kurotsuki II - murderer

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Damals als Tetsurō seinen Abschluss der Nekoma-Oberschule in der Tasche hatte, wartete er nicht lange und nahm sein Leben sofort in die Hand.

Aufgrund seiner Noten war er kein Problem gewesen, einen Platz für ein Medizinstudium in Tokyo zu ergattern. Wie durch einen Zufall war er schon an seinem ersten Tag auf dem Campus auf Kei Tsukishima gestoßen, den er noch von etlichen Volleyballcamps und Wettkämpfen kannte.
Sie verabredeten sich auf einen Kaffee, dann auf eine Pizza, dann auf einen Kinobesuch, und schlussendlich einigten sie sich darauf, ihre Treffen endlich offiziell als ‚Dates' zu betiteln.

Die sechs Jahre, die das Studium forderte, reichten den beiden, um zusammenzuziehen und sich auf etwas Festes einzulassen.
Tetsurō hatte dem Blonden schon damals hinterhergeblickt, wenn er mit seinem Volleyballteam an ihm vorbeigelaufen war.
Aber er hatte ihn nie allein angetroffen und sich deshalb auch nie getraut ihn anzusprechen.
Was wahrscheinlich auch ganz gut war, denn Kei hatte ihm einmal bei einem Glas Wein zu viel gebeichtet, dass er ihn damals zum Kotzen fand.

Nach dem Studium wurde Tetsurō sofort vom örtlichen Krankenhaus übernommen, weil sein Professor an der Universität dort Kontakte hatte und Tetsurōs Engagement ihn begeisterte.
Mit einem fast nahtlosen Übergang begann dann auch schon die Facharztausbildung.
Das alles richtete er natürlich auf seinen Traumberuf aus: Chirurg.

Der menschliche Körper faszinierte ihn einfach so sehr und anderen zu helfen hatte er auch schon immer als selbstverständlich angesehen.

Zu seinem Glück unterstütze Kei ihn dabei. Auch wenn er mal wieder die Nachtschicht zugeschoben bekam oder wenn er wegen einer komplizierten Operation ein paar Stunden länger bleiben musste.
Ein einziges „Fahr vorsichtig und wenn ich schon schlafe gute Nacht" war meistens das einzige, was sein Freund darauf antwortete.

Aber auch wenn Tetsurō seine Arbeit sehr ernst nahm, kam die Beziehung natürlich auch nicht zu kurz.
Auch, wenn die beiden nun mittlerweile schon an den Dreißig kratzten, gingen sie noch auf Dates, auf Partys oder mit Freunden raus in die Stadt. Sie reisten nach Europa, nach Amerika, Afrika und Australien.
Im Nachhinein war es die beste Zeit in Tetsurōs Leben gewesen und er hätte alles gegeben, um sie noch einmal zu erleben.

Dass der Dunkelhaarige seinen Job im Krankenhaus gut machte und sich nie etwas zu Schulden kommen ließ, fiel auch seinen Kollegen auf und es dauerte nicht lange, bis er zum jüngsten Oberarzt des Hauses ernannt wurde.
Auch wenn Kei nach außen hin die meiste Zeit eher kalt wirkt, platzte er fast vor Stolz als sein Freund es ihm erzählte. Er umarmte ihn so fest, dass er beinahe keine Luft mehr bekam und küsste ihn dann bis das Atmen wirklich schwierig wurde.

Zwar musste Tetsurō nun als Oberarzt auch mal ein Machtwort sprechen und auch einmal einen strengeren Ton einschlagen, aber insgesamt machte es ihm immer noch nichts aus, wenn er die Nachschicht aufgedrückt bekam oder er in der Notaufnahme in Bereitschaft warten musste.
Um ehrlich zu sein machte ihm die Arbeit dort sogar am meisten Spaß. Seine Kollegen verteufelten es, aber er brauchte diesen Nervenkitzel. Irgendwie fiel es ihm dann einfacher zu glauben, dass er der Person helfen kann und dass er ihr nicht noch mehr Leid zufügen könnte, als das sie sowieso schon hat.

Aber zum Glück war auf der Notaufnahme meistens nicht viel los. In vielen Nächten saß Tetsurō auch nur auf seinem Stuhl und kümmerte sich um Papierkram, spielte Sudoku oder schrieb mit Kei.

Natürlich bedauerte er dann, dass er in diesem Moment nicht mit seinem Freund im Bett liegen und sich unter der warmen Decke an ihn schmiegen konnte, doch dann rief er sich wieder ins Gedächtnis, dass seine Kollegen, die Kinder hatten, noch viel größere Probleme mit Nachtschichten hatten als er. Und außerdem konnte er das alles ja auch einfach am Morgen danach nachholen, schließlich arbeitete Kei meist auch erst Nachmittags.

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