Kapitel 17

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„Das ist doch verrückt! Emma kann doch nicht ernsthaft auf der Seite der bösen Königin stehen!", fluchte der Pirat, nachdem Snow ihm erzählt hatte, was vorgefallen war.

Regina versuchte das Gespräch größtenteils einfach auszublenden. Sie wäre am liebsten gar nicht erst zu dieser „Versammlung" gegangen, doch warum auch immer hatte Snow darauf bestanden, sich wieder in Reginas Anwesen zu treffen. Also war ihr nichts anderes übrig geblieben.

Die Charmings und Regina saßen an dem Esstisch, während Hook unruhig auf und ab lief. Diese Angewohnheit hatte er bestimmt von Emma übernommen. Regina hatte das schon immer als störend empfunden, doch bei dem Piraten zerrte es wirklich an ihren Nerven. Warum hatte die böse Königin ihn nicht schon längst in einen Frosch oder was auch immer verwandelt? Dann hätte die ganze Doppelgänger-Sache immerhin etwas Gutes.

„Hat sie den Verstand verloren? Nach allem, was die Königin ihr antun wollte?", zeterte Hook weiter, was Reginas Nerven nicht gerade beruhigte. Besonders, weil sie sich indirekt beschuldigt fühlte.

Auch die Charmings schwiegen und warteten bis Hooks Wutausbruch endlich vorbei war. Sie waren sicherlich auch nicht so angetan davon, was der Pirat über ihre Tochter sagte. Wobei Regina ihn auf der anderen Seite verstehen konnte, auch wenn sie es nur ungern zugab. Es war wirklich dumm von Emma, der bösen Königin zu vertrauen und dafür ihre Familie im Stich zu lassen. Ein bisschen wunderte es sie aber, da die Manipulationskünste der Königin längst nicht so gut waren, wie sie vielleicht dachte.

Regina schloss angestrengt ihre Augen. Kopfschmerzen kündigten sich in Form von einem stetigen Pochen hinter ihrer Stirn an. Als sie die Augen wieder öffnete, warf Snow ihr einen mitfühlenden Blick zu. Das war das letzte, was sie jetzt brauchte. Mitleid.

Snow durchbrach plötzlich Hooks Wutausbruch mit einer ungewohnt autoritären Stimme. „Killian! Setz dich hin! Wir werden das Ganze in Ruhe besprechen."

Regina zuckte erschrocken zusammen. Sie hasste sich selbst dafür, wie empfindlich sie geworden war.

Der Pirat hielt inne und mit einem kurzen entschuldigenden Nicken ließ er sich auf den Stuhl neben David fallen. Erleichtert atmete Regina tief ein.

„Wir brauchen einen Plan", sagte David. „Wir müssen die böse Königin irgendwie in eine Falle locken, damit wir die Schere benutzen können und sie töten, bevor sie einen von uns tötet."

Stille. Keiner hatte auch nur den Hauch von einer Idee wie sie das bewerkstelligen sollten.

Regina ergriff zum ersten Mal an diesem Abend das Wort. „Wir haben keine Chance. Die Königin ist schon alleine stärker als ich und mit Emma zusammen ... Selbst wenn wir es sind, die die Schere benutzen, wird die Königin uns danach alle in Stücke reißen."

Zu Reginas Missfallen zeigte Snow wieder einmal wie unerschütterlich ihr Optimismus war. „Die sind zu zweit und wir haben die ganze Stadt hinter uns. Und ich glaube, wenn es wirklich zu einem Kampf kommt, wird Emma sich für ihre Familie entscheiden. Auch wenn sie es im Moment nicht sieht, sie ist immer noch die Retterin."

Regina lachte bitter auf. „Ja, wir haben die ganze Stadt hinter uns. Das sind ein paar nutzlose Zwerge, ein Wolf und ein Bücherwurm. Wie hilfreich." Als sie Snows empörten Blick sah, fügte sie beschwichtigend hinzu: „Denk daran, wie es damals war. Ich ... Die böse Königin war alleine und das ganze Reich war bereit, dir zu helfen. Trotzdem hat es Jahre und Rumpelstilzchens Hilfe gebraucht, um mich ... um sie zu verbannen. Und am Ende hat sie den dunklen Fluch dennoch ausgesprochen."

Snows Gesichtsausdruck wurde entschlossen. Kein gutes Zeichen. „Das mag sein, aber damals habe ich nur geschaut, dass ich nicht von der Königin gefunden und getötet werde. Erst als ich mit allen zusammen um das Königreich gekämpft habe, haben wir sie besiegt. Gott, wir hätten sie fast hinrichten lassen, bevor wir sie verbannt haben." Ihr Blick ruhte auf Regina. Reue und Bedauern spiegelten sich in ihren grünen Augen wider.

The Beauty of DarknessWhere stories live. Discover now