Überschätzung

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Ich war irritiert,
als du mir
ohne Worte
deinen leeren Becher gabst,
damit ich nachfülle,
als wäre noch Luft in deiner Leber,
Löcher,
die du stopfen willst,
mit dem unheilvollen Elixier,
das niemandem jemals Glück brachte.

Darum begibst du dich nach draußen,
der hungrige Schwarm folgt,
es soll eine Erzählung starten,
der niemand jemals gelauscht hat,
ein Unikat,
nur für uns kreiert
von dir,
deshalb stellst du dich auf das Dach,
damit jeder deine Silben hört,
kein Laut darf verloren gehen,
doch dann machst du einen Schritt zu viel.

Die Geschichte,
besonders deine,
ist so lange gut,
bis sie ins Unrealistische abrutscht,
denn niemand kann dir folgen,
als du zum Höhepunkt kommst,
damit danach die Spannung fällt,
oder aber du selbst.

Noch während sich dein Körper immer weiter entfernt,
es ist dafür noch viel zu früh,
die Sonne geht gerade erst unter,
während du einfach fällst,
da verstehe ich.

Dein Herz war bereits gefüllt,
randvoll
und ich dachte,
dass der Tropfen überläuft,
wie in deinen Geschichten,
doch leider waren sie genau das,
bloße Fiktion,
Fantasien von dem,
was wir hätten sein können,
was du hättest sein können,
denn du bist nur du,

der Geschichtenerzähler

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