19.12.2021

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Von mir

Fortsetzung 10.12.2021

Pov Tim

24. Dezember 2021

"Tim! Wo steckst du schon wieder? Du solltest mir doch die Teller bringen!"

Ach ja...da war ja was. Den ganzen Tag ging das schon so. Meine Mutter lief total hektisch durchs Haus und scheuchte meinen Vater und mich durch die Gegend. Warum sie so nervös war,  verstand ich nicht. Schließlich würde nur meine Oma nachher noch herkommen. Ein ganz normaler Heiligabend eben.

Ich brachte meiner Mutter also die gewünschten Teller und wollte mich gerade wieder zurückziehen, als sie mir schon den nächsten Auftrag gab. Gedankenverloren kam ich auch dieser Bitte nach.

Ich dachte an Jan. An alles, was gestern passiert war und was ich erfahren hatte. Noch immer konnte - oder wollte - ich nicht wahrhaben, dass er sich nicht an mich und unsere gemeinsame Zeit erinnerte.

Zeitsprung: 2 Stunden später, 18:14 Uhr

<<Riiiiiing, riiiiiing>> Ich saß gerade mit meiner Oma auf der Couch als erneut die Tür klingelte. Wer war das denn jetzt schon wieder? Wir erwarteten doch niemanden mehr!?

Ich war schon auf dem Weg zur Tür als meine Mutter an mir vorbeistürmte. "TIM! Setz dich mal bitte wieder hin, hier kommt eine Überraschung für dich!"
Okay...was war das denn jetzt... naja, das erklärte wenigstens ihre Nervosität...

Ich hörte Stimmen aus dem Flur, aber sie waren zu leise um sie zu verstehen. 
Einige Sekunden später blieb mir allerdings fast das Herz stehen, als die "Überraschung" das Wohnzimmer betrat.

Es war Jan, der mit seiner Mutter Marion plötzlich vor mir stand. Ich zuckte zusammen, nicht etwa wegen Jan, aber wegen dem hellen Blitzlicht, dass neben mir aufleuchtete. Meine Mutter hatte doch glatt ein Foto gemacht.

"Ähm Hi...", hörte ich Jans Stimme.  "Hey..." Auch ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
"Hi Tim, schön dich zu sehen. Jan hat mir gestern erzählt, dass ihr euch getroffen habt und mich nach dir gefragt. Ich hab euch da was mitgebracht." Erst jetzt sehe ich das dicke Buch in Marions Hand.

Zeitsprung: 19:48 Uhr

Jan und ich sitzen auf der Couch. Links und rechts unsere Eltern und meine Oma. Wir schauen uns ein Fotoalbum an. Marion hat all die Jahre heimlich Fotos von uns gesammelt.

Es tut weh, in Jans Blick zu sehen, dass ihm die Bilder nichts bedeuten und er ihre Bedeutung nicht kennt, während jedes einzelne Bild eine Geschichte in meinem Kopf abspielt. Jans 21. Geburtstag, unsere Partyzeit, der gemeinsame Urlaub auf Madeira.

Ich wische mir eine Träne aus dem Gesicht. Dann spüre ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter, einen Arm auf meinem Rücken. Ich schaue zu Jan, er findet meinen Blick und bei uns beiden breitet sich ein Lächeln aus. Ich lehne mich an seine Schulter, versunken in die Erinnerungen unserer Vergangenheit, doch glücklich in diesem Moment.

Plötzlich blitzt es erneut. Eine weitere Erinnerung, die wir uns in einigen Jahren im Album anschauen werden.

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