Kapitel 12

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Ihr wisst, was ihr zu tun habt! Ihr wisst, dass ihr gewinnen könnt! Jetzt geht ihr da raus und kämpft, wie echte Löwen!“ James‘ Stimme erfüllte die Umkleide. Unsere neuen Mannschaftsmitglieder waren sichtlich nervös, die Alteingesessen angespannt. Das erste wichtige Spiel dieses Jahr beschritten wir gegen Ravenclaw. Ich sah mir unsere Gegner an und entdeckte ein bekanntes Gesicht. Steven Payne blickte uns mit einem hämischen Grinsen entgegen, an seiner Brust funkelte das Kapitänsabzeichen. Neben seinem Besen hielt er einen Schlagstock in der Hand. Also war er zu den Treibern gewechselt. Er und James starrten sich böse an, während sie sich die Hände gaben. Auf den Pfiff erhoben wir uns in die Luft. Ich hielt vor meinen Toren an und verfolgte mit meinen Augen sofort den Quaffel, der in einem rasanten Tempo hin und her geworfen. Unser Team war jung, aber gut. Schnell war klar, dass James unsere beiden jüngeren Jäger quasi an die Hand nahm, was allerdings hervorragend klappte. Rasch warfen wir die ersten zwei Tore. Ich hielt den Quaffel erfolgreich von den Ringen fern und das Spiel verlief recht gut. Der Schnatz war natürlich mal wieder nicht zu finden, aber unser Jäger Davis McLeod ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er suchte das Stadion systematisch ab. Ich wich einem Klatscher aus und kassierte so leider ein Tor. Dieses Tor stachelte die Ravenclaws an und ich hatte alle Hände voll zu tun. Leider schafften die Jäger trotzdem den Ausgleich. Lautstark machte ich meinem Ärger Luft. Ich hörte James Lachen, trotz der beachtlichen Lautstärke der Zuschauer. Er warf den Quaffel an Diana Lewis und sie verwandelte perfekt. Wir bauten unseren Vorsprung sofort weiter aus und führten bald mit sechzig Punkten. Ich wiederrum ließ keinen Quaffel mehr durch, was die Ravenclaws ziemlich frustrierte. Ein Ravenclaw-Jäger warf einem weiteren gerade den Quaffel zu, als James dazwischen flog und ihnen den Ball abfing. Im gleichen Moment sah ich, wie ein Klatscher auf James‘ Hinterkopf zuraste. Absender war ein wütend dreinblickender Steven Payne. „James!“ Erschrocken drehte er sich um. Das hätte er besser nicht gemacht. Der Klatscher traf meinen besten Freund mitten im Gesicht und fegte ihn vom Besen. James stürzte auf den Boden zu. Ich lehnet mich auf meinem Besen nach vorne, die Torringe waren mir komplett egal. Ich konnte seine Hand erreichen und zog ihn zu mir auf den Besen. James‘ Nase blutete stark und seine Brille war zerbrochen. Ich steuerte den Boden zu, doch er zog den Besen wieder nach oben. „Wir müssen weiterspielen!“, rief er mir zu. „Du bist verletzt!“ „Egal!“ Madame Hooch kam zu uns geflogen. Sie reparierte James‘ Brille mit einem Zauber, wollte aber das James nicht weiter spielte. Er weigerte sich und sie gab seufzend nach. Trotzig wischte sich James das Blut aus dem Gesicht. „Das gibt ein blaues Auge!“, rief er, nachdem er wieder auf seinen Besen geklettert war. Ich verdrehte die Augen. „Ich verpasse dir noch eins, falls du noch mal vom Besen fällst!“ Er lachte. Kaum hatte ich meine Position wieder eingenommen, ging das Spiel weiter. Die Gryffindors spielten deutlich verbissener und aggressiver, schließlich hatte es fast ihren Kapitän erwischt. Endlich machte Davis Anstalten den Schnatz zu fangen. Er und der Ravenclaw-Sucher lieferten sich einen spannenden Kampf, den Davis knapp gewann. Ich riss die Arme in die Luft. Wir hatten gewonnen! Plötzlich traf mich etwas Hartes am Kopf. Ich verlor das Gleichgewicht und konnte mich gerade noch so festhalten. Mein Kopf brummte, als irgendjemand mich an den Schultern packte. „Dachtest wohl du wirst verschont, Adams. Niemand schlägt mein Team.“ Steven Payne hob seinen Schlagstock erneut, doch dieses Mal wich ich ihm letzten Moment aus. „Du kannst bloß nicht verlieren, Payne“, spuckte ich ihm entgegen. Wütend schrie er auf und rammte mich mit seinem Besen. Ich konnte mich nicht noch einmal festhalten und fiel in die Tiefe. Alle anderen Spieler waren bereits gelandet und lagen sich in den Armen. Ich wollte schreien, aber der rasante Fall, drückte mir alle Luft aus den Lungen. Ich kniff die Augen zusammen. Mein Kopf schmerzte, aber das war gleich mein geringstes Problem. Etwas packte mich an der Hüfte und zog mich auf einen Besen. Ich roch James‘ vertrauten Duft und hielt mich instinktiv an ihm fest. „Ich bringe dieses Schwein um!“ Kaum hatten wir festen Boden erreicht, knickten meine Beine ein und auch James, dessen Nase wieder blutete, konnte nicht länger aufrecht stehen. Madame Hooch und Madame Pomfrey kamen auf uns zu gerannt. „Wir bringen sie am besten in den Krankenflügel.“ Ich nickte. Aus dem Augenwinkel sah ich Sirius, Remus und Peter auf uns zu rennen.

Remus Lupin LovestoryOnde histórias criam vida. Descubra agora