36. Kapitel

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(🍋)
Asuna:

Asuna konnte am nächsten Tag kaum zur Arbeit gehen und so entschied sie sich, Misaki zu schreiben, sie wäre krank, während sie sich unter der Decke verkroch und zwei Packungen Eis in sich hineinstopfte.
Sie konnte nicht sagen, was genau sie fertig machte, nur, dass sie immer und immer wieder ihre Hände betrachtete und dann zum Waschbecken eilte, um sie sauber zu schrubben, dabei war ihre Haut makellos.
Die Stellen, an denen Sugurus Band gewesen war, waren wie mit einem Radiergummi wegradiert worden und hinterließen zwei Streifen mondweißer Haut inmitten ihrer Tättowierungen.
Am nächsten Tag zwang sie sich, aus dem Bett zu kriechen, aber hauptsächlich nur, weil der Kühlschrank leer war und ihr Magen knurrte. Und als Misaki am dritten Tag sturmklingelte, da stellte sie sich schlafend, bis ihre Freundin aufgab.
Das einzige, was Asuna in dieser Zeit zu stande brachte, war auf ihrer Geige zu üben, dafür spielte sie so lange, bis ihre ohnehin schwieligen Fingerkuppen schmerzten und eine Seite riss und einen roten Striemen auf ihrem Handrücken hinterließ.
Asuna kramte gerade nach einer neuen Seite, als ihr Handy brummte. Sie ignorierte es. Vermutlich nur Misaki, die sich bei ihr melden wollte.
Und sie liebte ihre Freundin, aber gerade wusste sie noch nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste es sich selbst gegenüber noch nicht einmal.
*Asuna?*
Sie zuckte zusammen, als sie erkannte, dass die Nachricht von supersexysensei276 kam.
*Bist du da?*
Sie schlug ihr Handy gegen ihre Handflächen.
*Satoru* Sie wusste nicht, was sie weiterschreiben sollte. Eigentlich bereute sie bereits, überhaupt geantwortet zu haben.
*Mein Bett vermisst dich* Wiederwillig verdrehte sie die Augen.
*Ich war mir nicht sicher, ob dein Bett mich noch möchte*
*Wenn mein Bett dich verschmäht können wir es ja mit der Couch versuchen. Oder der Badewanne. Oder der Dusche. Lauter Möglichkeiten* Sie verdrehte diesmal deutlich genervter die Augen.
*Asuna?*
*Ich weiß nicht* Sie stieß zitternd die Luft aus und ihr Blick fiel auf die weißen Bänder an ihren Handgelenken. Es war so leicht für Suguru gewesen, sie zu manipulieren. Sie an sich zu binden und für seine Zwecke zu nutzen.
Und mit ihm... was wenn er es genauso machen würde? Was, wenn er ihrer irgendwann überdrüssig würde? Sie war sich inzwischen sicher, dass er sie nicht töten würde. Aber er konnte sie einsperren. Er konnte sie ausliefern. Überhaupt war diese Verbindung... das hatte doch keine Zukunft.
Langsam rutschte sie mit dem Rücken an der Wand hinab.
Er war Jujuzist und sie war... Sie war eine entsetzliche Missgeburt. Und wenn er das jemals herausfinden würde...
Sie schluchzte leise.
*Ich rede mal mit meinem Bett, aber ich bin mir sicher, dass es nicht mehr böse auf dich ist. Zumindest, wenn du bald vorbei kommst*
Asuna straffte die Schultern und wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.
Warum dachte sie überhaupt über so etwas nach? Zwischen ihr und Satoru gab es schließlich nichts, weswegen sie dem anderen etwas schuldig waren. Die Fronten waren von Anfang an geklärt gewesen.
Das hier war nichts neues.
Sie stand auf und legte sowohl ihre Geige, als auch ich blinkendes Handy beiseite, um sich über die Handgelenke zu streichen.
Endlich war sie frei von Suguru. Endlich war sie frei von der Jujztzuwelt. Vielleicht, vielleicht war es an der Zeit, dass sie losließ, sich von ihrem alten Leben verabschiedete. Dann könnte sie endlich ein normales Leben führen, ohne Flüche oder Jujuzisten. Dann könnte sie endlich frei sein.
Ihr Handy vibrierte wieder, doch Asuna antwortete nicht. Stattdessen straffte sie die Schultern.
Es war an der Zeit, einen Fluch aufzufrischen.

Satoru:

Satoru kam sich ziemlich blöd vor, während er am folgenden Tag Yuji, Megumi und Nobara über die Trainingsfläche scheuchte.
Seine Hand rutschte immer wieder unwillkürlich zu den Narben an seiner Brust, als sie sein Herz durchstochen hatte und er fragte sich, ob seine Reversefluchtechnik bei der Heilung irgendetwas falsch gemacht hatte. Nicht dass er bei einer Fluchtechnik je versagt hätte. Aber wenn es wirklich ordentlich verheilt war, wieso tat es dann so weh?
Betrübt kickte er ein paar Steine mit dem Fuß als er auf dem Weg zu seiner Wohnung war. Ijichi hatte angeboten, ihn zu fahren, aber er wollte lieber laufen und gestattete sich einen kleinen Stop bei seinem Lieblingsbäcker, wo er sich eine Zimtschnecke kaufte und darauf herumkaute.
Er leckte gerade den Zuckerguss von den Fingern, als der Wohnkomplex mit seinem Appartement in Sicht kam. Satoru zerknüllte die Papiertüte und schob sie in den Mülleimer, während er routiniert seine Wohnung nach Eindringlingen durchscannte.
Er verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Atem, als er eine bekannte Fluchaura in seiner Wohnung spürte.
Sofort stürmte er los, durch den Eingang in den Aufzug, wo er wild auf den Knopf zu seiner Wohnung hämmerte.
Der Aufzug bewegte sich quälend langsam und er begann unruhig in der Kabine auf und ab zu tigern. Als er endlich, endlich, seine Etage erreichte, stürmte er aus der Kabine und hüpfte auf einem Bein, während er versuchte gleichzeitig aus seinen Schuhen, sowie Jacke und Augenbinde zu schlüpfen. Er ließ alles achtlos auf dem Boden liegen.
"Asuna?" Satoru wollte gerade in das Wohnzimmer eilen, als sie im Flur erschien. Asuna stoppte abrupt und er knallte natürlich mit voller Wucht gegen sie und hätte sie beinahe umgeworfen.
Satoru schlang sofort, hilfsbereit, wie er war die Hände um ihre Taille. Nur um sie zu stützen.
Er grinste.
"Hallo hübsche Fremde" sie starrte einen Wimpernschlag lang auf sein Schlüsselbein, ehe sie das Kinn hob, nur ganz leicht, und ihn an lächelte.
"Hallo Dumpfbacke", sagte sie, "Du bist aber stürmisch"
"Eine meiner besten Eigenschaften" er zwinkerte und sie verdrehte die Augen. Sein Blick glitt von ihren Augen ihren Körper hinab und er schluckte.
Sie trug ein kurzes schwarzes Seidenkleidchen mit dünnen Trägern.
"Du siehst" er schluckte nochmal, "Exquisit aus" Asuna lachte.
"Ich dachte, du magst diese Art von Wäsche nicht"
"Du hast mir einfach die falschen Größen gekauft", erwiderte sie, "Das hier ist aus meiner eigenen Sammlung" er betrachtete sie nochmal.
"Gibt's davon noch mehr?" Sie lachte.
"Wer weiß" Er Strich über ihre Taille. Asuna stellte sich auf die Zehenspitzen.
"Komm ins Schlafzimmer", flüsterte sie ihm ins Ohr und ihre Lippen streiften seine Ohrmuschel, sodass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Gott, sie wusste, was sie tat.
Er überlegte kurz, ob er mit ihr darüber reden wollte. Sie hatte ihn schließlich umgebracht...
"Ich traue mich nicht, alleine deinem Bett gegenüber zu treten" Asuna ließ sich zurücksinken, wobei ihre Lippen seinen Hals hinab fuhren.
"Ich bin gerne behilflich", sagte er rau. Asuna fasste seine Hand und lief mit wiegenden Hüften zu seinem Schlafzimmer. Gut, das würde wohl auch noch bis nach dem Sex Zeit haben. Bereitwillig folgte er ihr und schloss die Tür hinter sich.

Gerade als er sich umdrehen wollte, bemerkte er eine kühle Berührung an seinen Fingern. Er starrte auf ihr Handgelenk.
"Du trägst es?", fragte er, als er das Armband über ihren Bandagen erkannte. Asuna zuckte die Achseln.
"Hat zum Outfit gepasst" er lachte rau.
"Und dein Outfit", sagte sie und knöpfte die obersten Knöpfe seines Hemdes auf, "steht deinem Stuhl sicher viel besser, als dir" Satoru zerrte sein Hemd aus der Hose.
"Das kann nicht sein", erklärte er und küsste sie, während er hastig die Knöpfe löste. Asuna erwiderte den Kuss und löste seinen Gürtel, sodass seine Hose in die Kniekehlen rutschte, zeitgleich, wie er sein Hemd abstreifte. Asuna legte die Hand flach auf seine Brust und drängte ihn nach hinten auf sein Bett zu und er stolperte aus seiner Hose und ließ sich auf die Bettkante plumpsen. Ihr Kuss brach ab und er nutzte die Gelegenheit um sie erneut eingehend zu Mustern.
"Dieses Kleid ist", er befeuchtete seine Lippen, "Ziemlich heiß an dir"
Asuna trat auf ihn zu und stieg auf seinen Schoß ehe sie sein Kinn zu sich hochdrückte.
"Mach es nicht kaputt", sagte sie und küsste ihn. Asuna vergrub eine Hand in seinem Haar und er Strich ihr die schwarzen Strähnen, die über ihre Schultern. Seine Finger folgten der Kontur ihrer Wirbel, immer tiefer, bis unter den Saum ihres Kleidchens.
"Das würde mir nicht im Traum einfallen", beteuerte er, "Ich will, das du es öfter trägst" Asunas Lippen wanderten von seinem Mund über seinen Kiefer bis zu seinen Ohren. Er stieß scharf die Luft aus und fuhr mit der anderen Hand ihre Brüste entlang. Reines Feuer pulsierte in seinen Adern und so wirbelte er sie herum, bis sie auf der Matratze lag und küsste ihren Hals hinab, bis zu ihren Brüsten. Asunas Hände glitten über seine Schultern, seine Muskeln, dann stieß sie ihn ihrerseits auf die Matratze und platzierte einen Pfad aus heißen Küssen seine Brust hinab über seinen Bauchnabel, ehe sie seine Boxershorts abstreifte und noch tiefer wanderte.
"Asu... oh!", er stützte sich auf den Unterarmen ab und schloss die Augen. Röte breitete sich auf seinen Wangen aus und er vergaß, was er eigentlich sagen wollte. Ihre Haare kitzelten seine Schenkel, seinen Bauch und... oh ihr Mund. Er ließ sich zurück ins Kissen fallen und krallte eine Hand in das Bettlaken, die andere tastete nach ihrer Hand.
Satoru verlor sich in der Wärme ihres Mundes und sie setzte sich auf und wischte sich über die Lippen. Er zog sie zu sich und küsste sie, seine Hand rutschte unter ihr Kleid und schob es hoch, über ihre Hüften, ihre Brüste und schließlich die Kante seines Bettes, wo es achtlos neben seiner Hose landete. Satoru fuhr über ihre samtige Haut, entlockte ihr die kleinen süßen Geräusche, bis er hastig nach seinem Nachttisch tastete und eine halbleere Gummibärchentüte auf der Suche nach seinen Kondomen vom Nachttisch fegte. Asuna kicherte leise, bis er zwischen ihren Beinen Platz fand und das Kichern durch Stöhnen ersetzte. Ihre Hände krallten sich in seinen Rücken und er drückte ihr Kinn hoch, kostete ihre Lippen, das sanfte Keuchen, bis sie den Kopf in den Nacken legte und aufseufzte. Er fand kurz nach ihr Erlösung. Erst, als sich der Nebel aus seinen Gedanken zurückzog, merkte er, dass sie weinte.
"Heulst du etwa?", fragte er atemlos.
"Alles in Ordnung", winkte sie ab und wischte sich über die Wangen.
"Hab ich dir weh getan?"
"Nein" Sie küsste ihn, "Das war gut. Hör nicht auf"
"As..." sie küsste ihn wieder.
"Das war einfach sehr überwältigend", murmelte sie an seinem Mund, "Mach weiter" er fuhr mit den Lippen die Tränenspuren nach und küsste ihre Lider.
Im Nachhinein hätte ihm auffallen können, dass etwas nicht stimmte. Sie hörte nicht auf, ihn zu küssen, obwohl sie meist nach dreimal verschwand. Wasser perlte von ihren Körpern, als sie später unter der Dusche standen und seine Hand ihr Steißbein entlang wanderte und tiefer.
"Darf ich?" Und Asuna nur stumm nickte, und sich umdrehte, die Hand flach an die Glastür gestützt und später auch die Stirn, während er sie erneut nahm.
Asuna gab ihm sonst nie so leicht, was er wollte, aber heute kam es ihm vor, als bediene sie nur seine Wünsche.
Als sie schließlich aus der Dusche traten, war ihre Haut aufgeweicht und schrumpelig.
Mondlicht fiel auf ihre Konturen und veredelte sie mit einem silbernen Glanz und ehe er sich versah, drückte er sie erneut in die Matratze.
Als die Dämmerung schließlich hereinbrach, rutschte sie von ihm und rollte sich neben ihm zusammen.
Satoru brauchte einen Moment, damit die Welt aufhörte, sich zu drehen, ehe er sich zu ihr umwandte und den Arm um sie legte.
"Bleib", murmelte er noch gefangen in samtiger Zufriedenheit. Asuna schwieg eine Weile und Satoru rüstete sich. Dann zuckte sie die Achseln.
"In Ordnung", flüsterte sie. Er blinzelte überrascht, dann rückte er enger an sie und breitete die Decke über ihnen beiden aus.
"Morgen werden wir noch mehr Spaß haben", sagte er und drückte die Lippen auf ihre Wange. Sie lachte leise.
"Es ist doch schon morgen"
"Ich weiß", murmelte er und schlief fast augenblicklich ein. Vergessen waren Gedanken an ernste Gespräche. Er merkte noch nicht einmal, wie ihr stumm die Tränen über die Wange liefen und sie sich die bandagierte Hand auf den Mund presste, um ihr Schluchtzen zu ersticken.
Stunden später erwachte Satoru, doch das Bett neben ihm war leer und die Laken kalt. Asuna musste schon vor Stunden gegangen sein.
Und sie kam auch nicht mehr wieder, nicht die nächsten Tage, Wochen oder Monate

Unlimited VoidTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang