13) Wo bin ich überhaupt?

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Mit meiner Mutter zusammen konnte ich mich wunderbar verhaspeln. In einer fremden Stadt versuchten wir uns zu orientieren, wir wußten nur, dass unser Ziel nördlich von uns lag. Aber wo ist Norden? Meine Mutter überlegte: „Steh ich jetzt mit dem Rücken nach Süden oder mit dem Bauch nach Norden?"

Ich wollte ihr erklären, dass das eine das andere nicht gerade ausschließt: „Wenn du mit dem Rücken nach Süden stehst, stehst du auf jeden Fall mit dem Bauch nach vorne!"

Nicht lachen, bitte, das stimmt doch!

gehalten

Mitten in München versuchten wir uns während einer Rotphase zu orientieren. Auf das gemurmelte „Wo sind wir denn jetzt?" meines Mannes wußte unsere Nichte auf dem Rücksitz genau Bescheid: „An der Ampel!"

Und da es in München nur eine einzige Ampel gibt, fanden wir uns auch gleich zurecht.

geholzt

Wieder mal mit meiner Mutter, diesmal im Auto. Wir waren in einem Wohngebiet mit engen Gassen, vielen Einbahnstrassen und Sackgassen und teils unleserlichen, teils bewachsenen Straßenschildern gelandet und versuchten verzweifelt, da wieder raus zu kommen. Ich hatte endlich auf dem Plan den entsprechenden Stadtteil gefunden, konnte meine Mutter aber nicht hinausleiten, solange ich nicht wußte, auf welcher der vielen kleinen Sträßchen wir gerade waren.

„Und kein Mensch auf der Straße", schimpfte meine Mutter, „den man mal fragen könnte, wo wir eigentlich sind."

In dem Moment entdeckte ich ein leserliches Straßenschild und erklärte: „Wir sind auf dem Holzweg!"

Während ich diese Straße noch auf der Karte suchte, blaffte mich meine Mutter an: „Dass wir auf dem Holzweg sind, weiß ich auch!" Erst da ging mir auf, wie man den Straßennamen noch verstehen konnte.

gefunden

Gerade eben habe ich meine Tochter abgeholt. Und vor lauter Quatschen auf der Rückfahrt die Autobahneinfahrt verpaßt. Umkehren schien wenig sinnvoll, also suchten wir via Beschilderung und immer wieder funkgestörtem Handy-Navi die Autobahn wiederzufinden. Das gelang uns auch – bei Landshut. Losgefahren waren wir von Abensberg, das Ziel war München. Es gibt Dutzende wesentlich kürzere Routen, die wir hätten nehmen können.

Verquatscht

Wie sehr man sich verquatschen kann, habe ich als Teenager schon erfahren. Meine beste Freundin mußte nach Hause, wir waren aber noch nicht fertig mit dem, was wir bereden wollten. Also begleitete ich sie ein Stück – und fand mich dann 3,5 Kilometer weiter vor ihrem Haus wieder.

Gut, ich machte mich also auf den Rückweg, die ersten paar Meter lief sie mit mir. Unablässig redend gingen wir dann weiter – bis wir zusammen wieder an meinem Haus standen, unserem Ausgangspunkt.

Jetzt allerdings hatte meine Mutter genug davon; sie packte meine Freundin kurzerhand ins Auto und fuhr sie heim.

Verwirrt

Das Reden ist uns dadurch allerdings nicht vergangen. Ihr Freund wollte seine Autobahnfahrstunden absolvieren und nahm uns beide mit. Wir hockten also auf dem Rücksitz, redeten und redeten (laut Fahrlehrer kamen wir dabei vom Hundersten ins Tausende und jedesmal wieder zurück), bis wir am uns bestens bekannten Einkaufszentrum der nächstgrößeren Stadt vorbeifuhren.

„Wolltest du nicht Autobahn üben?" fragte ich verdattert und die Herren vorne brachen in lautes Lachen aus. „Wir sind gerade nach drei Stunden von der Autobahn abgefahren", erklärte man mir dann. Vor lauter Quasseln hatte ich das nicht bemerkt.

Überfahren

Auf die Frage meines Mannes, wo wir jetzt sind, erklärte ich: „Wir haben gerade den Einstein überfahren."

Dazu sollte man wissen, dass es in München eine Einsteinstraße gibt.

Durchgefahren

Auf der Fahrt von München nach Ebersberg fragte meine Tochter, ob ich durch den Bayerischen Wald fahren könnte. Entgeistert fragte ich nach, warum sie einen derart großen Umweg machen wollte. Es stellte sich heraus, dass sie den Ebersberger Forst gemeint hatte – sie wollte Barbarazweige schneiden.

Geklärt

Göttergatte lernte für seine Prüfung als Dentaltechniker und ich unterstützte ihn dabei. Bei einem Begriff stolperte er: Topographische Anatomie? Ich zog das Buch zu Rate und erfuhr, dass damit die Lage der einzelnen Bestandteile des Körpers zueinander gemeint ist. Also erklärte ich ihm: „Topographische Anatomie bedeutet, wenn du auf dem Magen stehst, ist die Leber rechts."

getauscht

In der Realschule lief ich dem Rektor in den Weg, als die Pause längst vorbei war. Natürlich fragte er gleich, warum ich nicht im Unterricht sei. Meine Antwort: „Ich finde meine Klasse nicht mehr!"

Ich hatte vergessen, dass zwei Lehrer an diesem Tag ihre Fächer getauscht hatten und wusste jetzt nicht mehr, welchen Unterricht wir in dieser Stunde hatten – und in welchem Raum. Zum Glück wusste der Rex Bescheid.

 Zum Glück wusste der Rex Bescheid

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Gänzlich verpeilt! 📌Where stories live. Discover now