aus dem ich mir vorher etwas genommen hatte.

Megan war gerade dabei Wäsche zu waschen und Raphael war mal wieder auf Arbeit. Bzw., was allerdings die anderen nicht wussten das ich es wusste, war er beim Rudel.

"Hast du deine Haare selbst geflochten?", fragte mich Sophie. Ich hatte mir zwei Französische Zöpfe geflochten, da meine Haare ziemlich fettig waren, ich allerdings keine Lust mehr hatte diese zu waschen.

"Ja", antwortete ich ihr. "Kannst du mir das auch machen?", stellte sie mir die Frage, auf die ich wartete. "Ich hab leider nicht genug Zeit, aber ein ander Mal", antwortete ich Sophie und stand auf.

Ich ging ins Bad, wusch mich und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen. Ich zog mir eine schwarze Jeans-Shorts an und ein weinrotes CropTop.

Den Rucksack, der an meinem Schreibtisch stand, schnappte ich mir und ging wieder runter. Megan hatte vor einigen Minuten, mit Sophie das Haus verlassen und nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte, machte ich es ihnen nach.

Heute war es etwas wärmer als gestern. Es war auch kein bisschen Wind. Der perfekte Sommertag. Die Vögel zwitscherten. Die Bienen summten. Die Mücken, die staren. Ich schlug mir gerade auf den Arm, da mich eines dieser Viecher zum Opfer gewählt hatte.

Ich hatte mich dazu entschieden heute wieder den Wald entlang zu laufen, da ich diesmal nicht verschlafen hatte konnte ich inruhe laufen.

Also ging ich Richtung Wald. Diesmal brauchte ich doppelt so lange wie zuvor. An der Schule angekommen, fand ich den gleichen Trubel wie am Tag vorher vor. Nur diesmal waren die älteren etwas Träger, womöglich hatten die meisten noch einen Kater.

"Morgen", sagte die verschlafene Stimme von Phoebe neben mir. "Morgen", begrüßte ich sie dreimal so fröhlich, was nicht schwierig war.
"Ich hab gestern übertrieben, ich weiß nicht mal mehr wie ich nach Hause gekommen bin", berichtete mir Phoebe und ich konnte ihr nur zustimmen.

"Das hast du definitiv, aber Mary hat dich nach Hause gefahren", erklärte ich ihr, wie sie daheim ankam. Wir beiden gingen ein Stück und setzten uns auf die Bänke, die verteilt, auf dem Vorhof standen. "Was hast du jetzt?", fragte ich Phoebe. "Mathe", sagte sie enttäuschend "du?"

"Geografie", sagte ich genau so enttäuscht wie sie. "Na viel Glück, wenn du Pech hast bist du in der Geografieklasse von Mrs. McFaden, die soll richtig schlimm sein", lachte die blonde neben mir.

"Na ganz toll", ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. An sich hasste ich Geografie schon, jetzt wahrscheinlich mit ner behinderten Klasse. Kann nur gut werden.

Die Türen des Schulgebäudes gingen auf und wir machte uns auf den Weg hinein. Die ganzen Schüler suchten ihre Räume, holten etwas aus dem Spint oder redeten mit ihren Freunden.

"Wir sehen uns später", sagte Phoebe und verschwand auch schon. Mein Zimmer war im ersten Stock. Kaum das ich eintrat, flog mir eine Federtasche entgegen. Oh man, das wird toll.

Ich sah durch die Klasse um nach einen Sitzplatz zu suchen. Doch mir viel etwas anderes auf. Die gleichen Grünen Augen des Wolfes von gestern, sahen mich gerade an. Ich versuchte so zu tun als würde ich keinen Zusammenhang sehen.

Die Augen gehörten einem Jungen. Er war groß, gut gebaut, hatte schwarze Haare und einen lustlosen Gesichtsausdruck. Neben ihm saß ein Mädchen, mit knallrot gefärbten Haaren, das waren dann wohl die Wölfe von gestern bzw. heute, die Nacht.

Unnauffällig setzte ich mich eine Bank vor die beiden. Ich versuchte den beiden bei ihrem Gespräch zu, zu hören.
"Ich find die Schule öde", sagte der Junge. "Zu viele Menschen", knurrte das Mädchen.

"In knapp zwei Monaten sind wir eh wieder zu Hause"

"Naja hoffentlich, nicht das noch etwas dazwischen kommt"

Da kam auch schon der Lehrer und das klingeln ertönte.

Ich fand herraus das die beiden Elian und Caroline hießen.

*.................................*

Ich saß auf dem Schulhof und wartete auf Phoebe. Da kam sie auch schon angerannt. Sie sah um einiges fiter aus als heute Früh. "In meinem Chemiekurs gibt es einen neuen Schüler", erzählte sie mir, nachdem Phoebe sich hingesetzt hatte. "Du machst Chemie?", fragte ich sie, da es mich sehr wunderte.
"Das ist egal, ich hab ein viel größeres Problem", berichtete sie mir voller Panik. Mir viel auch auf, das sie sich die ganze Zeit hecktisch um sah.

"Welches?"

"Kann ich dir nicht sagen, ich muss mit Mary reden", Phoebe sah sich noch einmal um und verschwand dann einfach. Dort saß ich nun total verdattert und kein Plan was ihr Problem war.

Es hatte etwas mit dem neuen Schüler zu tun. Womöglich gehört der auch noch zu Caroline und Elian. Im Deutschkurs werde ich sie sicher darauf ansprechen können. Dachte ich jedenfalls.

Als ich in das Zimmer kam und mich setzte wartete ich auf Phoebe. Sie kam aber die ganze Stunde nicht. Langsam machte ich mir sorgen. Es gab aber nur zwei Orte wo sie sein könnte.

Mir war es egal ob ich schwänzte. Ich kannte Phoebe noch nicht lange, aber trotzdem war es mir wichtig sie zu finden.

Sie sagte sie müsse mit Mary reden, also entweder war sie bei ihr zu Hause oder bei Mary zu Hause. Da ich nicht wusstr wo Mary wohnte, musste ich zuerst bei Phoebe schauen.

Ich schlug die Türen der Schule auf und rannte, so schnell ich konnte durch den Wald. Bis ich an Phoebes Haus ankam.

Ich klingelte und eine Frau, um die 40 machte mir die Tür auf. "Guten Tag ist Phoebe da?", fragte ich sie.

"Ja, sie ist oben, sie fühlte sich nicht gut und ist nach Hause gekommen", antwortete sie mir.

"Dürft ich rein kommen und nach ihr sehen?"

Da war etwas mehr im Busch. Ich sah wie die Frau mit sich kämpfte. Sie sträubte sich Regelrecht mich rein zu lassen.

"Okey, komm rein", willigte sie ein.

Also ging ich hoch. Schon auf der Treppe hörte ich Stimmen. Vor der Zimmer Tür stehen. Ich hörte wie Phoebe sagte: "Selbst wenn du sagst, das sie mir helfen könnte, vertrau ich ihr nicht genug. Das ist ein zu großes Geheimnis, als das ich es Liv einfach so erzählen könnte"

Da sprach eine zweite Stimme zu ihr: "Was hast du jetzt vor?" Sie hörte sich an wie Mary.

"So tun als wäre alles normal"

Die beiden standen im Raum gegenüber von einander. Nachdem ich die Tür öffnete sahen sie erschrocken zu mir.

"Was machst du hier?", fragte mich Mary.

"Das könnt ich euch beide genau so fragen"

Mit meinem Zeigefinger zeigte ich auf die beiden und musterte sie mit einem misstrauischen Blick. Erst jetzt viel mir auf wie verheult Phoebe war. "Was ist los?", fragte ich sie besorgt und ging auf beide zu. Hinter mir schloss ich die Tür.

"Nix wichtiges", lügte Phoebe mich an.
Sie wollte mir nicht erzählen was los war. Das verstand ich auch. Doch musste sie mich nicht anlügen. Es musste etwas mit diesem Jungen zu tun haben.

"Ich weiß das etwas ist. Du musst mir auch nicht unbedingt erzählen was los ist, aber ich kann mir denken, dass es etwas mit dem Jungen zu tun hat", versuchte ich sie zu beruhigen.

"Er...", Phoebe schluchzte kurz "...ist mein Ex"

Der Wolf des NordensDonde viven las historias. Descúbrelo ahora