Teil 189

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Sofy

„Weißt du was? Was sagst du dazu, wenn wir nach dieser Hochzeit einfach unsere Koffer packen und mit Niilo und Elina wegfahren. Das würde uns allen gut tun, denke ich“, schlug Wincent schließlich vor. „Ist das nicht ziemlich kurzfristig?“ „Na ja. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon viel eher mit dem Gedanken gespielt …“, gab er schulterzuckend zu, „Noch können wir das Ferienhaus von meinen Bekannten nutzen. Aber vielleicht … sollten wir uns doch nach was eignem umsehen. Mit zwei Kindern wird es dann nämlich auf Dauer ganz schön eng.“ Seufzend schüttelte ich den Kopf: „Wincent ...“ „Ne Sofy. Mir ist klar, worauf du hinauswillst, aber nein. Das ist eine Diskussion, die ich nicht mehr mit dir führen möchte.“ „Es geht dabei aber um verdammt viel Geld. Und wie du siehst, arbeite ich momentan nicht …“ „Aber ich arbeite. Und wenn ich das so sagen darf, ich verdiene gar nicht mal so schlecht … Aber wir waren doch eigentlich soweit, dass es gar kein mein und dein mehr gibt. Zumindest hast du da so einen Ring an deinem Finger, der das eigentlich von selbst aussagt, findest du nicht?“ „Dass heißt trotzdem nicht, dass ich voller Freude, das Geld zum Fenster rausschmeiße. Sowas muss gut überlegt sein …“, fing ich an, aber da hakte Wincent auch gleich wieder ein. „Davon war ja auch gar nicht die Rede. Ist ja nicht so, dass ich das erst beste Haus nehmen würde. Natürlich muss die Auswahl gut überlegt sein. Aber es hätte schon seine Vorteile. Wir könnten hinfahren, wann wir wollen. Völlig unabhängig von Allem.“ Ich seufzte, seine Argumente waren natürlich total gut. Aber bei so viel Geld konnte ich nicht einfach nachgeben und mich darauf einlassen. Das passte einfach nicht mit meinen Prinzipien zusammen. „Ach komm schon“, versuchte Wincent es wieder. „Lass mich drüber nachdenken, okay? Ich kann das nicht einfach so entscheiden“, murmelte ich seufzend. Er hatte echt das Talent mich mit seiner Spontanität zu überfordern. „Es muss ja auch noch gar nichts entschieden werden. Wir können doch erstmal gucken.“ „Na schön“, seufzte ich also, „Vorher gibst du ja eh keine Ruhe.“ „Da liegst du richtig“, entgegnete er grinsend, „Ich kann genauso stur sein wie du.“ „Genauso wie ich? Du bist viel schlimmer“, empörte ich mich, musste dann aber doch lachen. „Wenn Niilo und Elina nur halb so viel Sturheit geerbt haben, haben wir noch ganz viel Spaß“, überlegte Wincent. „Brauchen sie nicht. Bei dir müssen sie doch nur große Augen machen und du sagst ja“, neckte ich ihn lachend. „In einem gewissen Rahmen, werde ich das ja wohl dürfen. Ich will ja, dass meine Kinder glücklich sind.“ „Ja, aber Glück hängt nicht vom Geld ab. Aber das weißt du ja. So, und wenn wir heute was essen wollen und die nächsten Tage auch, sollte ich jetzt mal einkaufen fahren. Der Kühlschrank ist nämlich leer.“ „Hmmm ich hasse einkaufen“, seufzte Wincent. „Dann bleibst du mit den Kindern zu Hause und ich kann endlich mal wieder in Ruhe einkaufen. Ohne, dass ich ständig angesprochen werde, ob das Zwillinge sind. Oder ob Beide meine Kinder sind …“, schlug ich vor, da mich das in den letzten Wochen doch sehr genervt hatten. „Man muss nur mal doof antworten“, entgegnete Wincent grinsend. „Ja. Würdest du tun, ich weiß. Ich aber nicht.“ „Stimmt. Wärst auch nicht du“, erwiderte er schmunzelnd, „Dann fahr du allein. Wir machen es uns noch ein wenig auf dem Sofa bequem.“ „Gute Idee. Die Zwillinge können mal wieder Papazeit gebrauchen“, erwiderte ich schmunzelnd, setzte Niilo von meinem Schoß mit auf Wincents Schoß und stand dann auf, um mir Schuhe anzuziehen. Irgendwie freute ich mich richtig darauf, mal wieder völlig entspannt einkaufen gehen zu können.

Vielleicht irgendwann (1)Where stories live. Discover now