20. Kapitel

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20.Kapitel

Der nächste Arbeitsbereich meiner Probezeit ist bei den Sanis. Aufgrund dieses komischen Vorfalls fühle ich mich reichlich unwohl auf der Krankenstation, doch das dieses Mal ist das merkwürdige Gefühl nicht da.
Ich glaube nicht, jede Sekunde zerquetscht zu werden.

Nachdenklich beiße ich mir auf die Lippe.

Nur ein paar Minuten später zucke ich überrascht zusammen, als ich feststelle das jemand den Raum betreten hat.

Ben steht nicht weit entfernt von mir.
"Hab' mich geschnitten.", erklärt er.

Er hebt die verletzte Hand und das Blut fließt stetig aus der Wunde, und tropft teilweise auf den Boden, doch der blonde Baumeister trägt ein schiefes Lächeln zur Schau.

"Was ist passiert?", will ich wissen.

"Ich bin mit dem Schraubenzieher abgerutscht."

Ich nicke. Bei dem ganzen Blut fühle ich mich ganz unbehaglich, doch ich denke an das was Jeff mir gesagt hat.

Desinfizieren und verbinden.

Also mache ich mich hastig daran, alles was ich brauche aus den Schränken zuholen.

"Setzt dich hin.", weise ich Ben an, was er auch sofort tut.

Anschließend gehe ich vor ihm in die Hocke, um besser an seine Hand zukommen.

Kurz halte ich die Luft an.

Während ich das Blut von seiner Hand wische, beiße ich mir auf die Innenseite meiner Wange.
Blut war noch nie so mein Ding. Der Schnitt ist aber nicht gerade tief.

Vorsichtig streiche ich mit dem Tuch voller Desinfektionsmittel über die Hand des blonden Jungens, der daraufhin das Gesicht verzieht und einen zischenden Laut von sich gibt, als würde er tief einatmen.

"Tut mir leid.", sage ich und sehe ihm einen Moment lang in die blauen Augen.

Ben lächelt leicht gequält. "Schon gut, dass ist nicht das erste Mal."

Unwillkürlich beginne ich zu grinsen, ehe ich eine Mullbinde um seine Hand wickle.

Mit einem netten "Danke" verabschiedet der Baumeister sich von mir.

"Kein Problem."

Das war doch halb so schlimm.


Bis zum Abendessen passiert nicht sonderlich viel und der Tag vergeht relativ schnell.
Es ist erstaunlich, dass ich mich auf der Lichtung nicht mehr völlig unwohl fühle. Wahrscheinlich weil die Jungen mich mittlerweile recht gut aufnehmen und nicht blind von sich stoßen.

In einem unbeobachtetem Moment lasse ich mich beim Lagerfeuer neben Newt nieder.
Kaum bekommt er es mit, rollt er auch schon mit den dunklen Augen.

"Was ist?"

Ich weiß nicht genau, was mich dazu bringt, nachzufragen, aber ich tue es.

"Warum hasst du mich eigentlich so sehr?"

Erst sagt er rein gar nichts, dann antwortet er, den Blick unentwegt auf das Feuer nicht weit entfernt von uns gerichtet.

"Ich hasse dich nicht.", erklärt er ruhig. "Nur habe ich das Gefühl, du könntest uns schaden."

The Trial | Maze Runner ✔Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang