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Zu jener Zeit ergoss sich Sommerlicht über die prallen Sommerblumen auf den Wiesen, über die sie in den letzten goldenen Tagesstunden gemeinsam rannten.
Ihre Freude füllte die schwüle Luft wie die Federn der singenden Vögel; sie waren allein und sie waren ganz.
Ein Künstlertraum, Liebende, Verwandte der Sterne unter blauem, endlosen Firmament.

Manchmal lagen sie im Gras, wenn sie genug gerannt waren und ihre Muskeln schmerzten. Zwischen den Glockenblumen und den Blütenpollen erfanden sie Gedichte für den anderen, bis die Sonne begann, hinter dem Horizont zu versinken.

Sie waren nichts als rastlose, tiefe, aufgewühlte Gefühle. Ihr eigener Magnum Opus.

Und wenn die Dunkelheit die bunten Blumen grau verfärbte, gingen sie wieder nach Hause und nahmen Abschied von der Wiese, auf der ihre Gedichte für den anderen verstreut lagen.

Die Erde erinnert sich noch an sie; Eros nicht. Er wünscht, er hätte sie aufgeschrieben.

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