Kapitel 10

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Es war ein seltsamer Anblick zwei langgliedrige Männer, gekleidet in gedeckten Farben, auf einer knalligen, burgunderfarbenen Couch sitzen zu sehen, in einem Wohnzimmer, das von Pastelltönen bestimmt war und dessen Akzente alle Töne von pink besaßen

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Es war ein seltsamer Anblick zwei langgliedrige Männer, gekleidet in gedeckten Farben, auf einer knalligen, burgunderfarbenen Couch sitzen zu sehen, in einem Wohnzimmer, das von Pastelltönen bestimmt war und dessen Akzente alle Töne von pink besaßen. Jungkook und Taehyung sahen aus, als wären sie im Kinderzimmer einer Fünfjährigen gelandet, minus des Prinzessinnenhochbettes, das ich mir immer als Kind gewünscht hatte und der Spielsachen.
"Hier, das haben wir mitgebracht, als Willkommensgeschenk", sagte Taehyung und reichte mir eine braune Papiertüte, die mit einem dunkelblauen Band mit weißen Punkten geschmückt war.
Abwartend sah er mich an, also sollte ich es wohl öffnen. Darin war eine Packung mit teurem Kaffee und eine Teemischung, die schon durch die Packung stark, aber wohltuend roch.
Ich musste grinsen, als ich an den Morgen dachte, an dem Taehyung einen Extra-Tee zur Bestellung unserer Abteilung dazugetan hatte, weil er dachte, man hätte vergessen mich zu fragen.
"Danke! Das ist perfekt für Amalas Koffeinkick und der Tee schmeckt bestimmt super, so wie er riecht. Wollt ihr beiden eine Tasse haben?"
Taehyung winkte ab und sah mich beinahe streng an. "Der Tee ist für dich, nicht für deine Gäste. Außerdem muss ich gleich wieder gehen. Ein Café führt sich nicht von alleine."
Da hatte er allerdings recht. Aber er wollte das Café heute doch nicht alleine bedienen, oder? Soweit ich wusste, gab es momentan keine anderen Kellner oder Kellnerinnen neben Taehyung, Jungkook und Amala im Yellow Skies.

Bevor ich nachfragen konnte, ob er es denn überhaupt alleine schaffte, stürmte Amala hinein, öffnete die Arme weit und kündigte voller Energie an: "Ich bin zurück, wir können loslegen."
Das was Amala nun trug war nicht gerade weniger freizügig, als vorhin. Sie hatte sich ein Crop Top und kurze Sweat Shorts angezogen und trug darüber einen durchsichtigen Chiffonmantel. Ich seufzte, weil ich wusste, was sie heute vorhatte und es war nicht nur zeichnen.
"Damit ihr eure Ruhe habt, gehe ich mit Taehyung. Ich kann dir helfen den Laden zu öffnen und dann ein wenig arbeiten, wenn es dich nicht stört?"
Taehyungs Mundwinkel hoben sich sofort und er sprang beinahe von der Couch.
"Über ein wenig Hilfe würde ich mich sehr freuen. Bis zum Mittag bin ich nämlich alleine. Sollen wir dann los?"
Amala schien es nur recht zu sein, dass ich sie mit Jungkook alleine ließ. Mir war es auch recht, denn Jungkooks Blicken zu urteilen, war auch er nicht nur darauf aus, sich malen zu lassen. Würde ich noch länger hierbleiben, würden sie sich vermutlich noch vor meinen Augen aufeinander stürzen und mit dem Anblick wollte ich nicht gerade meinen Samstagmorgen füllen.
"Ich hole noch eben schnell meinen Laptop, dann können wir los."
So schnell es ging holte ich also alle Dinge, die ich benötigen würde. Zuvor hatte ich mir bereits ein gemütliches, altrosafarbenes Set angezogen, dass aus einem Top, einer Stoffhose und einer Strickjacke bestand und schlüpfte nun dazu in einfache weiße Sneaker. Dann verließ ich mit Taehyung die Wohnung und das Wohnhaus.

Es war ziemlich still zwischen uns, während wir zu Taehyungs Auto liefen und irgendwann hielt ich diese Stille nicht mehr aus, in die wir beide hineinüberlegten, worüber wir nun reden konnten. Ich musste einfach das Eis brechen und ich tat es einfach mit dem, was mir lag.
"Du siehst heute ziemlich stylisch aus. Ist das also dein eigentlicher Look, wenn du nicht im Café arbeitest und die einheitliche Kellneruniform trägst?"
Taehyung sah an sich herunter, betrachtete seinen dünnen hellraunen Pullover und die Beigen Hosen. Vermutlich würde er heute einfach das für seine Schicht tragen und nicht wie sonst die schwarzen Hosen und das weiße Hemd, das alle angestellten im Yellow Skies, unter der schwarzen Schürze mit dem eingestickten gelben Baum an der Seite, trugen.
"Ja, das ist vielleicht ein Teil meines Stils. Ich kann dir gar nicht sagen, ob ich überhaupt einen einheitlichen Stil habe. Ich trage einfach immer das, was ich gerade tragen will und was, meiner Meinung nach, gut zusammen aussieht."
Er warf einen Blick auf mich und auf meine heute eher lahme Kleiderwahl. Ich hatte etwas bequemes angezogen, da ich mich eigentlich auf einen gammeligen Samstag eingestellt hatte.
"Ich weiß, was du gerade denkst", winkte ich ab und Taehyung wirkte überrascht. "Im Vergleich zu sonst sehe ich heute nicht sehr modisch aus. Aber das ist nur, weil ich mich eigentlich in mein Bett gelegt und zum hundertsten Mal Der Geheime Garten gelesen hätte, während ich deinen Tee trinke."

Yellow Skies || kim taehyungWhere stories live. Discover now