Weasleys, Pranks and other Curses

01

Mein erstes Jahr in Hogwarts begann mit einiger Verspätung, weil ich bis vor einer Woche nicht mal gewusst hatte, dass ich dieses Jahr nicht in Beauxbatons verbringen würde. Die Hallen waren voll von Schülern in den typischen dunklen Uniformen, die nur über die Farben der Krawatten unterschieden werden konnten.

Ich kam so eben aus dem Büro des Schulleiters, der sich dafür entschuldigt hatte, dass er mich nicht bei der großen Feier zum Schulbeginn angekündigt hatte. Natürlich war mir das nur Recht, denn mal ehrlich, wer steht schon drauf, von Hunderten von Schülern angestarrt zu werden? Und dann hätte ich wahrscheinlich auch noch mit den Erstklässlern zusammen die Zuordnung zu meinem Haus mitmachen müssen.
Nein danke!

Der sprechende Hut war ein seltsames altes Ding und hatte eine ganze Weile mit mir diskutiert, ehe er mich Gryffindor zugewiesen hatte.
Slytherin wäre ebenfalls eine Option gewesen, hatte der Hut mir angeboten, aber das war das Haus in dem auch mein Vater gewesen war und ich verzichtete dankend.

Der Schulleiter hatte mir eine Karte gegeben, die mich zum Turm der Gryffindors führen sollte - da meine Ankunft so spontan war, waren die Vertrauensschüler gerade alle mit anderen Aufgaben betraut. Wieder hatte ich versichert, dass das ebenfalls kein Problem sei, denn ich war sehr gut im Kartenlesen. Sowas brachte es mit sich, wenn man alle paar Jahre in ein anderes Land zog. Wenigstens sprach man hier eine Sprache, die ich konnte.

Doch ein Blick auf die seltsame Karte verriet, dass ich nicht so große Töne spucken sollte. Das Ding machte überhaupt keinen Sinn. Ich überlegte  gerade, ob ich jemanden fragen sollte, als mir auffiel, dass kaum noch Schüler unterwegs waren. Der Unterricht hatte begonnen.

Auf mich allein gestellt, studierte ich die seltsame Zeichnung. Da war eine Figur, die mit meinem Namen beschriftet war, aber sie stand in einem Flur, der nichts mit dem Flur gemeinsam hatte, in dem ich tatsächlich stand.

Ich vergrub meine Nase in der Karte und ging hier lang und dort lang, in der Hoffnung zu verstehen, was die Karte zeigte, als ich - RUMS- in jemanden hinein lief.

Es war das mit Abstand ekligste Gefühl, das ich je empfunden hatte, denn ich war geradewegs mit offenen Augen auf den Pullover der anderen Person gestoßen.
Mit tränenden Augen taumelte ich ein paar Schritte zurück und versuchte die verschwommene Gestalt zu erkennen. Doch alles, was ich sah, war jemand, der größer war als ich und flammend rotes Haar hatte. Hilflos rieb ich die Fusseln aus den Augen und betete, dass ich keine Kontaktlinse verloren hatte.

"Entschuldigung", sagte ich und grub meinen Zauberstab aus meiner Tasche. 

"Was haben wir denn da?", trällerte der Junge, während ich mit einem Zauber meine Kontaktlinsen säuberte. Eigentlich war der Zauber dazu da, Brillengläser zu reinigen, aber seit ich herausgefunden hatte, dass er auch mit Kontaktlinsen funktionierte, war er mein Lieblingszauber.

Meine Augen brannten zwar immer noch und ich wischte mir beschämt die Tränen mit dem Ärmel weg, aber endlich erkannte ich das Gesicht vor mir. Der Junge grinste frech aber herzlich. "Du bist ein Gryffindor!", stellte ich mit Erleichterung fest.

Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. "Und du bist keiner."
In dem Moment kam eine Stimme von hinter ihm. "Was treibst du da ohne mich, George?" Ich spähte an dem Jungen vorbei und blinzelte verwirrt. Da stand eine perfekte Kopie von ihm.
"Ich glaube, sie hat sich den Kopf gestoßen", sagte der erste. George, wenn ich richtig gehört hatte. "Sie sieht aus, als würde sie doppelt sehen." Ich konnte das unterdrückte Lachen in seiner Stimme hören und sah wieder zu ihm auf.

"Zwillinge", stellte ich fest und schüttelte die erste Verwirrung ab.

"Und sehr enttäuscht, dass unser Ruf noch nicht bis zu dir vorgedrungen ist", sagte der Zweite und zog mir die Karte aus den Händen. "Wo soll's denn hin gehen, wertes Fräulein?"

"Oh", erinnerte ich mich schnell und trocknete ein letztes Mal meine wässrigen Augen. "Ich suche den Turm von Gryffindor? Ich bin heute erst angekommen und irgendwie verstehe ich diese Karte einfach nicht."

Die Jungen sahen sich mit funkelnden Augen an und sofort beschlich mich ein Gefühl, dass sie sehr genau wusste, warum die Karte nicht funktionierte. 
"Dann musst du Camille Renard sein. McGonagall hat vorhin davon erzählt." Und dann sprachen sie synchron weiter. "Wir mussten versprechen dich ganz gaaaanz herzlich willkommen zu heißen."

Ich senkte den Kopf etwas, um den beiden einen skeptischen Blick zu zuwerfen. "Und ihr habt die Erlaubnis, dafür Unterricht zu verpassen?" Mittlerweile war niemand mehr außer uns auf dem Flur. Die Zwillinge nickten sehr eifrig und ich gab seufzen nach. Ohne sie würde ich den Turm nicht finden und wenn sie dafür Ärger riskieren wollten, war das ihre Entscheidung.

"Ich bin übrigens George und das ist Fred. Weasley.", sagte der Junge, in den ich hinein gerannt war. 

Die Zwillinge waren unterhaltsam und wie ich feststellte ein Jahr über mir. Sie stellten hunderte Fragen und oft genug so zeitgleich, das ich mich fragen musste, ob sie irgendwie miteinander kommunizieren konnten.

Wieso bist du erst jetzt gekommen? - Arbeit meines Vaters.

Woher kommst du? - Vorher haben wir in Frankreich gewohnt, aber ich bin in der Schweiz geboren.

Was macht dein Vater beruflich? - Das weiß ich auch nicht so genau. Wir müssen dafür viel reisen.

Spielst du Quidditch? - Nein, ich habe nicht viel für Sport über.

Ich hielt meine Antworten kurz, obwohl die beiden sich die größte Mühe gaben, so viele Informationen wie möglich aus mir heraus zu holen. Aber was nützte das, wenn ich vielleicht in ein paar Monaten schon wieder weg war? Meine Eltern hatten sich sehr bedeckt damit gehalten, wie lange wir dieses Mal hier wohnen würden.

Wir erreichten das Portrait einer fetten Frau in einem rosa Kleid. "Passwort?", fuhr sie uns herrisch an. Sie klang fast wie meine Tante.

"Rauchschwaden", antwortete ich, nachdem ich den Zettel gefunden hatte. Die Zwillinge hatten lauernd gewartet, ob sie einspringen mussten, aber ich wollte mich nicht noch mehr auf ihre Hilfe verlassen.

Als das Portrait zur Seite schwang, kam ihnen gerade eine Mädchen mit schwarzem Haar und brauner Haut entgegen. "Oh!", stieß sie aus. 

"Oh!", äfften die Weasleys sie synchron nach. "Wir haben deine Arbeit für dich erledigt, Madeline."

Das Mädchen verharrte noch eine Sekunde, ehe sie ein paar Schritte zurück ging und uns einließ. "Du musst Camille sein." Sie streckte mir die Hand entgegen. "Ich bin Madeline Bell. Es tut mir schrecklich Leid, dass ich zu spät war. Ich hatte -" Sie deutete hinter sich, hielt aber mitten im Satz inne. "Fred, George, müsstet ihr nicht in Verwandlung sein?! McGonagall wird euch die Köpfe abreißen!" Sie scheuchte die lachenden Jungs hinaus.

"Du bist meine Bezugsperson", erinnerte ich mich, woher ich den Namen Madeline Bell kannte. Er war unter den vielen Informationen ein wenig untergegangen. 

Sie kam zerzaust zurück in den Aufenthaltsraum und richtete ihre Uniform. "Ja. Es tut mir wirklich Leid, dass du ausgerechnet die Zwillinge zuerst treffen musstest. Sie haben nur Unfug im Kopf!"

"Schon okay. Sie waren eigentlich ganz nett." Ich sah mich um und fuhr mit den Fingern über die dicken Polster der Sessel und Sofa. Es war ein gemütlicher Raum, das musste man Gryffindor lassen.

"Nett, pff", stieß Madeline aus und hielt mir die Karte hin, die Fred mir weg genommen hatte. "Und deswegen spielen sie ausgerechnet heute mit dem Orientierungszauber der Schule?" Die Karte zeigte mich plötzlich genau da an, wo ich auch stand. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. "Ich wette, sie wollten dich abfangen um nachher allen von dir erzählen zu können. Haben sie dich ausgefragt?"

Ich zog ertappt einen Mundwinkel hoch. "Sie haben es versucht."

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Und wieder eine Fanfic aus dem Harry Potter Universum. Aber dieses Mal ist George Weasley mein Opfer XD sorry....?

Achso. Ich brauche immer noch ein gutes Cover.... das aktuelle habe ich von Pinterest geklaut und nur nen Titel drauf geklatscht. Könnt ihr zufällig Cover machen? Oder kennt jemanden, der gute FF-Cover macht?