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Mein Bruder sah mich mit feurigen Augen an, während Chloe sich mittlerweile bei ihm eingehackt hatte. Die Kombination der beiden hätte ich mir niemals ausgemalt. Sie haben in meinen Augen niemals zueinander gepasst. Das taten sie immer noch nicht.

Dennoch würde ich den beiden niemals im Weg stehen. Chloe verhielt sich, als wäre ich ihre größte Erzfeindin. Wie schnell sie ihre Maske fallen lassen hatte, sobald ich von Mason entführt wurde. Sie hatte ihre Chance gut genutzt. Aber dennoch war es für mich unvorstellbar, dass sie sich in so kurzer Zeit mit Lucas verlobt hatte. Sie mussten vorher schon etwas miteinander gehabt haben.

Mein Blick wanderte zwischen den beiden und dem Mann mit dem Glasauge. Es fühlte sich an als hätte mich die schreckliche Nacht wieder eingeholt. Mason hatte mich verarscht und mit meiner Psyche gespielt. Dieser elende Mistkerl.

Ich riss mich zitternd aus Masons Griff und atmete tief durch. Sein Griff unter meinen Armen fühlte sich wie feste Schlingen an, die mich gefangen hielten.

„Sie ist eine hinterhältige Lügnerin. Vertrau ihr nicht, Lucas" sagte ich mit bebender Stimme und betrachtete Chloes schadenfrohes Gesicht.

Sie sah anders aus. Ihre Kleidung wirkte sehr elegant und glamourös. Ihre hellen Haare hatte sie zu einer pompösen Frisur hochgesteckt und war perfekt geschminkt. So schnell hatte sie also ihr Erscheinungsbild geändert.

All die Jahre lang hatte sie mir ihre Freundschaft vorgespielt, um sich an Lucas ranmachen zu können.

Liebte sie ihn überhaupt oder ging es ihr nur um das Geld und den Luxus?

„Was hat dir gefehlt? Hattest du etwa nicht genug Luxus bei Dad oder was" sagte Lucas diesmal lauter und trat einen Schritt an mich heran. Er hatte meine Worte ignoriert.

Was sollte ich auf seine Frage antworten? Mir hatte es nie im Leben an etwas gefehlt. Selbst bei Mason hatte ich alles was man sich vorstellen konnte. Materialistisch betrachtet. Ich lebte in seiner Luxus Villa und hatte seine goldene Bankkarte im Wert von Millionen in meiner Tasche.

„Wieso sprichst du so mit mir? Ich bin deine Schwester!" sagte ich mit tränenerstickter Stimme und sah meinen Bruder mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Sie hat dich bestimmt gegen mich aufgehetzt. Was hat sie dir erzählt?" fragte ich und schenkte Chloe giftige Blicke. Wie falsch konnte man nur sein?

Sie war mir nicht nur in den Rücken gefallen, sondern hatte meinen Bruder gegen mich gehetzt. Wieso hasste sie mich so sehr? Ich habe sie nie als Konkurrenz angesehen.

„Wir haben wie verrückt nach dir gesucht, nur um herauszufinden, dass du die beste Zeit deines Lebens mit diesem Bastard hast" rief Lucas wütend und schenkte Mason einen hasserfüllten Blick.

„Ich kenne ihn nicht. Hol mich hier raus, Lucas" flehte ich meinen Bruder an und trat näher an ihn ran. Ich war froh, dass er es bis hierin geschafft hatte.

Er war zwar sauer, aber er wird mir bestimmt helfen. Mason würde wohl kaum in seinem Büro eine Schießerei eröffnen. Außerdem hatte Lucas zwei Bodyguards dabei. Die waren bestimmt von Hilfe.

„Er hat mich entführt-„

„Lüg ihn nicht an. Wie tief willst du noch sinken, Sarah?" mischte sich Chloe zischend ein.

„Du hast mir am Abend der Gala ganz andere Geschichten erzählt."

„Ich lüge nicht" schrie ich diesmal. Wie konnte sie es wagen, dreiste Lügen über mich zu erzählen?

Wenn mein Vater doch bloß hier wäre. Er würde keine Sekunde an mir zweifeln, aber Lucas wirkte angespannt und war sehr wütend auf mich.

Lucas wurde von Chloe manipuliert. Seine befremdeten Augen waren der Beweis dafür. Dieser Blick in seinen Augen tat in meiner Brust weh und sorgte für ein leichtes stechen. Ich bin immer noch seine Schwester.

Married to the Mason KnightDonde viven las historias. Descúbrelo ahora