Kapitel 47

25 2 0
                                    

P.o.V. Kōtarō

"Okay Keiji, es wird Zeit. Auf auf, lass uns gehen." Keiji kam aus dem Bad. "Ist ja gut Baby, alles gut." Er trug ein lockeres, weißes T-Shirt und eine schwarze Ripped Jeans. Er war so schön. "Hör auf zu starren. Let's go."  Kōtarō unterdrückte das Bedürfnis, sich selbst durch die Haare zu streichen. Er hatte lange genug für die Friese gebraucht. "Ja." Er streckte die Hand aus, die Keiji sofort ergriff. Sie verließen die Hütte. Kōtarō wurde mit jedem Schritt nervöser. Aber eigentlich war das Date genug geplant. Es würde schon gut laufen. Es würde perfekt laufen. Keiji drückte seine Hand und ließ sich gegen ihn sinken. Kōtarō hob ihre Arme und legte seinen Keiji um die Schulter. Die Sonne stand schon tief über den Wellen. "Ich liebe dich, Keiji." Keiji seufzte. Nicht genervt, wie die Eule erstaunt feststellte, sondern wohlig. Keiji kuschelte sich näher an ihn. Sie erreichten die Stelle am Strand, an der sie sich kennengelernt hatten. Kōtarō lief zu der Kiste und öffnete sie. Stolz förderte er zutage: zwei Decken, zwei Pizzakartons, ein Glas, ein Baguette, eine Dose und eine Flasche Wein. "So. Jetzt sind wir soweit." Mit Keijis Hilfe trug er es so nah ans Wasser wie möglich war, ohne nass zu werden. Dann breitete er die erste Decke aus, bedeutete Keiji sich zu setzen. Kaum hatte sein Freund sich niedergelassen, breitete er die zweite Decke über ihn. Hier war es noch warm, aber nur bis die Sonne ganz untergegangen war. Dann würden der kalte Sand und die Meeresbrise sie auskühlen. Also hatte er für eine Decke gesorgt.  Jetzt kam das Essen. Die Pizza, und das Glas. Kōtarō setzte sich neben Keiji und reichte ihm den ersten Pizzakarton. "Hier. Und, weil du die Pizza das letzte Mal so trocken fandest, das hier." Das Luftwesen drehte das Glas auf und stellte es zwischen ihnen auf die Decke. "Was ist das?"
"Knoblauchmaionaise. Super geil, kannst du die Pizza reintauchen." Kōtarō griff nach der Weinflasche. "So. Dann wollen wir Mal." Er holte einen Korkenzieher hervor. Weinflaschen hatte er noch nie gerne aufgemacht. Es war auch scheiß anstrengend. Die Eule begann das Metallstück in den Korken zu drehen. Dach kaum fünf Minuten drehen, ziehen und Angst um die Glasflasche haben, war der Korken endlich aus der Flasche. "Mmmh, musste das sein?" Keiji lachte. "Das ist so typisch. Du bist einfach zu tollpatschig, Schatzi." Kōtarō schüttelte sich den Wein von der Hand. "Genau deshalb ziehe ich nie weiße Kleidung an." Keiji nickte. "Voll schlau."
"Eher traurig, aber ja." Keiji grinste und nahm ihm die Flasche aus der Hand. "Auf uns?"
"Auf uns!" Er nahm einen Schluck und reichte Kōtarō die Flasche. Auch der trank. Lächelnd griff Kōtarō nach dem Pizzakarton und begann zu essen. So saßen sie da, weitestgehend schweigend, und blickten auf die Wellen, auf denen sich die untergehende Sonne brach. Rot und Gold, inzwischen mehr feurig als kitschig. Nach der Pizza kam das Baguette, mit grob gehobeltem Parmesan aus der Dose und Knoblauchmaionaise. Sie waren glücklich.

P o.V. Keiji

"Hey, Ko. Was ist das da?" Kōtarō hob den Kopf und sah in die Richtung, in der Keiji die Felsen entdeckt hatte. "Felsen?" Der Meermann verdrehte die Augen. "Ja, schon klar. Aber da ist so ein Schatten." Der Schatten war zu keinem der schwarzen Steinbrocken zuzuordnen und zog sich längst dazwischen entlang. "Ich weiß es nicht." Kōtarō stand auf und streckte Keiji die Hand hin, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Keiji ergriff sie und ließ sich auf die Beine ziehen. Gemeinsam liefen sie über den Strand zu den Steinen. Sie waren rau und löchrig, wie Vulkangestein. Der Schatten entpuppte sich als eine Spalte im Boden, mindestens fünf Meter lang und einen breit. Keiji bückte sich, um sie genauer zu betrachten. Es war stockdunkel da drinnen, nichts zu machen. Und dabei gab es im Meer lauter stockdunkle Orte. Nur waren seine Augen in der Menschenform vergleichsweise miserabel. Kurz überlegte er, ob er sich verwandeln sollte. Nein, lieber nicht. Er würde wie ein Fisch auf dem trockenen hilflos in die Höhle rutschen. Und nach dem letzten Erlebnis mit einer Felsspalte, war er auch nicht sonderlich erpicht darauf. "Hey, Ko. Deine Augen sind verwandelt auch besser, oder?" Kōtarō nickte neben ihm. "Ja, natürlich. Ich bin eine Eule." Keiji merkte die Neugier in ihm aufwachen. "Na los, verwandle dich. Ich bin neugierig!" Kōtarō lachte und wuschelte ihm durch die Haare. "Du bist süß. Na gut, meinetwegen." Der Meermann versuchte nicht einmal nicht zu starren, als sein Freund begann sich auszuziehen. Irgendwie war das noch erotischer als sonst, so mitten am Strand im Halbdunkel. Wenn sie hier Sex hätten, könnte jederzeit jemand vorbeikommen und sie sehen. Bitte, Keiji, nicht jetzt! Du hast gerade deinen Freund dazu gedrängt sich zu verwandeln um diese Felsspalte zu untersuchen, du kannst jetzt nicht zu Sex wechseln. Bekomm dich in den Griff! Kōtarō flatterte schon neben ihm, spähte in die Kluft und flog dann tiefer, um eine bessere Sicht zu haben. Dann landete er neben ihm und wurde wieder Mensch. "Sieht so aus, als wären da Stufen und ein Gang, aber es ist auch für meine Eulensicht sehr Dunkel. Willst du trotzdem nachsehen gehen?" Plötzlich war jeder sexuelle Gedanke wie weggefegt. "Ja!" Die Aufregung durchzog Keijis Körper wie ein Feuerwerk. "Ja, lass uns nachsehen gehen."

Complete my World (BokuAka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt