Die Wahrheit schmerzt

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Ich ließ entsetzt das Notizbuch fallen. Dann hob ich es wieder auf, es sollte doch nicht dreckig werden. Es waren Bilder und Zeichnungen seiner Verwandschaft. Das alles war ein bisschen viel für mich. Laut dieses Schaubilds war kein anderer als Morfin Gaunt. Da ich eine sehr fleißige Geschichtsschülerin bin, war mir dieser Name direkt ein Begriff. Die Gaunts waren eine alte reinblütige Zauberfamilie, die Nachfahren der Slytherins und der Peverells. Klar Peverell! So hieß August schließlich mit Nachnamen...

Morfin war allerdings kein Mensch, der heute noch existierte. Zu seiner Lebenszeit war er der jüngere Bruder von Merope Riddle und der Sohn von Vorlost Gaunt. Er wurde des Mordes an seiner Familie für schuldig befunden, den sein Neffe verübt hatte, und kam dafür nach Askaban, wo er dann verstarb. Er lebte nach 1909, bis zwischen 1943 Januar 1997. Das hatte ich gerade nochmal Revue passieren lassen. August Peverell schien nicht August Peverell zu sein, sondern August Gaunt. Aber wie konnte das bloß sein? Ich sah mir nun das Bild der Mutter an. Es war farbig und bewegte sich. Und, es duftete nach Lavendel. Wie machte man das? Wie hatte meine Feder das kopiert? Mir wurde verdammt mulmig zu Mute. Klar, er hätte sich das alles ausdenken können, aber wenn er etwas vorhatte schwarzmagischen Ursprungs, sollte ich ihn als Schulsprecherin daran hindern. Was wäre nun, wenn er tatsächlich noch mehr Geheimnisse hatte? Eine plausible Erklärung brachte mir ein Blick auf die nächsten Seiten. Und das brachte mich in eine Schockstarre. Das Buch liegt auf dem Boden, ich schnappte nach Luft und zwar, weil mit einem Mal Rosa auf meine Schulter flog. Sie hatte die Post von meinen Eltern dabei. Gespannt löste ich den Brief und begann ihn zu lesen:

Hallo Schätzchen, wir hoffen du bist wohlauf und kommst mit deiner Hauswahl klar. Sicherlich ist es für dich etwas entäuschend gewesen nicht zu deiner Schwester zugeteilt zu werden, doch siehe Slytherin als Chance Zauberer außerhalb deiner Konfortzone kennen zu lernen, du meintest schließlich, dass du schon Freunde gefunden hast. Wir denken an Cara hast du eine wunderbare Freundin. Dann lernst du mal ein bisschen über Muggel und kannst den Lebensstil deiner Oma besser nachvollziehen.

Noch eine schöne Schulzeit,

Herzlichst, Mom und Dad.

PS:Was du über den Dementor erzählt hast, habe ich im Misterium gemeldet. Sie sind schon dabei ihn wieder einzufangen. Alles Liebe von deinem Dad, Kingsley Raven.

Mein Vater hat die Gewohnheit sich oft sehr formell auszudrücken, was er schließlich brauchte für seinen Job als Richter.

Ich bewundere die Misteriumsarbeit, allerdings sehne ich mich eher danach im magischen Geheimdienst zu arbeiten.

Deshalb fuhr ich fort mit meinen Ermittlungen über August. Sein Bild, direkt unter dem seiner Mutter war täuschend echt und es roch auch nach Lavendel.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte, was mir sehr beunruhigend vorkam: Zeitsprünge, denn sie waren wohl der Grund, dass August einen Vater aus der Vergangenheit hatte.

Ich glaubte da an dieses Mysterium der Zeitreisen. Wurmlöcher, die sich an bestimmte Orte und Zeiten bindeten. Dieses Phänomen wurde bisher totgeschwiegen. Ich selbst kenne es nur als Insider, unserer Schulleiter ist ein Freund der Familie und erzählt uns viel über derartige ehemalige Forschungen. Demnach sind diese Orte voller wilder Elfen und Irrwichten. Wer sich sowas wagte, würde sein Leben aufs Spiel setzen. Denn der Hass, der von den Elfen ausgeht ist tötlich. War August ein Zeitreisender? Noch wichtiger: War sein Cousin Voldemort?

Am ersten Tag hatten wir noch keinen Unterricht. Es wurden lediglich die organisatorischen Dinge erklärt. Den Rest der Zeit konnten wir benutzen, um uns wieder in Hogwarts einzuleben. Als ich mir meine Funde bereits hundertmal im Kopf durchgegangen war, drängte es mich, davon irgendwem zu erzählen. Ich vereinbarte einen Termin mit dem Schulleiter Antonio Brambilla und versuchte ihn über August auszufragen. An diesem Tag hatte ich allerdings Unterricht, weshalb ich das Gespräch so knapp wie möglich halten musste. Sonst kam ich noch zu spät zum Tränke brauen, denn wir hatten eine sehr strenge Lehrerin. Mir kam es fast so vor, als wäre sie das Ebenbild von Snape höchst persönlich, nur eben in weiblich. Mein Gespräch fiel also kurz aus und ich hatte nicht die Informationen, die ich brauchte, um August, den Geheimnisbrödler zu entlarven. Allerdings gab es mir die Möglichkeit, einen Vorschlag zu machen. Da dem Professor bekannt war, dass seine Schüler schmudelige Dinge beim alten Mädchenklo trieben, unterstütze er meine Idee, die Toilette umzubauen in eine weitere Bücherei. Zwar musste viel entfernt und umdekoriert werden, aber diese Zauber beherrschte Professor Brambilla. Ich fragte ihn außerdem nach einer Lektüre übers Zeitreisen, die es wohl nur in der verbotenen Abteilung der Bücherei gab. Die Erlaubnis bekam ich, weil er selbst ziemlich fasziniert von Zeitreisen war und diese Faszination gerne mit mir teilt. Von meinem Verdacht bei August kam mir kein Wort über die Lippen.

Nach dem Unterricht wurden wir in Kenntnis gesetzt, dass am Morgen wieder die Flugstunden beginnen würden und alle seien aufgefordert um Quidditch auszuprobieren. Dann machte ich mich auch schon auf, um die Lektüre abzuholen.

In der Bücherei war es kalt, deswegen bat ich darum, das Buchwerk auszuleihen. Mit Buchwerk, meine ich auch Werk, weil es sehr einzigartig ist. Wie es Parsel gibt, gibt es auch noch andere Tiersprachen. In diesem Fall wurde eine Bildsprache verwendet mit ein paar magischen Funktionen. So wie in etwa wieder dieser Duft... Klar, wieso war mir das nicht früher aufgefallen? Es war der selbe Geruch wie der von dem Foto, das meine Feder kopiert hatte. Der Stammbaum von August war das, mit dem Bild seiner Mutter. Vielleicht war sie eine Halbelfin? Oder hatte generell etwas mit Feen zu tun? Was ich damit meine: Die Sprache und Schrift des Buchwerks waren elfisch oder feeisch. Das den Unterschied kannte ich nicht so genau. Aber meine Lehrerin in Runen kannte sich ja vielleicht auch noch mit anderen Sprachen aus, sie wirkt auf mich sehr weise. Man könnte sie von ihrer Art her auch mit McGonagall vergleichen. Ja, ich bin ein Harry Potter Fan Ansonsten hätte ich seine Lehrer nicht so gut gekannt. Wer mir auch weiterhelfen konnte war Dora. Sie heißt eigentlich Dorado, aber Dora klingelte schöner, finde ich. Sie hatte bestimmt schonmal mit Elfen oder Feen zutun gehabt.

Wie ihr vielleicht wirst, können Zauberer ein wenig länger Leben als Muggel. Einfach weil sie ein besserer Gesundheitswesen haben. Ausgenommen natürlich man wird getötet, was aber in meiner Lebenszeit sehr abgenommen hat. Sollte man denken. Denn auf dem Flur lag jemand. Ich stopfte das Buch rasch in die Tasche, mir wurde ganz schwindelig. Da war soviet Blut! Ich wollte wissen, wer es war. Wer hatte das getan? Ich sollte schnell jemanden holen, damit sie nachher nicht dachte ich wäre das gewesen. Mit meinem Zauberstab lößte ich eine rote Nebelwolke aus. Damit signalisieren wir heutzutage, dass wir Hilfe brauchen.

Als Erstes entdeckte mich die Flora, unsere ,,Blumenfee". Sie ist meine Lehrerin für Pflanzen und ihr Gesicht wurde vor Aufregung ganz rot und weiß abwechselnd. Dann kam schleunigtst Lara, das Ebenbild von Snape und probierte ein paar Zaubertränke. Flora zauberte das Blut weg. Da sah ich auch, wer dort lag. Es war ein Griffindor, nämlich Teddy. Oh ich hoffte so sehr, dass er sich wieder erholen würde.

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