Kapitel 28

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Nach einer knappen Stunde kamen wir endlich in Charleston an. Der Truck von Pope's Dad kam vor einem luxuriösen Haus zum stehen. "Sind wir hier wirklich richtig?", fragte Kie misstrauisch. "So steht es im Brief", entgegnete Pope und stieg aus dem Auto aus. Zusammen liefen wir zur grossen und mit Mustern verzierten Eingangstüre. Mit einem lauten Klopfen warteten wir. Als Pope gerade ein zweites Mal die Hand heben wollte, öffnete uns ein grösserer Mann die Türe. Er kam mir sofort komisch vor, nur schon wie er uns, vor allem Pope ansah.

"Sie müssen Mr. Limbrey sein", begann unser Freund leise. "Ms. Limbrey hat dich gestern erwartet und dazu alleine", korrigierte er Pope und sah uns genervt entgegen. "Wir hatten Probleme mit unserem Auto", mischte sich Kie ein. "Und wieso hast du Freunde mitgebracht?" "Wir haben das Gold der Royal Merchant zusammen gefunden. Sie gehören genauso dazu". "Du kannst rein Pope, die Anderen bleiben draussen". "Aber", begann dieser doch Kiara legte ihre Hand um seine. "Ist schon in Ordnung, wir warten". Nach einem kurzen Nicken verliessen wir das Grundstück und setzten uns wieder in den Truck.

JJ und ich hatten seit dem Vorfall vor wenigen Stunden kein Wort mehr geredet. Vielleicht war das auch ganz gut so, auch wenn es sich nicht so anfühlte. Kie sah immer wieder ganz Ungeduldig in den Vorgarten und hielt aufmerksam die Augen offen. "Es wird schon alles gut sein Kie", versuchte ich sie ein wenig zu beruhigen. Sie lächelte mir kurz dankbar zu.

Dann plötzlich aus dem Nichts tauchte Pope auf. Er warf uns einen nervösen Blick zu und wurde im selben Moment von diesem Typen hinter ihm nach vorne geschubst. Es war das Arsch, was uns vorher die Türe geöffnet hatte. Zuletzt folgte eine ältere Frau, welche mit einem Stock hinter den Männer her humpelte. "Sieht das für euch freiwillig aus?", murmelte JJ. "Nicht wirklich", sagte Kie und wollte schon aussteigen, als ihr Gegenüber die Hand auf ihre Schulter legte. Ich fühlte mich mehr als albern, dass ich in diesem Moment eine kleine, sich an die Oberfläche dringende Eifersucht spüren konnte. JJ's Seitenblick bemerkte dies natürlich ganz genau. Schnell wendete ich mein Blick wieder zu dem hinter den Sträucher verschwindenden Pope.

"Fahr nach vorne", murmelte ich. Zum Glück befolgte der Fahrer meine Anweisung ohne weitere dumme Kommentare. Sobald wir beim zweiten Eingang zum Garten waren, sprang Kie aus dem Auto und lief in schnellen Schritten voraus. Ms. Limbrey war verschwunden, doch von weitem sah ich Pope am Boden liegend, der Mann ober ihm. "Hey", schrie JJ und stürzte sich ins Gefecht. Kie rannte zu Pope, um ihm aufzuhelfen und bemerkte dabei nicht, wie sich dieses Arsch mit einem Teaser näherte. "Kie, pass auf", rief ich ihr zu. Gerade als der Mann zuschlagen wollte, riss JJ ihn von hinten von Kiara weg und ging mit ihm zu Boden. Mit einem starken rechten Haken von JJ war der Typ für die nächsten paar Sekunden unfähig, sich wieder aufzurappeln. "Komm Bro", murmelte JJ und griff Pope unter die Arme. Kie und ich rannten schon einmal voraus.

Ich liess die hintere Türe für die Jungs offen, während Kie ans Steuer sprang. "Fahr los Kie", rief JJ ihr zu, als er in den Truck sprang. Pope war schon wieder selbstständig und stieg von der anderen Seite ein. In diesem Moment drückte unsere Fahrerin das Gaspedal voll durch.

Als ich nach unserem holprigen Start ein Blick nach hinten warf konnte ich ein Auto ausmachen, welches uns immer näher auffuhr. "Scheisse, der fährt uns nach". "Kie, gib Gas". Als unsere mittlerweile gestresste Fahrerin gerade die Kupplung benutzen wollte, erklang ein lauter Knall und das Auto begann wieder zu rauchen. "Scheisse", fluchte JJ und sagte Kie, sie solle sofort anhalten. Im Stress stiegen wir aus und liessen die schrott-Karre einfach stehen. "Hier lang", gab Pope die Richtung an und wies uns auf eine schmale Gasse hin. Voller Überraschung prallte ich direkt gegen JJ, als er vor mir auf einmal eine Vollbremse zog. "Spinnst du", zickte ich ihn an, doch er widersprach mir nicht mal. Fragend folgte ich seinem Blick und konnte dann meinen Augen nicht trauen.

Vor uns standen tatsächlich John B und Sarah. "Omg", konnte ich jemanden sagen hören. Das Rufen unseres Verfolgers liess mich wieder in die Gegenwart zurückkehren, die Anderen, so wie es schien, ebenfalls. "Kommt, steigt auf", sagte John B auffordern und machte Platz auf dem grossen Wagen, der einem Velo glich. Wir quetschten uns zusammen auf die hinten angebaute Bankreihe, während Pope und JJ uns noch von hinten einen Anstoss verliehen.

Als uns auch noch die Verfolger von John B und Sarah am Arsch hingen, trat John B mit aller Kraft in die Pedale, um uns alle möglichst schnell von diesem Ort wegzuschaffen.

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