Kap. 18: {~Queens Offenbarung~}

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Ungefähr eine Woche ist nun seid Hiyoris und Yatos Besuch vergangen und ein weiterer Brief der Königin traf ein.
Sie bat um ein Treffen, welches äußerst dringend und von höchster Priorität sei.
Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, was sie wollte, doch hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst, was auf mich zukommt, hätte ich das ganze für einen schlechten Scherz gehalten und wäre wohl besser im Bett geblieben.
Mir schien die ganze Situation sehr Merkwürdig, doch was hatte ich schon groß für eine Wahl, also machten Sebastian und ich uns am kommenden Tag auf den Weg in ihren Palast.

Wir wurden wiedermals am Haupttor von den Butlern in weiß empfangen und auf direktem Weg, durch die langen, prachtvoll ausgeschmückten Flure, in den Thronsaal, indessen sich die Königin befand, geführt.
Sie öffneten uns die Tür und verschwanden sogleich wieder dahinter.

,,Eure Majestät, Ihr wolltet mich sprechen?"
,,Sie sind also eingetroffen, ich begrüße Sie Dame Larissfort.
Es mögen sich nun alle anderen Anwesenden dieses Raumes entfernen."

Die Bediensteten und Wachen der Königin, verließen den Raum und ebenso Sebastian wollte sich gerade zurückziehen, da protestierte ich:
,,Sebastian bleibt!"
,,Ich bedaure, aber es ist eine äußerst private Angelegenheit." , antwortete sie.
Doch ich sagte: ,,Es gibt nichts was ich vor ihm geheim halten würde, also bitte ich Euch darum!"
,,Nun gut." , willigte sie schließlich ein, ,,da ich weiß, dass er sich schon als Euer bester und vertrauenswürdigster Butler bewiesen hat, soll er bleiben."
,,Ich danke Euch".

Es herschte einen Moment der Stille, was mich immer nervöser werden ließ.
Dann fing sie an.
,,Nun...Ihr seid hier, da es an der Zeit ist, dass Ihr die Wahrheit erfahrt...Es ist mir äußerst unangenehm, vorallem für mich, die Königin aus England gehört sich so etwas schändliches ganz und gar nicht, doch es ist passiert und es mag sich nun nicht mehr vermeiden, zu erzählen...
Damals hatte ich eine Affäre mit einem Reisenden, der in unserem Lande zu Gast war. Natürlich war dies unerlaubt, also wurde er ermordet. Doch Ihr, Samira, wurdet geboren und ich brachte es nicht übers Herz Euch ermorden zu lassen, also versteckte ich Euch in einem Anwesen unter dem Vorwand, Ihr seid eine einfache adlige Waise..."

Ich starrte die Königin nur an und konnte ihren Worten nicht folgen.
'Wo-wovon redet sie da bitte....ich verstehe nicht, was soll das hier?!'

,,Nur meine engsten Vertrauten, unter anderem der werte Tanaka wusste von diesem Geheimnis. Er war mein bester Butler, also überlies ich ihm diese wichtige Aufgabe, auf Euch aufzupassen. Er hat, so viel ich weiß, seine Mission recht gut gemeistert, bis er ja leider an jenem Tag mit den anderen eingestellten Bediensteten ermordet wurde.
Ich hatte Angst, hätte ich der Welt die Wahrheit gesagt, würdet Ihr in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Doch als ich dann von Eurer Heldentat erfuhr und mitbekam wie Ihr Euch immer bekannter und beliebter in der Gesellschaft machtet, entschloss ich, Euch das verdiente Leben zukommen zu lassen, da aufgrund der Taten ein Hass des Volkes nicht mehr so zu erwarten ist. So habe ich Euch zusätzlich für Eure Ranghöhe zum Ritter geschlagen und wollte Euch mit einem Kronprinzen verheiraten. Doch, weil Ihr dieses Angebot ja so entschlossen ablehntet, was ich durchaus nicht begreifem kann, blieb mir keine andere Wahl, als Euch die Wahrheit zu erzählen, damit Ihr begreift. Ich habe keinen weiteren Nachfolger und somit ist es meine Pflicht, Euch zur Prinzessin dieses Landes zu krönen. Und als Nachfolge ist es Eure Pflicht früher oder später einen Mann von königlichem Blute an Eurer Seite zu haben. Da Ihr nächste Woche 16 werdet, habt Ihr das ideale Heiratsalter erreicht. Wenn Ihr den Prinzen aus Schottland nicht wollt, werde ich einen Anderen suchen, aber die Welt ist nun mal nicht voll von Prinzen, die in Frage kommen und einwilligen würden. Es käme nur also äußerst recht, Ihr würdet das Angebot jetzt ergreifen. Und als angeheirate Prinzessin bestände keinerlei Risiko eines feindlichen Aufstandes. "

Ich konnte mich immernoch nicht sammeln und kein einziges Wort konnte meinen Mund verlassen. Es war mir als zog mein ganzes gefälschtes Leben an meinen Augen vorbei.

,,Anscheinend braucht Ihr noch etwas Zeit. Ihr dürft jetzt gehen. Ich werde Euch demnächst einen weiteren Brief zukommen lassen, indem ich genaueres zum Datum, Uhrzeit und Ablauf der Krönungszeremonie mitteilen werde."

Sebastian riss mich aus meiner Starre, indem er seine Hand an meinen Rücken legte und mit mir zum Ausgang ging.
Ich wusste garnicht, wo meine Gedanken anfangen sollten.
'Mein ganzes Leben...war eine Lüge..? Und die Königin, DIE Königin soll meine Mutter sein?! In welcher Show bin ich denn gelandet, das ist wohl ein schlechter Scherz!'
Kurz bevor wir die Tür öffneten blieb Sebastian stehen und drehte sich um:

,,Ich weiß, dass es einem Butler nicht zusteht, ohne Erlaubnis seine Stimme zu erheben, doch es wäre viel bedauernswerter nun einfach schweigend zu gehen. Wenigstens eins soll Euch jetzt schonmal gesagt sein, werte Majestät. Ihr seid die schlimmste Mutter und Königin, die ich jemals getroffen habe und ich bin einer Menge Menschen in meinem Leben begegnet, das kann ich Euch versichern. Ihr solltet Euch schämen, dass ihr die ganzen Jahre so gelassen auf Eurem Thron sitzen konntet!"

Die Königin schaute ihn empört an:
,,Was fällt dir ein du Flegel!? Für wen hältst du dich eigentlich so mit deiner Königin zu sprechen!"
,,Meiner Königin? Für mich gibt es nur eine wahre Königin, der ich mit allem was ich habe, uneingeschränkt und mit ganzem Herzen diene. Und das seid definitiv nicht Ihr und das werdet Ihr auch niemals sein. Eure Seele sprüht geradezu nach Verdorbenheit."

Daraufhin führte mich Sebastian, bevor sie ihr Gejammer beenden konnte, hinaus.

Ich stieg in die Kutsche, die draussen für uns bereit stand. Sebastian setzte sich neben mich, nahm meine Hände in seine und sah mich besorgt an. Irgendwann versuchte ich meine Gedanken zu ordnen.
,,Was...ist da eben passiert...?"
Ich war noch viel zu verwirrt, um in einem Nervenausbruch zu landen.
,,Hat mir gerade wirklich die Königin erzählt, dass...ich ihre Tochter sei, ich zur Prinzessin gekrönt werde und verheiratet werde?! Bitte sag mir, dass das nur ein weiterer Albtraum ist, Sebastian!!"
,,Es ist real...und sie scheint nicht der Art von Mensch zu sein, der sich Späße erlaubt..." , sagte er leise und bedrückt.
Und schon war es soweit, dass mir die Tränen in die Augen stiegen.
,,Mein ganzes Leben lang wurde ich belogen?! Ich-ich kann das alles nicht! Das ist zu viel für mich! Ich will das nicht! Ich will doch nur ganz einfach leben und bei dir und den Menschen bleiben, die ich liebe, mehr nicht!"
Ohne zu zögern umschlungen mich seine Arme und ich krallte mich an seine Jacke.
,,Es ist alles gut, ich werde niemals zulassen, dass etwas gegen deinen Willen geschieht, hörst du? Und ich habe dir versprochen, ich werde immer an deiner Seite sein, komme was wolle, ich bleibe bei dir und das gleiche gilt für Bard, Maylene, Finny, niemand verlässt dich mehr."

Er ließ mich los, um mir ins Gesicht sehen zu können.
,,Aber bitte weine nicht, ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen."
Seine Hände hafteten an meinen Wangen und ich versuchte zu lächeln.
,,Na also, da ist es wieder."
Er wischte mir mit seinen Daumen die Tränen weg und nahm mich daraufhin wieder in den Arm, bis wir ankamen.
'Er weiß immer genau, was ich gerade brauche, als könnte er mir tief in die Seele blicken. Genau das war das einzige, was mir gerade noch helfen konnte.
Seine Liebe, wenn man es so nennen kann.'

Angel of Darkness, Black Butler FF, Sebastian x ocDonde viven las historias. Descúbrelo ahora