Kapitel 10

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Nachdem Jin realisiert hatte, dass er in der Zeit gelandet war, in der Minhyun IV. herrschte, der Hwang Minhyun, welcher dem kleinen Minhyun so ähnlich sein sollte, wurde er ganz still. Neben der Sehnsucht endlich wieder nach Hause zu kommen, war da auch noch die Angst und Ungewissheit, was als nächstes passieren würde.

Der Anführer meinte, der König würde darüber entscheiden was mit Jin passiert. Er stellte sich direkt alle möglichen Szenarien vor, die alle mit seinem Tod endeten. Er hatte keine Ahnung wie der König drauf war und vor allem mit angeblichen Spionen umging. Dabei war Jin doch sozusagen nur auf der Durchreise.

Jin sah zu wie alle ihre Pferde bereit machten und sich draufsetzten. Für ihn war keins übrig. Sollte er etwa laufen?

Als hätte er seine Gedanken gelesen, führte der Anführer ihn zu dem jungen Mann, den er erst behandelt hatte. Namjoon.

"Na los, steigen Sie auf", forderte der Anführer Jin auf. Mit großen Augen blickte Jin zu Namjoon. Zu zweit auf einem Pferd? War das überhaut gut für das Tier?

Er stieg mit einem Fuß in den Bügel und kletterte nervös hoch. Namjoon half ihm mit seinem gesunden Arm auf, sodass Jin sich vor ihn setzen konnte. Jin spürte Namjoons Brust an seinem Rücken, so wenig Platz hatten sie auf dem Sattel.

"Ist es bequem für Sie?", fragte Namjoon und kramte währendessen in seiner Tasche rum, welche seitlich am Pferd befestigt war. Jin antwortete nicht sondern beobachtete ihn.

Er wartete nur darauf, dass Namjoon seinen verletzten Arm benutzen würde, sodass all seine Mühe umsonst war.

"Was suchen Sie denn da?", fragte Jin und zog eine Augenbraue hoch. "Eine Decke. Ich spüre doch, wie sehr sie frieren", antwortete Namjoon und grinste ein wenig.

Jin drehte sofort seinen Kopf wieder nach vorne, um seine Nervösität zu überspielen. Er wollte keine Schwäche zeigen, denn auch wenn er Angst hatte und immer noch nicht so recht wusste, wie er sich verhalten sollte, wollte er von ihnen respektiert werden.

Namjoon hatte es endlich geschafft die Decke rauszuholen und versuchte, diese mit einem Arm zu öffnen. Er wurf sie über seine Schulter und versuchte sie festzuhalten.

"Würden Sie mal? Wenn wir uns zudecken, wärmt sie uns beide", meinte Namjoon und sah Jin abwartend an. Jin drehte sich zu ihm und griff nach der Ecke der Decke. Er legte sie ordentlich über Namjoons Schulter und nahm dann die Enden, um sie vor seinem eigenen Hals zuzuhalten.

Direkt musste er an Bohyun denken. Jin war Namjoon so nah und teilte sogar eine Decke mit ihm. Es war zwar nichts schlimmes, doch trotzdem fühlte er sich, als würde er seinem Freund fremdgehen. Gerade war aber der Gedanke nicht zu erfrieren attraktiver, deshalb nahm er es einfach hin. Namjoon wirkte eh nicht, als würde er die Situation ausnutzen. Noch dazu, wer behauptet, dass er überhaupt auf Männer stand oder bestimmte Absichten hatte? Er wollte immerhin Jin nur helfen, dass er nichtmehr so fror.

Sie reiteten los, doch erstmal langsam im Schritt. Darüber war Jin sehr dankbar, denn er ist vorher noch nie geritten und fühlte sich nicht wirklich sicher. Er hatte auch sehr großen Respekt vor den Pferden.

Schweigend bewegten sie sich durch die stille Nacht. Jin blickte nach oben während er die Decke vor sich zuhielt und betrachtete den Mond.

Es war für ihn so faszinierend, dass er 300 Jahre in der Vergangenheit war, doch es gar nicht so viele Unterschiede gab. Der Mond, die Bäume, die Umgebung, die ganze Natur. Alles sah aus wie in der Gegenwart, was für ihn fast unverständlich war. Wozu war die Welt nur noch mehr im Stande?

Bohyun hätte dieses Abenteuer ganz sicher geliebt. Er war Historiker, all die Geschehnisse in echt zu erleben, wäre für ihn ein absoluter Traum.

"Woran denken Sie?"

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⏰ Last updated: Sep 18, 2023 ⏰

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mo ghrian. - [NAMJIN]Where stories live. Discover now