Together

211 18 6
                                    

Akt2/Part50
Together

Izuku

Lange hatten sie sich still weinend in den Armen gelegen, bis Katsuki plötzlich aufsprang und aus dem Zimmer stürmte. Seitdem hatte er ihn nicht mehr gesehen. Es war die erste Nacht seit seinem Erwachen, dass Katsuki nicht bei ihm war.

Von seinem Freund so derart abgewiesen zu werden, tat mehr weh, als er jemals gedacht hätte. Und doch konnte er ihn verstehen. Er glaubte fest daran, dass sie diese Hürde überwinden konnten. Würde es ihn betreffen, hätte er wohl nicht anders reagiert. Auch wenn er sich wünschte, dass Katsuki mit ihm sprechen würde. Es lag so viel Unausgesprochenes zwischen ihnen, dass sie unbedingt klären mussten. Allen voran dieser Vorfall mit der Entführung, an der sich sein Freund die volle Schuld gab.

In seinen Gedanken versunken starrte Izuku aus dem Fenster seines Zimmers, beobachtete still den wolkenbedeckten Sonnenaufgang. Er hatte ein Einzelzimmer in diesem Privatkrankenhaus, es war einsam, wenn man niemanden zum Reden hatte dennoch war er froh über diesen Zustand. So konnte er in Ruhe über alles nachdenken. Auch an ihm ging dieses Ereignis nicht spurlos vorbei. Alte längst vergessene Wunden brachen wieder auf, seelische Wunden die er glaubte nie wieder spüren zu müssen. In seinen Träumen sah er immer wieder das Gesicht des Silberhaarigen, sein gehässiges Lachen, der kranke Blick, wenn er ihn seine Haut durchschnitt, ihn gewaltsam gefügig machen wollte.

An seinem Körper gab es keine Stelle, die nicht schmerzte oder brannte. Abgesehen von seinem Bein, der in einem offenen Gibs steckte, damit seine Wunde zusammenheilte und er sein Bein nicht belasten konnte. Ob er überhaupt wieder tanzen konnte, wusste keiner. Ein schwerer Verlust für ihn, den er auch alleine tragen musste. Sein Kacchan wollte ja über nichts mit ihm sprechen, seinen Kummer, sein Leid musste er alleine tragen. Schwer seufzte der Grünhaarige auf, betrachtete die feinen Regenrinnsale die an der Scheibe entlang flossen. Den ganzen Morgen hatte er auf die Stadt geblickt und beobachtet, wie sich die Wolken immer dunkler zusammen zogen und schließlich der Regen unerbittlich über den Morgen niederbrach. Wild peitschten die Tropfen gegen die Scheiben seines Krankenhauszimmers und spiegelten perfekt seine inneren Gefühle wieder.

Ob es je wieder wie früher wurde?
Izuku wünschte es sich, so sehr.

Konnte es nicht wieder wie früher werden, wo sie glücklich und unbeschwert waren? Er wollte seinen alten Katsuki zurück, den selbstbewussten, den unerschrockenen. Er wollte seinen Ehemann wieder, mit all seinen Makeln. Er wollte für ihn da sein, so wie er für ihn immer da war. Izuku wollte für ihn diese Stütze sein, damit er mit all dem zurecht kam, solange er bei ihm war. Sie sollten das zusammen durchstehen, nicht alleine kämpfen. Nicht Angst um ihre Liebe haben müssen. Izuku liebte ihn doch.

Kacchan..
‚Komm zu mir zurück.'

Es klopfte an seiner Tür, kurz wallte Hoffnung in ihm auf, dass es sein Freund sein könnte. Doch als die Tür sich leise öffnete uns sich ihm schritte näherten, platzte dieser kleine Hoffnungsschimmer sofort wie eine Seifenblase im Wind. Katsuki war es nicht, dass hörte am bereits an der Gangart.

Die Person kam näher, setzte sich an den Stuhl der sich neben seinem Bett befand. Behutsam spürte er Finger an seinem Arm, wie er dort vorsichtig gestreichelte wurde. Eine Berührung die sofort wohlwollen in ihm auslöste, sogleich wusste Izuku wer sich neben ihm befand. Ihr Geruch unterstrich seine Vermutung sogleich.

„Hallo mein Schatz", ertönte ihre weiche Stimme. Lächelnd drehte sich Izuku zu ihr um, blickte geradewegs in ihr sommersprossiges Gesicht „Hallo Tante", gab er erfreut sie zu sehen von sich. Es gab nur eine Person, die es mit nur einer Berührung schaffte, seine innere Ruhe herzustellen und ihm ein Gefühl von zuhause zu vermitteln, seine Ersatzmutter.

HeartbeatWhere stories live. Discover now