Teen Wolf (Prolog)

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~Skadis Sicht~

Alles in meinem Körper schreit. Es schreit danach mich an einer der Wände neben mich zu lehnen und an dieser heruntetsacken zu lassen. Einfach aufgeben, doch das ist ein Wort, welches mir ausgetrichtert wurde.

Meine Beine schmerzen, bei jedem zweiten Schritt knicken sie ein und lassen mich stolpern. Meine Lungen brennen und der leicht metallige Geschmack in meinem Mund, welcher schon seit geraumer seit auf meiner Zunge liegt, wird durch die offene Platzwunde an meiner Stirn auch nicht weniger.

Ich biege um die nächste Ecke. Mein Kreislauf ist kurz davor zusammen zu klappen. Schnell schüttel ich meinen Kopf um mich wieder wach zu bekommen.

Ein ziehender Schmerz schießt in meinen Oberarm, als ich mir kurz an den Kopf fasse. Ich schreie auf.

Die Schritte hinter mir werden lauter, schneller. Sofort laufe ich weiter, doch auch das dauert nicht mehr lange an. Vor mir türmt sich eine riesige Mauer auf. Sackgasse.

Nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig. Weglaufen ist nicht mehr. Keine Option. Das hier muss in einen Kampf hinauslaufen.

Zwar bin ich klein und sehe nicht gerade stark aus, allerdings lässt mich das wendig, schnell und unterschätzbar sein. Ein kleines blondes Mädchen würde doch niemals einem ausgewachsenen muskulösen Mann angreifen oder? Nun ja, doch! Ich schon! Es ist meine Pflicht.

Selbstbewusst drehe ich mich um. Es ist das pure Adrenalin, welches mich gerade steuert, Wille und Durchhaltevermögen. Meine Muskeln, Knochen und meine Lungen würden aufgeben, doch ich tue das nicht.

Der Mann bäumt sich vor mir auf. In seiner Hand hält er ein Schwert. An seinem Gürtel schimmern kleine Klingen von Wurfmessern und ich meine eine Art teaser zu erkennen. Ich hingegen habe keine Waffen. Nur mich und meine Fäuste, Füße und mein Gehirn.

Der Mann kommt bedrohlich nahe und beginnt mich mit dem Schwert zu attackieren. Schnell weiche ich aus, verpasse ihn mein paar Tritte und Schläge. Recht schnell schaffe ich es ihm sein Schwert aus den Händen zu reißen und so weit weg von ihm, dass er nicht mehr dran kommt.

Kurz Atme ich durch, doch nur einen Augenblick später schießen zwei Wurfmesser an mir vorbei. Eines erwischt meine noch heile Wange und zieht einen Schnitt durch diese. Das zweite streift meine Wade und hinterlässt an dieser einen Schnitt.

Ein drittes Messer fliegt direkt auf mein Gesicht zu, doch bevor dieses trifft, weiche ich aus und fange es in der Luft am Griff.

Für eine gute Sekunde lasse ich das Messer spielerisch über meine Hand gleiten. Drehe es wenige Male um meinen Finger und betrachte die scharfe Klinge.

Er ist abgelenkt. Perfekt. Sein Blick haftet noch erstaunt auf der vorherigen Position meiner Hand, als ich das Messer hebe und dieses leicht aus dem Handgelenk der Luft überlasse. Es schneidet die Luft wie ein Pfeil in einem Film. Die Zeit wirkt mit einem Moment wie in Zeitlupe und während das eine Messer noch fliegt, hebe ich die zwei anderen auf und überlasse diese ebenfalls der Luft.

Das erste Messer landet mit einem leichten Schnitt auf seiner Rechten. Das zweite an seiner Linken, sodass er nun an der Wand nicht mehr nach links oder rechts kann. Das dritte Messer landet eine Punktlandung gut 5 cm über seinem Kopf. Hätte er nicht hinuntergezuckt, wären es drei gewesen.

Langsamen Schrittes gehe ich auf den Mann zu, welcher nun eher verängstigt vor mir an der Wand steht. Allmählich Tropfen die ersten Blutstropfen von dem Schnitt an meiner Wange auf den Boden und hinterlassen dort eine gepunktete Spur von Blut.

Ich stehe direkt vor dem Mann. Er versucht stark auszusehen, furchtlos, doch die Angst ist nicht zu übersehen.
Mit einem Mal greife ich nach einem weiterem Messer von seinem Gürtel. Flach lege ich es gegen seine Wange. Lasse die Klinge sanft über diese tanzen und amüsieren mich an der Angst in seinem zusammengekniffenen Augen.

Born to HuntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt