Kapitel 27

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Gabriel

,,Hier", sagte ich und hielt Elena ihr Kissen hin. Sie nahm es dankend an und legte sich hin. Kurz darauf schlief sie friedlich ein.

,,Sie ist so süß, wenn sie schläft.", meinte ich ruhig und sah zu ihr runter. ,,Was fühlst du, wenn du sie siehst?", fragte Ryan mit einem einfühlsamen Blick. ,,Ich... weiß nicht. Sie ist süß, sexy und kann auch so richtig dreckig sein. Eigentlich genau das, was ich mag, aber es fühlt sich anders an. Ich bin in ihrer Gegenwart nervös und frage mich immer, was ich als nächstes sagen soll. Ich kann meine Blicke nicht von ihr lassen. Alles an ihr zieht mich an. Dann gibt es aber Momente, wo ich sie am Liebsten umbringen würde. Bei ihr fühle ich mich dennoch anders... besser.", sagte ich und senkte meinen Kopf zu Boden. ,Warum sagst du das? Bist du dumm?', dachte ich und fuhr mir durch's Haar. ,,Sie würde gut zu dir passen. Sie verurteilt dich vielleicht wegen dem, was du machst, aber sie ist nicht böse. Du solltest aufhören, sie zu schlagen oder sie böswillig zu verletzen. Das hat sie nicht verdient. Du weißt, dass sie dich eigentlich nicht verdient hat. Dennoch ist sie bei dir. Ihr habt gevögelt, hab ich Recht?", fragte Ryan am Ende. ,,Ja." ,,Wie war's?" ,,Es war mega. Sie hat mehr mitgemacht, als alle anderen. Ich konnte mich, soweit es im Auto möglich war, komplett auslassen. Ihr gefiel sogar, dass ich sie schlug.", sagte ich und dachte sofort an diesen Moment zurück. Ich verspürte in dem Moment nicht nur Verlangen, sondern... fuck, ich verspürte Liebe. ,Wie ist das möglich? Das kann nicht wahr sein. So etwas habe ich noch nie gefühlt.', ging es mir durch den Kopf. Dennoch schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen, welches sogar meine Augen erreichte.

,,Frag sie.", sagte Ryan dann vollkommen entschlossen. ,,Was soll ich fragen?", kam es verwirrt über meine Lippen. ,,Was sie für dich empfindet, du Idiot. Man merkt, dass du sie nicht loslassen willst. Du hast nicht mal die Hoe gevögelt, die im Pub war. Sie empfindet save auch was für dich. Sonst wäre sie nicht zwischen euch gegangen und hätte sie niedergeschlagen. Wärst du nicht zu ihr gekommen und hättest sie weggezogen, hätte Elena das Weib umgebracht." Ryan war auf jeden Fall davon überzeugt, dass Elena und ich aufeinander standen.

,,Soll ich sie wecken?" ,,Jetzt lass sie doch erst mal schlafen. Frag sie, wenn sie wieder wach ist. Dann hast du ihre volle Aufmerksamkeit.", lachte Ryan leise. ,,Ja, stimmt.", meinte ich dann einsichtig.

Ich stand auf und ging leise aus dem Wohnzimmer. ,,Wo gehst du hin?", versuchte Ryan ,laut' zu flüstern. ,,Muss pissen.", erwiderte ich und ging ins Bad. Hier war es arschkalt, wegen dem zerbrochenen Fenster. ,Ich ruf gleich jemanden an, der das repariert, bzw. mir eine Scheibe vorbeifährt.', dachte ich. ,Dann muss sie das nicht machen. Sie hat für heute genug erlebt.'

Als ich fertig war, ging ich in den Flur und wählte eine bestimmte Nummer. Sofort nahm jemand ab. ,,Hey. Na du Pisser?", lachte mein Kumpel Sam in den Hörer. ,,Halt die Klappe. Hast du zufällig ne Fensterscheibe und Heißkleber bei dir rumfliegen?", fragte ich dann. ,,Du weißt schon, dass man das nicht so macht, oder?" ,,Dann mach du es für mich.", lachte ich. ,,Ok. Wann soll ich da sein?" ,,Bestenfalls in zehn Minuten" ,,Wo hin denn überhaupt?" Ich gab ihm die Adresse und verabschiedete mich.

Als ich aufgelegt hatte, kam Ryan zu mir. ,,Hey. Wer war das?", fragte er verwundert darüber, dass ich mein Handy wegpackte. ,,Hab Sam angerufen, wegen dem Fenster." ,,Achso ok. Sehr gut.", meinte Ryan dann zufrieden und ging weiter in Richtung Küche. ,,Was machst du?", fragte ich irritiert. ,,Möchte die Küche ausräumen, wegen dem bevorstehenden Umzug... Junge, ich hab Hunger. Ich schau, was im Kühlschrank abgeht.", antwortete er sarkastisch und verschwand um die Ecke. Ich ging wieder ins Wohnzimmer und setzte mich neben Elena auf den Boden.

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Elena:

Gähnend wachte ich aus meinem traumlosen Schlaf auf. Gabriel saß neben mir auf dem Boden und starrte mich an. ,,Ähm... alles gut bei dir?", fragte ich immer noch leicht desorientiert. Seine Augen trafen auf meine. ,,Hm? Ach nichts. Alles bestens. Dein Fenster ist wieder repariert.", grinste er unschuldig. ,,Echt? Danke." Ich freute mich mega. Ich war froh, dass ich das nicht übernehmen musste. ,,Aber warum hast du das gemacht?", fragte ich dann verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. ,,Frag nicht immer so viel. Nimm es einfach so hin.", lächelte er verträumt.

Ich stand auf und kniete mich zu ihm runter. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals und ich vereinte unsere Lippen miteinander. Gabriel zog mich sanft auf seinen Schoß, ohne den Kuss zu unterbrechen. Er fuhr langsam mit seinen Händen unter mein -leicht Blut beflecktes- T-Shirt. Seine sanften Finger fühlten sich so warm an meiner Haut an. Ich genoss das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit, die er mir gab. Wir bewegten unsere Lippen sanft aufeinander, während Gabe meinen BH öffnete.

,,Was wird das jetzt hier?", fragte eine allzu bekannte Stimme hinter mir. Ich zuckte schnell zurück, wurde jedoch sofort von Gabe wieder zu sich gezogen. ,,Wonach sieht es denn aus? Schau zu oder lass es.", meinte Gabriel dann dreckig grinsend. Sein Blick blieb durchgängig an mir hängen. Bei ihm war mir alles egal. In solchen Momenten zählte nur er für mich.

Ryan verließ laut ausatmend den Raum. ,,Wo waren wir?", fragte Gabe gespielt. ,,Ich weiß nicht.", meinte ich scheinheilig und legte meinen Kopf schräg. Es schien ihm zu gefallen, dass ich mitspielte. Ich konnte es gut erkennen. An seiner empfindlichsten Stelle. Als er merkte, dass ich auf seine Beule sah, grinste er und hob meinen Kopf leicht an. ,,Seit wann spannerst du denn so offensichtlich?", fragte er, während sein Blick an meinen Lippen haftete. ,,Keine Ahnung. Vielleicht seitdem es mir egal ist, was du davon hältst.", beantwortete ich gedankenverloren seine Frage.

,,Wie wäre es mit Pizza?" Ryan stand wieder im Türrahmen und sah uns abwartend an. ,,Nur zur Info. Ich mag keine Ananas auf Pizza.", fügte er noch hinzu. ,,Nur zur Info. Du störst.", brummte Gabe genervt. ,,Nur zur Info. Interessiert mich nicht.", gab Ryan zurück. ,,Reicht dann jetzt auch mal wieder mit euren Infos.", meinte ich dann desinteressiert. Beide sahen mich mit einem schmunzelnden Grinsen an. ,,Was? Is so.", verteidigte ich mich.

,,Also... welche Pizza?" ,,Hast du nicht gerade noch gefragt, ob wir überhaupt Pizza wollen?", fragte ich dann leicht verwirrt. ,,Ja, aber ich habe gerade selbst entschieden, dass es Pizza gibt.", meinte Ryan dann stolz und reckte seinen Kopf in die Luft. Er sah aus, wie ein kleiner Schuljunge. Ich kicherte kurz und entschied mich dann für eine simple Salamipizza. ,Schmeckt gut und kann man nur schwer verkacken.', dachte ich. Gabriel nahm eine Thunfischpizza. ,,Dann stinkst du aber aus dem Mund.", jammerte ich. ,,Na und? Ich dachte, du willst mich so oder so.", grinste er mich verspielt an. ,,Also ich nehme dann mal ne große Peperonipizza.", rief uns Ryan noch zu, bevor er den Raum erneut verließ. Dann hörte man bloß noch ein höfliches ,,Hallo".

Love is what you needWhere stories live. Discover now