Kapitel 64

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Elena:

Wir fuhren durch ein reiches Viertel. Ich erkannte es sofort wieder. Gabriel's Viertel. Meine Augen nahmen die weißen und grünen Farben auf, doch sie verschwammen. Meine Tränen versiegten scheinbar nie. Auch der Schmerz pulsierte in meinen Knochen und Adern weiter.

,,Wo willst du hin, verdammt? Ich will hier nicht sein.", schluchzte ich verzweifelt, doch er fuhr schweigend weiter. Als wir bei Gabriel's Einfahrt ankamen, parkte er darin und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Mein Blick war auf meinen Schoß gerichtet, da ich dieses Grundstück nicht sehen konnte. Zu tief war die Wunde, die das alles verursacht hatte.

,,Bitte. Lass uns wieder fahren. Ich kann das nicht.", wimmerte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Julien hob meinen Kopf leicht an und entfernte meine Hände von meinem Gesicht. Mein Blick klebte an der weißen Marmortreppe. Eine Person saß auf ihr und schien zu warten. Hastig wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und sah die Person mit großen Augen an. Dann stieß ich die Tür auf und stürmte aus dem Auto.

,,GABE!", schrie ich freudig und rannte auf ihn zu. Seine Augen strahlten genauso wie meine. Als ich ihm um den Hals fiel, zischte er kurz auf. ,,Oh sorry.", meinte ich schnell und löste mich von ihm. Er hingegen zog mich nur wieder an sich und ertrug den Schmerz. Gabriel wollte mich genauso sehr wie ich ihn.

,,Ich habe dich vermisst, meine Schöne.", meinte mein Freund und küsste mich. Ich erwiderte ihn sofort, dachte jedoch direkt an Julien, der hinter mir stand und uns beobachtete.

,,Seid ihr zwei dann auch mal fertig?", knurrte er gereizt und lief dann schnaubend an uns vorbei ins Haus. ,,Was ist denn mit dem los?", fragte Gabe verwirrt und sah mich an. ,,Wir hatten ein intensives Gespräch. Kennengelernt halt.", gab ich ehrlich zurück. Es war intensiv... sehr intensiv.

Mein Blick wanderte über das Grundstück und blieb an einem Wagen hängen. An ihm war Blut. Der Wagen kam mir bekannt vor. ,Blut... Auto... Grace.', dachte ich, verstand und stand hektisch auf. Entsetzt sah ich in die fragenden Augen meines Partners.

,,Was ist denn jetzt los?", fragte er, verstand jedoch schnell, weswegen ich so war. ,,Süße, Isaac hatte einen Wildunfall. Was soll denn sonst passiert sein?" ,,Ach tu nicht so scheinheilig! Ein Wildunfall... dass ich nicht lache... ist ihm eine wilde Grace über die Motorhaube geflogen?! Du weißt genau, dass sie tot ist! Hast du das geplant?! Gott bist du ekelhaft... und in sowas hab ich mich verliebt.", schrie ich aufgebracht. Gabe hingegen stand langsam auf und kam mit schweren Schritten auf mich zu. Er war noch sehr schwach und hielt sich die Schusswunde.

,,Grace... eh... Elena warte. Heilige Scheiße, wir wissen doch beide, dass ich sie nie umbringen könnte. Sie bedeutet dir zu viel." ,,Genau deswegen hast du sie töten lassen. Sie bedeutet mir zu viel und du kannst keine Frau töten... was meiner Meinung nach auch eine Lüge ist. Du könntest eine Frau töten. Du würdest mich töten.", keifte ich ihn an und sah ihn aus hasserfüllten Augen an. Er bleib stehen und sah mich wütend an.

,,Denkst du das wirklich? Ich bin enttäuscht. Enttäuscht, dass du denkst, ich würde dich umbringen. Enttäuscht, dass du denkst, Grace wäre durch jemanden von meiner Truppe getötet worden. Ich und meine Leute haben damit nichts zu tun." ,,LÜGE! DAS IST DOCH ALLES GELOGEN!", schrie ich. ,,ALS WENN DU NICHT SCHON VON ANFANG AN DARAN GEDACHT HAST, IHR LEBEN ZU BEENDEN! FICK DICH, DU BASTARD!", brüllte ich ihn an und rannte auf das große Tor zu.

Hinter mir nahm ich ein Klicken war. Sofort blieb ich stehen. Ich sah nicht nach hinten, sondern starrte weiter nach vorn. ,,Einen Schritt und du kommst zu Grace.", raunte Gabriel zu mir rüber. ,,Du bist ein Monster.", hauchte ich verzweifelt und spürte wieder, wie die Tränen in meine Augen stiegen. ,,Mag sein, aber dieses Monster hat etwas, was keiner hat... nicht mal du: die Macht und Kontrolle über dein Leben. Und ich werde dies nicht hinschmeißen, nur weil dir ein Furz quer liegt. Du gehörst mir! Kapier es endlich!", stellte der Psychopath klar.

Plötzlich spürte ich den Lauf der Waffe an meinem Hinterkopf. ,,Ich kann dein Leben jederzeit beenden.", flüsterte er mir ins Ohr. ,,Jederzeit.", wiederholte er noch. ,,Merk dir das."

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Gabriel:

Ich ließ den Lauf quälend langsam über ihren Hals und ihren Nacken gleiten. Bei ihrem Hintern hielt ich inne. Sie schluckte schwer und atmete unregelmäßig. Ich fuhr mit dem Lauf der Waffe zwischen ihren Arschbacken entlang und ließ meine linke Hand nach vorne zu ihrem Becken wandern. ,,Du wirst leiden, Kleines.", meinte ich und küsste sie sanft am Hals. Sie wimmerte kurz auf, verhielt sich dann jedoch wieder ruhig. Tränen kullerten über ihr Gesicht und platzten auf den Boden.

,,Du musst nicht weinen. Die Hälfte bekommst du kaum mit.", grinste ich in ihre Halsbeuge und ging mit meiner Hand in ihre Hose. Sofort überzog eine dünne Gänsehaut ihren Körper und meine Schöne zitterte stark. ,,Es ist alles gut... solange du dich benimmst.", erklärte ich ihr und ließ von ihr ab.

,,Mitkommen!", befahl ich ihr kühl und lief langsam zur Haustür. Ich freute mich innerlich, dass sie keine Chance hatte, zu entkommen. Sie würde von nun an alles tun müssen, was ich ihr sagte. Ansonsten drohten ihr Strafen und die würde sie nur einmal provozieren. Dafür würde ich sorgen.

,,Du setzt dich zu Julien und Isaac ins Wohnzimmer. Wenn ich dich nicht auf der Couch sehen sollte, werde ich dir eine Kugel ins Bein jagen.", meinte ich und lief, ohne sie zu beachten, weiter in die Küche, um allen etwas zu trinken zu holen.

Als ich zurückkam saß Elena mit gesenktem Kopf auf der Couch und betrachtete den überaus interessanten Boden. ,,Braves Mädchen.", hauchte ich zu ihr rüber, als ich ihr ihr Glas hinstellte. Die beiden Jungs bedankten sich und fingen sofort das Trinken an. Elena hingegen bewegte sich kein bisschen.

,,Hast du keinen Durst?", fragte ich sie und sah sie mahnend an. ,,Ich weiß nicht.", gab sie kleinlaut zurück. ,,Sicher?" ,,Naja... doch. Danke.", meinte meine Schöne und trank einen Schluck von ihrem Wasser. ,,Gut.", meinte ich und ließ sie in dem Glauben, dass ich ihr was reingemacht hatte. Man sah ihr die Skepsis an. Sie amüsierte mich, weswegen ich sie weiterhin in dem Glauben ließ.

Ich setzte mich neben sie und legte einen Arm um sie. ,,Seit wann so schüchtern?" ,,Tut mir Leid.", sagte sie schnell und kuschelte sich an mich. Julien und Isaac sahen mich beeindruckt an.

,,Tut mir Leid, Kleene.", entschuldigte sich Isaac bei ihr. Elena sah ihn fragend an. ,,Naja... das mit Grace.", meinte er. Sie wurde wieder wütend. Das spürte ich. Sie wollte unbedingt etwas sagen.

Als sie sich aufsetzte und ansetzte etwas zu sagen, lud ich blitzschnell meine Waffen nach und hielt sie auf ihren Oberschenkel. ,,An deiner Stelle wäre ich jetzt ruhig."

Love is what you needWhere stories live. Discover now