Kapitel 1

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„Hak, erinnerst du dich an die Fische die ich zum Geburtstag haben wollte? Die die du mir nie gekauft hast?" Fragte mich Wooyoung genervt, als wir die Schule betraten.

„Was meinst-" ich unterbrach mich selber, als mir wieder einfiel, was er meinte „achso ja, die sahen in meinem Ofen doch besser aus als in deinem Zimmer. Sorry." frech grinste ich ihn an und rannte los.

Er verdaute erstmal, was geschehen war und rannte mir dann schreiend hinterher.

„Yah, Juhaknyeon! Du wirst heute nicht überleben!" Ich konnte nur über ihn lachen. Ein Blick nach hinten verriet mir, dass Wooyoung von unserem Klassenlehrer angehalten und nun angeschrien wurde.

Plötzlich fühlte mein Herz sich warm an. Es war ein Gefühl, dass ich noch nie gespürt hatte.

Wooyoungs leiden erbrachte auch die verschiedensten Glücksgefühle in mir.

Ich ließ den armen mit unserem Lehrer zurück und machte mich weiterhin auf den Weg zum Klassenraum.

Wir waren in der Zwölften Klasse in der Hanlim Arts High School.

Um ehrlich zu sein wissen wir beide nicht, wie wir hier gelandet sind. Ich hatte mich nach der Mittelschule zufällig für diese Schule entschieden und Wooyoung ist mir einfach hinterher gelaufen.

Wooyoung und ich kennen uns jetzt schon seit 10 Jahren. Angefangen hat es mit einem Stein, den er mir gegen den Kopf geworfen hatte. Als er damals meine Tränen sah, fühlte er sich schlecht und versprach mir, mir nicht mehr von der Seite zu weichen.

Damals war mir aber nicht bewusst, dass Woo mich wahrscheinlich bis zum Ende meines Lebens begleiten wird. Dennoch bin ich froh ihn in meinem Leben zu haben.

Ohne ihn wäre mein Leben nur noch langweiliger.

„Haknyeon! Hast du Eric gesehen?" Ich zuckte kurz von der lauten Stimme zusammen und sah zu Ji Changmin, der gegen die Wand lehnte und fragend zu mir sah.

„Nein, wieso?" Während dem antworten ging ich auf ihn zu und blieb auch vor ihm stehen. Changmin war in unserer Klasse sehr beliebt. Er war älter als wir und benahm sich uns gegenüber sehr kühl.

Als er neu in unsere Klasse kam, redete er mit keinem und mochte uns alle nicht. Mit der Zeit lockerte er sich etwas. Changmin fing nach einem halben Jahr in unserer Klasse damit an, mit anderen Schülern aus der Klasse zu reden. Davor konnten ihn nur die Lehrer und Eric zum reden bringen.

Im Endeffekt war er genau so ein durchgedrehtes Kind wie wir alle auch. Der einzige Unterschied zwischen uns allen ist, dass Changmin sich als unseren Hyung sieht und seine Albernheit zurück hält, während wir alle unserem inneren Clown freien lauf lassen.

„Er ist abgehauen, weil er unbedingt mit dir reden wollte. Herr Jung hat vorher kurz mit ihm geredet, aber ich hab nicht mitbekommen worüber." ich zog meine Augenbrauen zusammen. Eric wollte mit mir reden?

Wir verstehen uns ganz gut, wenn wir miteinander arbeiten müssen aber sonst von alleine kommt Eric eher selten auf mich zu. Changmin und Eric kannten sich schon, bevor Changmin zu uns gewechselt ist. Deswegen fiel es ihm auch leichter, sich uns zu öffnen.

Ganz ehrlich, ich hätte mich nach einer gewissen Zeit auch wohl gefühlt, wenn mir ein nerviges kleines Kind ständig hinterherrennen und versuchen würde mich mit anderen Schülern zu verkuppeln.

Eric war nämlich noch durchgedrehte als der Rest der Klasse zusammen. An guten Tagen rannte er schreiend durch die Klasse, stellte jedem Schüler nach einander die selbe Frage und lenkte unsere Lehrer ab, wenn wir noch nicht fertig waren mit Hausaufgaben abschreiben.

Er sieht sich selbst als den Helden der Klasse.

„Weißt du, was er wollte?" Fragte ich ihn.

„Hätte ich es gewusst, würde ich es dir sagen" Changmin schüttelte seinen Kopf. Er nahm mich unter die Schulter und lächelte mir zu „Lass uns zum Unterricht gehen. Da taucht er dann bestimmt auf."

Wortlos gingen wir durch die Schulflure bis zu unserem Klassenraum.

Dort angekommen ließ er endlich von mir ab. Ein Blick zu ihm zeigte mir seine niedlichen Grübchen. Auch ich schmunzelte und betrat zuerst den Raum.

„Juhaknyeon, mach dich bereit für deinen Tod!" Verwirrt sah ich auf. Eric zeigte mit seinem Finger auf mich.

Er kam mit zusammengezogenen Augenbrauen auf mich zu und packte mich an meinen Schultern.

„Hab ich was falsch gemacht?" Fragte ich eingeschüchtert. Eric war zwar sowas wie unser Klassenclown, aber er konnte auch ziemlich angsteinflößend sein, wie ich gerade bemerke.

"Ne, nicht wirklich. Woo hat mir gesagt, ich soll dir Angst machen, weil du ihn im Stich gelassen hast" Eric schüttelte enttäuscht seinen Kopf „Er ist jetzt mein bester Freund, nicht mehr deiner."

Okey, Mr. Steal-Your-Best-Friend.

Xdinary Days |sunhak|Where stories live. Discover now