Kapitel 4

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„Hast du die Bestellung für Tisch 4 fertig?" Fragte ich über die laute Musik hinweg.

„Einen Augenblick." Er füllte die restlichen Gläser mit dem Alkohol, legte sie auf das große Serviertablett und stellte diesen auf den Tresen „Hier und bei Tisch 12 sind neue Kunden, geh die auch bedienen."

Ich nickte ihm zu. Das Serviertablett nahm ich in die Hand und drückte mich zwischen den ganzen Menschen durch zu Tisch 4.

„Ihre Bestellung." Vorsichtig lag ich das Tablett auf den Tisch und nahm nach und nach alle Gläser vom Tablett. „Kann ich sonst noch was tun?"

„Nein, alles gut kleiner. Hier, nimm das mit." Ein älterer Mann drückte mir 10€ in die Hand und grinste mich an.

Meinen Ekel schluckte ich runter. Ich verbeugte mich als Dankeschön und ging auf Tisch 12 zu.

„Guten Abend und willkommen bei Rocky's Bar. Was darf ich ihnen bringen?" Ratterte ich den Standartsatz herunter. Es passt einfach nicht zu einer Bar, aber Dean möchte unbedingt, dass wir alle so mit den Kunden umgehen.

Und wie sagt man so schön? Hör auf das, was dein Boss dir sagt, bevor er dich kündigt.

„Hey, kleiner. Wann endet deine Schicht? Lust, bei mir was zu unternehmen?" Machte mich einer der 5 Kerle an. Seine Freunde lachten nur, ohne über die Bedeutung dieser Worte nachzudenken.

Beruhige dich, hak. Dean hat dir gesagt, dass du nicht frech zu Gästen sein darfst. Vor allem darfst du den Job nicht verlieren, also reiß dich gefälligst am Riemen.

„Möchtet ihr nun bestellen, oder nicht?" Ich gab mein bestes, um ein ordentliches Lächeln heraus zu holen, so schwer es mir auch fiel.

„Kann ich dich auch für einen Quicky bestellen?" Fragte einer seiner Freunde.

„Bist du ekelhaft, Yeonjun Hyung? Das ist ein Kerl" Ihre Aufmerksamkeit lag nun auf diesem Yeonjun. Sie alle achteten nicht darauf, dass ich als Kellner noch anderes zu tun habe, als mit ihnen zu diskutieren.

„Halt die Fresse, Hyuk. Ich habe dir nicht beigebracht Homophob zu sein. Außerdem stehe ich total auf süße, unschuldige Jungs, die mir Abends Gesellschaft leisten."

„Du scheiß Bastard, ich werde dir deine Eier raus reißen, wenn du nicht sofort verschwindest." Drohte ich ihm voller Wut. Vielleicht schlug ich ihm auch ganz leicht ins Gesicht. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass jemand so über mich redet.

Ihr Lachen fiel weg. Sie wurden ernster und schauten mich finster an.

„mach das nochmal, Arschloch." Wütend stand Yeonjun auf und packte mich an meinen Kragen „Du Bastard, ich werde-"

Ich ließ ihn nicht ausreden.

Stattdessen drückte ich ihn von mir, „Lass dir deine eigenen Drohungen einfallen." Und schlug ihm so hart ich konnte ins Gesicht. Dieses mal flog er zu Boden und meine Hand fing an, zu schmerzen.

Ohne auf eine Reaktion ihrer seits zu warten, machte ich auf dem Absatz kehrt und wollte zurück zu Dean, zur Theke gehen.

Ich hörte den ersten Kerl nach mir rufen, doch entschied mich, ihn gewiss zu ignorieren.

Sie kümmerten sich eher um ihren blutenden Freund, als das sie mir hinterher rannten.

„Dean! Ruf Cas, bitte." Es brauchte nicht viel und Dean hatte verstanden, was ich von ihm verlangt hatte.

Cas war einer unserer Security. Jedes mal wenn Kunden schlecht gelaunt oder einfach nur zu betrunken waren, konnten wir einen Roten Knopf an der Theke drücken, das ihm ein Signal auf sein Diensthandy schicken würde.

Es dauerte nicht lange, da war Cas auch schon hier. Er schmiss Yeonjun und seine Freunde aus der Bar.

Sie waren ziemlich angepisst, aber haben fürs erste Hausverbot bekommen.

Ich hatte mich bei Cas bedankt und mit meinem Tag weitergemacht.

Pünktlich um 1:32 Uhr war meine Schicht dann endlich vorbei.

In unserem Pausenraum zog ich mich aus meiner Uniform zurück zu meiner normalen Kleidung. Wie sonst auch immer, verabschiedete ich mich von meinen Kollegen, von Dean und zuletzt auch noch von Cas, als ich das Gebäude durch die Hintertür verließ.

Hinter dem Gebäude war eine kleine Gasse, die zur Hauptstraße führte. Jedes mal, wenn ich arbeiten musste, ging ich diese Gasse entlang, da es eine Abkürzung zu mir nach Hause war.

Gerade als ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche fischen wollte, hörte ich jemanden rufen.

„Yah, du!" Verwirrt drehte ich mich zu dem Mann, der gerufen hatte. Es waren Yeonjun und seine Freunde. Sie standen ein paar Meter von mir entfernt und sahen extrem wütend aus. „Weißt du, was du uns heute ruiniert hast?"

„Das geht mich nichts an. Ihr hättet nicht so reden sollen." Genervt schüttelte ich meinen Kopf.

Das schlimme war, das selbst meine Kopfhörer einen schlechten Tag hatten. Jetzt musste ich sie erst einmal entknoten bevor ich Musik hören kann.

„Soobin Hyung, er hat keinen Respekt zu dir." Flüsterte einer der jüngeren zu dem Kerl, der mir seit vorhin Kopfschmerzen bereitete „Ich sehe schon. Wir müssen ihm wohl oder übel eine kleine Lektion erteilen."

Soobin und seine Bande wollten es nicht anders. Ich habe ihnen mehrmals die Möglichkeit gegeben, einfach nach Hause zu gehen. So wie es aussieht, wollen sie einfach von mir verprügelt werden.

„Fangt mich doch, wenn ihr könnt." Grinsend streckte ich ihm meine Zunge raus, ehe ich anfing davon zu rennen.

Dies ließ die Jungs natürlich nicht kalt. Sie rannten mir alle hinterher, während sie mir alle möglichen Dinge an den Kopf wurfen.

Um ehrlich zu sein, war es doch ziemlich lustig. Sollte ich vielleicht öfter machen.

Ein Blick nach hinten verriet mir, dass sie nach wie vor wütend auf mich waren.

Es war die perfekte Möglichkeit für mich, einen Ort zu finden, wo ich sie in Ruhe fertig machen konnte, jedoch wollte es das Universum nicht so.

Weil ich meinen Blick nicht nach vorne gerichtet hatte, rannte ich mit voller Wucht gegen jemanden und stieß diesen mit mir zu Boden.

Als wenn das nicht genug wäre, fiel ich mit meinem ganzen Körpergewicht auf ihn drauf.

Geschockt von dem, was gerade geschehen ist, drückte ich mich hoch vom Boden, um mich zu entschuldigen und mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht, bevor ich von hier laufe.

„Tut mir-" Ich unterbrach mich selbst, als ich sein Gesicht sah. „Kim Sunwoo?"

Xdinary Days |sunhak|Donde viven las historias. Descúbrelo ahora