Poledance

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Feel my Heartbeat
Akt 2/Part 6

Izuku

An diesem Freitag war mehr los im Matrixx als an den anderen Freitagen. Es war Schaumparty-Night im angrenzenden Raum, das hieß natürlich, das sich viele Besucher hierhin verirrten, um ihrer angestauten Lust mehr Feuer zu verleihen. Schließlich gab es hier halbnackte Menschen zu sehen, die sich an einer Pole rekelten. Izuku war es egal, wer hier rein kam und was er sich davon erhoffte. Es waren seine Kunden, seine Einnahmen. Ein bisschen flirten, schöne Augen machen und schon bestellten die Besucher mehr Alkohol und ließen seine Geldbörse übergehen. Das Trinkgeld, was er nebenbei als Barkeeper erhielt, durfte er behalten und war auch seine einzige Einnahme, die er für sich selbst hatte. Sein Lohn ging mehr oder weniger für die Miet- und Betriebskosten drauf, welche er Maya zahlte.

Sex bekam man hier in den seltenen Fällen, man verführte und spielte mit der Lust. Entfachte sie und trieb das Feuer weiter an. Doch für das löschen eines solches waren sie nicht zuständig, außer man wollte sich etwas dazuverdienen. Doch Maya unterstützte Prostitution nicht, daher wusste sie davon auch nichts. Izuku gehörte auch nicht zu dieser Gruppe, aber einige seiner Kollegen waren davon nicht abgeneigt, sich zu verkaufen. Jeder war selbst Herr seines Körpers und traf seine eigenen Entscheidungen. Da Maya strikt dagegen war, hatten sie auch nichts zu befürchten, das jemand ihnen auf die schliche kam. Es fand im geheimen statt, selbst Izuku wusste nicht genau, wer von ihnen solche Dienste anbot. Die dunklen Machenschaften in den einzelnen Lapdance-Räumen. Keiner wusste genau, was mit den Kunden betrieben wurde, meistens wurde es als Gerücht abgetan. Doch Izuku wusste aus eigener Erfahrung, das meist mehr verlangt wurde, als man bereit war zu geben. Wenn man bereit war, mehr zu geben, was geschah dann? Wer würde einem schon daran hindern können, sich heimlich etwas mit Sex dazu zu verdienen? Schließlich kam es einem doch selbst zugute. Nichtsdestotrotz bevorzugte Izuku einfache One Night Stands und seit neuesten bevorzugte er Menschen mit dem Namen Katsuki. Der zufälligerweise seit einer Woche sein Freund war und sich vor gut einer Stunde in seinem Lapdance-Raum verzogen hatte.

Mittlerweile war es weit nach Mitternacht. Seine Schicht neigte sich dem Ende zu, auch wenn die Besucher nicht wirklich weniger wurden. Er fieberte seinen Feierabend regelrecht entgegen, seit er wusste, wer in seinem Zimmer auf ihn wartete.

Vor einer halben Stunde hatte die neue Angestellte, die sowohl an der Stange tanzte als auch hinter der Bar arbeitete, ihre Show beendet und würde seine Bar nun übernehmen. Seit Anja hier angefangen hatte als seine Unterstützung, konnte er Freitags immer früher Schluss machen. Damit er noch etwas Zeit mit Kacchan verbringen konnte. Maya war damit einverstanden gewesen, auch wenn sie Kacchan bisher nicht kennengelernt hatte. Sie freute sich für ihn und hatte Anja genau aus diesem Grund eingestellt.

„Du schaffst das alleine?", fragte er ein letztes Mal bei ihr nach, doch sah sie ihn nur verschmitzt entgegen „Natürlich Süßer! Mach das du hier weg kommst", sie klatschte ihn einmal auf seinen Hintern und schubste ihn aus der Bar. Izuku kicherte bei ihrer Art leise und begann widerwillig seine Abrechnung zu machen. Das er einfach aus seiner eigenen Bar geschubst wurde, daran müsste er sich wohl erst gewöhnen.

Jede Servicekraft im Matrixx hatte ein eigenes Bediengerät und musste nach Dienstende auch die dazugehörige Abrechnung erledigen. Sie glichen den angegebenen Betrag im Gerät mit dem Stand in der Geldbörse ab und durften den differenzierten Kassensaldo dann behalten. Der Überschuss war das Trinkgeld.

So machte sich Izuku auf den Weg ins Büro von Maya, welches natürlich leer war. Maya treibt sich meistens den ganzen Abend über im Club herum und er bekam sie nur selten zu Gesicht. Vor allem wenn eine Veranstaltung – wie heute die Schaumparty im Nebenraum stattfand. Schließlich gehörten ihr beide Bereiche des Matrixx. Wie sie es schaffte, ihn dennoch ständig zu beobachten, war ihm schleierhaft. Sie wusste stets über all seine Taten Bescheid. Sie war es auch gewesen, die ihm seine Dienstzeit für Freitag verkürzte, da sie ihn stets dabei beobachtet hatte, wie er sich zu Katsuki setzte, anstatt zu arbeiten. Dabei waren sie die zahlreichen Wochen davor eher so etwas wie Freunde gewesen und kein Liebespärchen, wie jetzt.

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