Angel of Darkness, Black Butler FF, Sebastian x oc

Kap. 27: {~jener Tag~}

'Schon wieder eine Stimme. Eine Stimme, die so verzweifel aus dem tiefsten inneren ihrer Seele schreit, dass sie uns Teufel in der Unterwelt erreicht. Rufend nach einer rettenden Hand. Sie serviert sich geradezu wie ein Mäuschen in der Falle, schreiend nach dem Licht der Freiheit, doch kommen wird nur die Katz. Soll ich es mir schnappen, das Mäuschen? Doch es ist nur die Stimme eines Kindes. Wie viel Quaität kann ein Kind mir schon bieten. Ich kann warten, bis mein nächstes Opfer ruft.'

Ich legte mich also wieder auf die Seite und versuchte die Stimme auszublenden. Doch irgendetwas ließ mich nicht ruhen. Die Schreie wurden stärker.
'Ist es die Neugier, was dort oben vor sich ging? Warum dieses Kind so schmerzerfüllt schreit? Oder die Befürchtung, ich könne eine leicht zu habene Seele verpassen?
Ich könnte vorbeischauen... Bedeutet doch nicht gleich, dass ich einen Pakt mit ihr eingehen muss.'

Ich stand auf und beförderte mich selbst in das Diesseits. Es war mir möglich, was bedeuten musste, dass an dem Ort, wo sich das Kind befand, gerade Menschen zu Opfer fielen.

Ich tauchte aus dem Boden auf und stand mitten in einem dunklen Kellerraum. Ich sah das Kind angebunden auf einem Seziertisch liegen, umgeben von Verkablungen. Drum herum standen acht Männer. Sie drehten sich schockiert zu mir um. ,,WAS IST DAS WOHER KOMMT ES?!"
Ich schmunzelte. ,,Wo böse Taten begangen werden, ist der Teufel nicht weit."

Manche erstartten vor Angst. Andere versuchten mich mit ihren Spielzeugen niederzuschlagen und der Rest bettelte um Erbarmen. Ich für meinen Teil amüsierte mich dabei, jeden einzelnen in Stücke zu reißen.

Als die kleine Schlacht zu Ende war, trat ich an das Mädchen heran, welches bewusstlos und verwundet auf dem Tisch lag. Mit meinen Klauen entfernte ich erstmals all das Zeug, an das sie gebunden war. Kabeldrähte, welche sie mit Strom verbanden, Schläuche mit irgendwelchen Flüssigkeiten und Lederbänder, die sie an dem Tisch hielten.
,,Kannst du mich hören? Na los, Menschenkind, wach schon auf."

Sie fing an, halb ihre Augen zu öffnen. Ich wusste nicht, ob sie noch so benommen war, dass sie mich nicht richtig wahrnehmen konnte, doch sie sah bei meinem Anblick kein bisschen abgeschreckt aus. Ich weckte sie mit der Erwartung der typischen verstörten Reaktion, die ich stets bekam, wenn mich ein Mensch zum ersten Mal erblickte. Aber im Gegenteil, sie sah nahezu fasziniert aus und musterte mich bis ins Detail.

,,Hast du eine Ahnung, was ich bin, Mädchen?"
,,Bist du der Tod?"
,,Nein, soweit ist es noch nicht."
Sie fing leicht an zu lächeln und sagte mit einer unglaublichen Sicherheit. ,,Dann bist du ein schwarzer Engel. Mein Schutzengel."

Diese Worte ließen mich erstarren. 'Engel...? Ich und gut? Wie kommt sie nur auf so einen Unsinn.' Sie fing an schmerzlich zusammen zu zucken, was mich aus den Gedanken riss. 'So hat es doch tatsächlich ein Mensch geschaftt, mich aus der Fassung zu bringen. Und das auch noch ein Kind, dessen Augen ich zum ersten Mal erblickt hatte.
Aber das werde ich mir nicht gefallen lassen, was soll das nur, ich bin ein Teufel, ich töte Menschen, ich fresse Menschen, dieses Kind soll mich fürchten lernen! Was soll ich mit ihr anstellen? Sie jetzt gleich einfach töten? Ihr dieses Herz ausreißen?'

Ich fuhr meine Klaue nach ihr aus, doch plötzlich passierte etwas schon wieder völlig unerwartetes. Sie schlang die Arme um mich. 'Was tut sie da, umarmt sie mich etwa?! Was zum-...' Sie fing an zu weinen und presste ihr Gesicht in meinen Bauch.

Ich wusste weder, was ich sagen oder tun sollte und schaute nur verdutzt auf das Mädchen, das mich umklammerte.
Ich wollte sie gerade von mir lösen, da fielen ihre Arme von mir und sie kippte langsam nach hinten. Schnell fing ich sie auf.
'Nein, halt warte! Gott weiß, was mit ihr angestellt wurde, aber das ist ein Menschenkind, sie sind unvorstellbar Schwach, sie wird das nicht überstehen. Außer ich...Sie soll erst sterben, wenn ich es so entscheide! Dieses eigenatige Mädchen, hat meine Neugier geweckt.'