Kapitel 7

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Erneut hörte ich meinen Wecker klingeln.

Ich kann nicht sagen, das wie vielte mal er seit heute morgen angegangen ist, aber es störte mich ziemlich.

Genervt griff ich unter mein Kissen und fischte mein Handy hervor.

Ich schaltete den Wecker aus und wurde erstmals mit einer zu hohen Helligkeit überrascht.

Schmerzend kniff ich meine Augen zusammen und senkte die Helligkeit. Dabei fiel mein Blick auf die Uhr.

8:10 Uhr.

Fuck.

Wie vom Blitz getroffen sprang ich von meinem Bett und fiel genau danach auf den Boden. Es war zu dunkel im Raum.

Ich stand auf, rieb mir meinen schmerzenden Hinten und ging auf den Lichtschalter zu. Dabei stieß ich gegen etwas, wie eine Couch.

Warte mal.

Ich war doch gar nicht Zuhause?

Panik breitete sich in mir aus.

Ich zückte mein Handy und schaltete meinen Blitz an.

Die Vorhänge an den Fenstern und der großen Balkontür waren zugezogen. Die Tür war geschlossen und von draußen leuchtete auch kein Licht.

Vorsichtig ging ich auf die Tür zu und öffnete diese. Im ganzen Haus herrschte Stille.

Es dauerte nicht lange und ich fand den Lichtschalter. Als ich ihn anknipste, musste ich mich erstmals an die Helligkeit gewöhnen, was meinen Augen zu schaffen machte.

Ich suchte nach dem Zimmer, in dem Sunwoo schlief und betrat den Raum.

Hier war es genau so dunkel.

Auch in diesem Raum knipste ich das Licht an und ging zu Sunwoos Bett.

Er schlief seelenruhig in seinem Bett, als ob er sich keinen Wecker gestellt hatte.

„Sunwoo! Steh auf, wir kommen sonst zu spät!" Fing ich an, an ihm zu rütteln.

Genervt wälzte er sich in seinem Bett und schlug meine Hände von sich.

„Ich schwänze heute, lass mich."

„Nein, du musst mir noch sagen, welcher Bus von hier zur Schule fährt!" Aufgeregt rüttelte ich weiter an ihm.

Er stöhnte genervt auf und saß sich aufrecht hin. Mit einem richtigen mörderblick starrte er mir tief in die Augen „Juhaknyeon, du nervst mich."

Ich grinste nur als Antwort.

„Ich hab keine Schuluniform dabei." Gestresst hielt ich meinen Kopf. Verdammt, weil ich gestern bei der Arbeit war, hatte ich natürlich keine Uniform dabei.

„Ich müsste noch Ersatz haben."

Er stand von seinem Bett auf und ging auf seinen Schrank zu.

„Ich hab eine zweite Hose, die kannst du nehmen. Vom Jacket habe ich nur eine und Eric hat mein letztes Hemd vor ein paar Tagen mitgenommen." Sunwoo warf mir eine Hose ins Gesicht „Du kannst ein normales Hemd anziehen und diesen Pulli drüber."

Ich nahm ihm die Sachen dankend ab und verschwand ins Badezimmer, um mich umzuziehen. Was würde ich nur ohne ihn tun.

Vermutlich in meinem Bett schlafen und meine eigenen Sachen anziehen...

„Bist du fertig?" Klopfte er an die Tür „komme sofort."

Ich zog den grauen Pullover noch über das Basic weiße Hemd und ging aus dem Badezimmer.

Mit verwuschelten Haaren und einer miesen Laune ging er an mir vorbei ins Badezimmer.

Er dachte gar nicht daran, die Tür zu schließen und stellte sich direkt vor das Klo.

Als er seinen Hosenstall langsam runter zog, war es mein Einsatz, von hier zu verschwinden.

Ich sammelte meine Sachen im Wohnzimmer zusammen und packte sie in meinen Rucksack, den ich gestern auch schon dabei hatte.

Als ich meine Jacke anzog, ging ich wieder zum Badezimmer, das immer noch weit offen stand.

„Welcher Bus fährt von hier?"

„Sag ich dir gleich." sagte Sunwoo, mit seiner Zahnbürste im Mund. Ich hatte ihn kaum verstanden, doch er sah niedlich aus.

Selbst, als er fertig war mit Zähne putzen, redete er nicht mit mir. Er stylte seine Haare, ging in sein Zimmer um sich umzuziehen und zog seine Jacke an „Lass uns gehen."

Wir zogen unsere Schuhe an und ich folgte ihm still.

Er verließ die Wohnung und ging auf den Parkplatz zu, wo vermutlich sein Auto geparkt war.

„Ich werde mit dem Bus fahren." Sagte ich monoton, als er mir deutete, ins Auto zu steigen.

„Der letzte Bus ist vor zwanzig Minuten abgefahren, wenn du weitere Vierzig Minuten warten möchtest, dann Bitteschön."

Verdammt, wir waren doch schon so spät dran.

„Nein, ich komme mit." Flüsterte ich peinlich berührt.

Wir stiegen in sein Auto und er fuhr los.

Ich hatte mir nach dieser ruhigen Fahrt versprochen, nie wieder mit ihm in ein Auto zu steigen.

Der Kerl ist doch verrückt. Er fährt, als ob er in einem Videospiel wäre. Achtete nicht auf die basic fahrregeln, fährt viel zu schnell, überholt Ampeln und driftet durch die Straßen.

Nach zwei halben Herzinfarkten und vielen vielen Tränen meinerseits sind wir aber endlich angekommen.

„Nie wieder." Schüttelte ich traumatisiert meinen Kopf.

Da wir außerhalb der Schule geparkt hatten, mussten wir ein wenig bis dahin laufen.

Wieder einmal sagte keiner was.

Vor der Schule sahen wir Herrn Kim. Er stand nach dem Schulbeginn meist vor dem Schultor und schrieb die Schüler auf, die zu spät kamen. Diejenigen, die ihre Uniform nicht richtig trugen, schrie er meist noch an.

Seufzend ging ich meinen weg fort. Auf sein Gemecker hatte ich heute wirklich keine Lust.

„Haknyeon."

Ich drehte mich zu Sunwoo, der mir sein Jacket hin hielt.

„Was soll ich damit?"

„Was wohl, du idiot? Zieh das an, damit der alte dich nicht anschreit."

„Was? Nein, das kann ich nicht machen." Lehnte ich dankend ab. Er hatte seit letzter Nacht zu viel für mich getan, das konnte ich wirklich nicht akzeptieren.

Er konnte meine Antwort auch nicht akzeptieren, denn er schmiss das Jacket einfach auf meinen Kopf. Ich nahm es mir vom Kopf und wollte ihn anschreien, dass er gefälligst aufhören solle, mir irgendwelche seiner Klamotten an den Kopf zu werfen, als ich sah, dass er bereits ohne mich los ging.

Xdinary Days |sunhak|Where stories live. Discover now