53. Kapitel

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"Erika und Claude sind ja schon weg." meinte er. Ich schüttelte nur den Kopf. Das änderte nichts daran, dass er noch mit ihnen verheiratet ist. Und zwei von seinen Frauen sind ja noch da. „Ich hab es dir schon mal gesagt Silvester, wenn es dich stört dann werde ich eine Lösung finden. Aber du sagtest immer, dass es dich nicht stört." sagte Raphael. Ich musterte ihn wütend. „Es hat mich vielleicht nicht gestört, aber jetzt stört es mich! Damals war alles anders. Wenn du dich weiter mit deinen Frauen begnügen willst, dann bitte. Ich bin dann jedoch weg. Ich werde schon einen Weg finden diese verdammte Bindung zu lösen!" kam es wütend von mir.

Von Raphael kam ein sehr tiefes und dunkles Knurren. Er wendete sich zu mir, um mir direkt in die Augen zu blicken. Erst wollte ich meinen Blick senken, doch wollte ich nicht nachgeben. Ich durfte mich nicht einschüchtern lassen! Seine Augen verfärbten sich zu einer Mischung zwischen rot und grün. Er packte mich an meinen Schultern und seine Finger bohrten sich tief in mein Fleisch, sodass ich kurz auf keuchen musste vor Schmerzen. "Du wirst unsere Bindung nie lösen können Silvester. Dafür werde ich Sorgen!" fauchte er mich an. Ich wendete meinen Blick ab, da mir Tränen in die Augen stießen. Ich versuchte mich von ihm zu lösen, doch er ließ mich nicht los und der Schmerz verstärkte sich. "Hast du mich verstanden Silvester?" fragte Raphael mich knurrend.

 Ich versuchte weiter mich von ihm zu lösen. "Lass mich los Raphael, du tust mir weh!" schrie ich ihn an. Aber es brachte nicht das geringste Raphaels Griff blieb stark und ich hatte keine Chance. Körperlich war ich ihm um einiges unterlegen, dass wusste ich. 

"Ob du mich verstanden hast?" wiederholte sich Raphael wütend. Trotzig blickte ich ihm in die Augen. So würde ich ihn nicht mit mir umgehen lassen. Wenn er mir Schmerzen zufügt, dann werde ich ihm auch welche zufügen. Doch die Schmerzen, die ich ihm zufügen konnten, würden mich auch leiden lassen, das wusste ich. Allerdings war es mir das Wert. Ich würde mich im verweigern, solange bis er lernt zuzuhören. 

Ein wütendes Brüllen riss mich aus meinen Gedanken. Kurz darauf ließ mich Raphael los, wodurch ich gleich wegrutschte und mit meinen Händen die schmerzenden Stellen rieb. Der König stand auf und eilte aus dem Raum. Vor der Türe blieb er nochmals stehen. Er blickte mich an und meinte: "Du machst alles unnötig kompliziert, Silvester." mit diesen Worten ließ er mich allein, mit meiner schmerzenden Schulter, mit tränenden Augen und mit meiner Wut. Er hatte mich verletzt und zwar körperlich sowie seelisch. Wieso verstand er mich nicht? 

Für mich war das alles hier neu. Ich habe meine Familie, meine Freunde alles zurückgelassen für ihn. Und er? Er meinte, dass alles anders werden würde. Aber wie? Er berücksichtigte meine Bedürfnisse nicht. Ich wusste nicht, ob ich Königin werden wollte. Alles was mich interessiert hatte war Raphaels Nähe. Aber jetzt wo diese Schmerzen weg war, wusste ich nicht mehr, was ich hier sollte. Ich passte nicht in diese Welt. Wieso musste mich das Schicksal zu Raphaels Mate machen? Es könnte alles so viel leichter sein. 

Weinend kuschelte mich auf das Sofa. Bis ich nach langer Zeit endlich einschlief. Trotzdem wachte ich immer wieder auf und fand keine Ruhe. Ich war so erschöpft und doch fand ich keine Ruhe. Erst die Zeit zu Hause voller leiden, in der ich mich nie erholen konnte, dann die Rettung von Raphael und schlussendlich noch unser Streit. Das war mir alles zu viel. Und so verbrachte ich die ganze Nacht unruhig, herumwälzend sowie weinend. 

Am Morgen war ich früh auf den Beinen und ließ mir Zeit im Bad. Ich gönnte mir ein langes warmes Bad und reinigte mich. Das ließ mich zwar etwas besser fühlen, doch die Spuren von den letzten Tagen waren immer noch da. Ich beschloss mich etwas abzulenken und durch das Schloss zu spazieren. So lief ich Gang für Gang entlang und blickte in das ein oder andere Zimmer. Ich fand neben der Bibliothek noch ein Schwimmbad. Es wunderte mich, dass sie hier ein Schwimmbad hatten. Aber ich fand es toll. 

Als ich weiter rum spazierte fand ich einen wunderschönen Innenhof. Kieswege führten durch einen grünen Garten. Überall befanden sich Blumen, Büsche und auch Sitzmöglichkeiten. Ich ließ mich auf einer solchen Sitzmöglichkeit nieder, als sich plötzlich jemand neben mir niederließ. 

"Raphael war gestern Nacht bei mir" sagte eine Stimme. Ich blickte auf und sah in Valerias Gesicht. Nein, das hatte er nicht getan. Ich schüttelte den Kopf. Das war nicht ihr ernst. Das würde er mir nicht antun. "Was hast du dir gedacht? Dass du die einzige bist? Er hat mir erzählt, dass du dich noch immer verweigerst. Weißt du er hat auch Bedürfnisse." erzählte sie mir. 

Ihre Worte gaben mir einen festen Stich ins Herz. Ich fühlte mich hintergangen und betrogen. Diese Gefühle waren das einzige was ich noch fühlte alle anderen Gefühle waren weg. Da war eine große Leere zurück geblieben. 

"Weißt du Silvester, du kannst ihm nicht mal böse sein. Ich bin seine Frau. Er hat dich nicht betrogen. Wir sind zusammen und das schon länger. Ich weiß was er mag und was nicht. Du hast noch viel zu lernen." mit diesen Worten ließ sie mich zurück. 

Wie konnte mir Raphael das nur antun? Ich bin doch zurück gekehrt. Er ist abgehauen. Er hat mich verletzt. Wegen ihm hatte ich blaue Flecken an der Schulter. 

Ich habe ihm geglaubt, als er sagte, dass alles anders werden würde. Ich habe mich so gut bei ihm gefühlt, wie noch nie zuvor bei jemanden, als ich ihn am Tag zu vor in meine Arme geschlossen hatte. Alle meine Probleme waren wie weg. Es fühlte sich fantastisch an auf seinem Wolf zu sitzen. Es war so schön Zeit mit ihm zu verbringen. Und jetzt? Jetzt waren all diese schönen Gefühle weg. 

Er hatte mit Valeria geschlafen. Er hatte mich zurückgelassen. 

In a different WorldWhere stories live. Discover now