16) Was ist das denn?

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gekennzeichnet

Bei einem Umzugskarton rätselten die Helfer über die Aufschrift, die für sie nicht erkennen ließ, wo der Inhalt hingehörte. Keiner wußte, was „Einlegebesen" sein könnten.

Ich hatte damit die Einlegeböden für den Besenschrank gemeint.

geblinkt

Gerade als ich mich zum Abbiegen einordnen wollte, fing es an zu regnen. Da ich das erste Mal mit dem Wagen meines Mannes fuhr, erkundigte ich mich bei ihm: „Wo ist hier der Hebel für die Scheibenblinkanlage?"

Die habe ich übrigens bis heute nicht gefunden.

Montiert

Eine der Schubladen an meiner Handarbeitskommode habe ich mit „Montage" beschriftet. So ziemlich jeder Besucher fragt nach und/oder schaut rein. Nein, da liegen keine Trösties für den tristen Wochenanfang, sondern Stickereien, die zwar fertig gestickt sind, aber noch auf ein Ei oder in einen Rahmen montiert werden müssen – eine Arbeit, die ich gerne aufschiebe.

rank

Wieder einmal aus den Dimensionswegen: „Auf dem ersten Blick wirkte sie menschlich, sie war schlack, hochgewachsen und langgliedrig."

Schlack? Ich konnte mich nicht zwischen schlank und schlaksig entscheiden.

geschlitzt

Als ich mit meinem Sohn seinen neuen Billy zusammengebaut habe, muss ich wohl völlig verwirrt gewesen sein. Jedenfalls habe ich gleich mehrere seltsame Dinge von mir gegeben.

Es begann bereits mit den Werkzeugen, die er brauchte – unsere „Zusammen" arbeit bestand darin, dass ich die Anleitung entzifferte und ihm die nötigen Schrauben reichte:

„Jetzt brauchst du einen Fach – Flachschritz – Frachschließ – Flachschlitzschlau- ach verflixt!"

Da mein Sohn nicht dumm ist, hatte er den Flachschlitzschraubendreher aus dem Werkzeugkasten gefischt, noch bevor ich raus hatte, wie man das Wort ausspricht.

angedreht

Währenddessen baute mein Ehemann den alten Schrank ab. Als er an uns vorbeiging, fragte er, ob wir zurechtkämen. Ich meinte: „Klar, ist das übliche IKEA-Prinzip mit den Andrehschrauben."

Gemeint hatte ich die Dinger, die man auf ein Teil aufschraubt, in ein Bohrloch im anderen Teil steckt und dann mittels einer „Kralle" – so nennt es Göttergatte – fest anzieht.

gedrückt

Damit man die Krallen in die vorgesehenen Löcher bekommt und anziehen kann, müssen die beiden Werkteile fest aufeinandersitzen. Da es auch mit einigen Hammerschlägen nicht so wollte, wie es sollte, holte mein Sohn ein geeignetes Werkzeug zu Hilfe. Ich sah, was er in der Hand hielt und lobte ihn: „Gute Idee mit dem Zusammendrücker."

Beide Männer zuckten schmerzlich zusammen, aber irgendwie war mir das Wort Schraubzwinge nicht mehr eingefallen.

behämmert

Irgendwann habe ich wohl meinen Ehemann angesteckt. Denn als es ans Vernageln der Rückwand ging, ermahnte er seinen Filius: „Du musst den Hammer richtig tief einschlagen."

Sohnemann schaffte es aber gut, nicht ein einziger Nagelkopf stand nachher vor.

beerdigt

Der Schrank, den mein Mann derweil abbaute, ist überaus wuchtig und die Seitenwände sind nach vorne hin abgeschrägt. Und ziemlich lange in Gebrauch, was zumindest eine Schraube zu der Annahme veranlasst hat, das sei ein Job für die Ewigkeit. Da sie von unten zu lösen war, stellten meine Männer schließlich den Boden hochkant hin, wodurch die festsitzende Seitenwand auf dem Bett meines Sohnes zu liegen kam. Als mein Mann begann, die eingerostete Schraube aufzubohren, kam die Seitenwand ins Rutschen. Ich rief meinem Sohn daher zu: „Halt mal den Sargdeckel fest, bevor der runterknallt!"

Er tats, fragte erst dann verwirrt: „Den was?" Wir waren uns aber zu viert einig, dass die horizontal aufliegende, abgeschrägte Schrankwand tatsächlich gewisse Ähnlichkeit mit dem Oberteil eines Sarges aufwies.

gestiftet

Und wieder würdige Tochter einer verpeilten Mutter: „Hat jemand mein Stiftportemonnaie gesehen?"

schief

Ich bat meinen Ehemann, die Ausziehplatte des Tisches zu überprüfen. „Die ist unschief, alles rollt runter."

Ich war zwischen uneben und schief hängengeblieben.

gerollt

Ich nutze es selten, vor allem, weil es in den ersten Jahren ständig hing und ich dann Ehemann bitten musste, es zu befreien. Bis er dann mal der Ursache nachging und diese endgültig beseitigte. So war es für meine Tochter etwas ganz Neues, als wir gemeinsam an meinem PC saßen und ich die Jalousie herunterließ, weil die Sonne blendete:

„Ich wusste gar nicht, dass wir da eine Sonnenroulade haben."

Ds war mir bis dato auch neu.

Gänzlich verpeilt! 📌Where stories live. Discover now