[ Liebe ist Hoffnungslos 2.0 ]

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Angesicht zu Angesicht standen sie zueinander.
Shisui wusste nicht genau was nun kommen würde. Itachi hatte ihn nach ihm gefragt, und war einfach vor seiner Haustür aufgetaucht.

Ein knappes halbes Jahr war nun die Nacht her, in der Itachi dem Lockenkopf seine Gefühle gestand. Auch, wenn er dies mit eigenen Worten tat.

Als Shisui die Woche darauf wiederkam schien alles wie bei alten.
Sie verhielten sich normal, gingen zusammen auf Missionen, erfüllten ihre Arbeit gewissenhaft und verbrachten ab und zu auch mal privat etwas Zeit miteinander.

Doch Itachi hatte was auf dem Herzen.

Ihm ging die Nacht von damals nicht so einfach aus dem Kopf.
Er dachte Monate lang darüber nach.
Hatte Kopfkino, und fühlte sich schlussendlich alleine.
Er hatte alles was er brauchte, doch nun wollte er mehr. Eine Person, die er immer an seiner Seite wissen wollte. Nicht als Freund, sondern als Partner.

Tja, jetzt stand er im Wohnzimmer von Shisui, schluckte seine Nervosität runter, und fühlte sich elendig.
So musste sich Shisui wohl damals gefühlt haben, schoss ihm durch den Kopf.

„Ich wollte mit dir reden" fing er an, seine Stimme klang fest. Anders als erwartet.

Die Stimmung war gar nicht so angespannt wie Itachi es war.
Shisui stand gut gelaunt vor ihm.

„Sag schon, was ist los?" Shisui schloss selbstsicher die Lücke zwischen den beiden.
Ein kribbeln durchfuhr Itachi als er seine Hände, in den warmen des anderen spürte.

Kaum merklich presste der jüngere die Lippen aufeinander und suchte das weite mit seinen Augen. Einfach den Blickkontakt vermeiden. Nicht das dem erfahrenen Ninja noch die Knie schwach wurden.

„Keine sorge, hau einfach raus" ermutigte Shisui seinen Freund. Er würde Itachi unterstützen wo er konnte.
Das dieser allerdings ein Geständnis plante, wusste er nicht.

Die letzten Monate hatte es zwischen den beiden gefunkt.
Aus Spaß flirtete der offene Shisui auch mal mit seinen Freunden, und die harmlosen Berührungen brannten sich in Itachi's Haut. Sowie manche Komplimente in sein Gedächtnis.

„Naja also... ich..." fing er an und sah dem Lockenkopf in das Gesicht.
Markante, und doch so weiche Gesichtszüge waren ihm gegenüber. Verspielte locken die ihm in die Stirn fielen, dunkle Augen, und die leicht breite Nase individualisierten Shisui. 

Itachi rang mit seinem inneren.
Er wollte es ihm sagen, doch die Worte kamen nicht über seine Lippen.

„Also?" fragte Shisui und legte den Kopf ein Stückchen schief.

Jetzt oder nie Itachi!

Drei

Zwei

Eins

„Ich hab Hunger" presste er hervor.

„Hunger?" hinterfragte Shisui wobei er eine Augenbraue hob.
Hastig nickte Itachi.
„Wie wärs mit Dangos?" schlug Shisui vor und beobachtete wie Itachi's Blick sich aufhellte.

„Ja!" wie ausgewechselt ergriff er nun selbstsicher Shisuis Arm und führte diesen nach draußen.

Am Markt angekommen holten sich die beiden ein paar dieser leckeren Spezialitäten und liefen eilig wieder zu Shisuis Haus um sie dort zu verputzen.

Als Shisui nach dem leckeren Essen kurz im Bad war und Itachi für sich war, dachte er nochmal über sein Geständnis nach.

Was für ein Feigling er doch war.

Er schaute an die Decke und lies ein großes seufzen von sich.
Wenn ein Seufzer eine Form hätte, wäre es in diesem Moment wohl eine dunkle deprimierende Farbe gewesen, um letzten Endes pathetisch auf den Boden zu fallen.

„Alles gut bei dir? Du wirkst so niedergeschlagen" vernahm er eine Stimme hinter sich. 

„Ach ich bin nur voll vom Essen" nuschelte Itachi ablehnend vor sich hin.

„Willst du reden?" einladend deutete der Lockenkopf auf die dunkle Couch in seinem Wohnzimmer.

Seufzend lies sich Itachi neben seinem Freund aufs weiche Polster nieder.
„Ich Versuch auf den Punkt zu kommen..." murmelte Itachi so laut, dass Shisui es gerade noch verstehen konnte.

Verzagt schloss der jüngere seine Augen.
„Momentan ist es irgendwie zu viel für mich... ich hab zwar keinen Druck, dennoch fühl ich mich für Dinge verpflichtet. Zum Beispiel anderen die Wahrheit zu sagen, mit offenen Karten zu spielen. Ich hab das Gefühl das es einfacher sein würde, wenn diese Last von meinen Schultern fällt" fing er an.
Von Zeit zu Zeit wurde er schneller mit seinen Worten.
Er wollte es einfach nur noch loswerden.

„Manchmal fühl ich mich trübsinnig, es gibt etwas was mich bedrückt. Das alles klingt viel dramatischer als es eigentlich ist." stellte er fest.

Aufmerksam hörte Shisui zu und beobachtete den auf knien sitzenden Uchiha vor sich.

„Das was wir mal waren sind wir jetzt nicht mehr. Ich... es ist alles anders seitdem ich dich abgewiesen hatte. Meine Gefühle waren echt doch ich war nicht bereit. Es tat so weh dich so zu sehen. Du warst verletzt und ich war schuld. Und... und dann kam diese Nacht. Du weist gar nicht wie viel dieser Moment meinem Kopfkino Stoff gegeben hat" plapperte er weiter, die Augen geschlossen.

„Ich dachte mir wird der Boden unter den Füßen genommen. Ich war so nervös, genauso wie vorhin an deiner Tür. Shisui... ich kann nicht nur mit dir befreundet sein.
Dein Lächeln ist das anmutigste was ich je gesehen hab!" gestand er ihm. Doch im Redeschwall bemerkte er seine Worte nicht.

„Ein schiefes grinsen von dir, und ich muss den Blick abwenden. Ungewollt wenden sich meine Mundwinkel nach oben, jedes Mal wenn ich an dich denke! Es tut manchmal schon beinah weh." sein Lächeln war unglaublich süß. Ein Blick von ihm - er war verliebt.

„Wir waren immer gute Freunde doch ich liebe dich Shisui. Ich kann nicht anders..." er holte tief Luft. Seine Lider waren weiterhin geschlossen, es half ihm sich zu beruhigen.
„Auch wenn du sauer auf mich bist, weil ich dich abgewiesen hatte... ich fühl mich wohl in deiner Nähe Shisui. Mich ständig zurückzuhalten geht nicht auf Dauer... deshalb wollte ich dir die Wahrheit sagen.
Alle halten mich immer für ruhig und kalt, doch dass stimmt nicht. Ich bin eben ich, wenn ich mit dir bin. Ich kann sein wie ich bin, unabhängig davon welche Laune ich hab, du akzeptierst mich.
Ich würde den Rest meines Lebens-„ ein Druck auf seinen Lippen unterbrach den Jungen Uchiha.

Abrupt verstummte er.

Verwirrt flatterten seine Augen auf.

Mit weit aufgerissenen Augen realisierte er das Geschehen.

Nach kurzer Zeit entspannte sich sein Körper, und er gab sich der Situation hin. Langsam erwiederte er den Kuss.
Gefühlvoll und doch verlangend drückte Shisui seine Lippen auf die weichen des anderen.

Der ältere von beiden legte seine Hand sanft auf die Wange des anderen ab.
Ein Feuerwerk explodierte soeben.

Auch die Haltung des Lockenkopfes entspannte sich, als er sich ein wenig weiter über den anderen beugte.

„Das kam unerwartet" mit glasigen Augen schielte Itachi zu Shisui.
Ihre Gesichter waren nah beieinander sodass sie den Atem des anderen auf ihren Lippen spürten.
Stirn an Stirn begann Itachi zu lächeln, senkte den Blick dabei ein wenig und griff nach Shisui Hand.

Ohne zu zögern umgriff er diese, verflocht ihre Finger miteinander und atmete vor sich hin.

„Du liebst mich?" fragte Shisui und streichelte Itachi's Wange. Eine leichte Röte zierte diese, doch auch Shisuis Wangen waren hitzig geworden.

Itachi nickte umsichtig.

Denn Shisui hatte nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Herz berührt.

🍋 Shiita OneShots 🍋Where stories live. Discover now