Baum im Wind

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Wenn der Wind kommt heran, 
mach ich mich so stark ich kann, 
von hier fort will er mich ziehen, 
ich umso weniger fliehen, 
ist er vorüber, der Wind, 
dann atme ich auf geschwind. 

Wenn es ist kräftiger, 
für mich schon heftiger, 
er ist am Rütteln, 
ordentlich schütteln, 
bin zerzaust, verbogen und gebrochen, 
doch Neues kommt empor gekrochen. 

Und wenn er sich von der Seite naht, 
möge sich verteilen meine Saat, 
bekam es bisher sanft mit, 
zum Glück, bevor ich litt, 
gelangt seitlich immer an den gleichen Ort, 
ich wachse nun von dieser Flanke fort. 

So oder so, 
ich bin froh, 
von wo er auch kommen mag, 
dass ich mit mir richtig lag, 
ich bin stark und auch zäh, 
dazu tiefer als die See. 

Kann erstrahlen im glänzenden Schein 
und immer zufrieden mit mir sein. 

point de vueWhere stories live. Discover now