„Das ist einfach nicht fair", flüsterte Baji, als Mikey ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
————————————————————
Nach kurzer Zeit waren in der Entfernung leise Sirenen zu hören.
„Das ist der Krankenwagen", murmelte Takemichi der diesen angagiert hatte. Viel Hoffnung hatte der Blonde allerdings nicht, dass die Sanitäter Aiko retten könnten.
„Los! Verschwindet! Ich werd hier bleiben", rief Kazutora unter Tränen, da er die Gang nicht in Schwierigkeiten bringen wollte. Alle Blicke waren auf ihren Anführer gerichtet. Dieser Verstand auf was sein Freund hinaus wollte, auch wenn es ihm schwerfiel. Mikey richtete sich entschlossen auf.
„Lasst uns gehen!", befahl er und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang.
„Ich werde sobald es möglich ist im Krankenhaus vorbei schauen.", rief er noch an Kazutora gerichtet, dann verschwand er und hinter ihm die restlichen Gangmitglieder.
Jetzt waren nur noch Kazutora und Baji bei dem Mädchen. Kazutora wischte sich die Tränen weg und nahm sie mit zitternden Armen hoch. Schon im nächsten Moment kam der Krankenwagen um die Ecke gefahren und bremste hastig ab. Sofort sprangen die Sanitäter aus dem Wagen und rannten auf den Jungen zu, der den bewegungslosen Körper in seinen Armen hielt.
„Was ist psssiert?", riefen sie geschockt als sie das viele Blut sahen, welches aus dem kleinen Körpert austrat.
„Sie würde angschossen, bitte helfen Sie ihr!", schrie der Vize ihnen mit aufgebrachten Gefühlen entgegen. Kazutora musste sich sehr zusammenreißen keinen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Er wusste, dass er jetzt stark sein musste. Stark für sie.
Sofort rückten zwei andere Sanitäter mit einer Trage nach.
„Bitte lassen Sie mich mitkommen", flehte er als er Aiko auf der Trage ablud. Die Sanitäter stimmten zu, woraufhin sie alle zu dem Krankenwagen eilten.
„Kazu, ich komm nach!", rief Baji seinem besten Freund zu, dann fiel die Tür zu.
Mit Blaulicht und Sirene raste der Krankenwagen durch die Straßen Tokyo's. Den ganzen Weg über hielt Kazutora die kalte Hand seiner besten Freundin und betete. Betete, dass sie es schaffen würde, dass sie überleben würde, dass alles wieder gut werden würde. Sie durfte ihn einfach nicht verlassen. Was sollte er denn sonst machen? Eine einzelne Träne tropfte auf ihre Hand.
Um die Liege herum standen einige Ärzte die sich um Aiko's Verletzung kümmerten. Kazutora wurde richtig schlecht als die Ersthelfer ihr seinen Hoodie abnahmen, den er benutzt hatte um ihre Blutung zu stillen. Darunter war alles rot. Die Schulter des Mädchens war über und über mit dunkelrotem Blut bedeckt. Am liebsten würde er weggucken, doch er konnte es nicht. Er wollte sie nicht eine Sekunde aus den Augen lassen.
Die Sanitäter legten schnell eine Kompresse auf die Einschusswunde und banden den Verband fest zu.
„Ich habe einen Herzschlag, aber er ist ganz schwach", verkündete einer der Ärzte. Kazutora drückte Aiko's Hand instinktiv fester an sich.
*Bitte kämpfe Aiko, bitte überlebe. Dadraußen sind so viele Menschen die dich lieben, du musst einfach weiterleben*, dachte er dabei und sendete ihr seine Gedanken in der Hoffnung, dass sie ankommen würden.
Im Krankenhaus angekommen ging alles ganz schnell. Aiko wurde mit ihrer Liege aus dem Krankenwagen geschoben und eilig in die Notaufnahme verfrachtet. Kazutora lief eilig hinterher, bis seine Freundin in den OP Raum geschoben wurde. In diesen durfte er nicht mit rein. Nervös drehte er Kreise vor dem Raum und schaute immer wieder auf die Uhr um zu prüfen wie lange sie schon da drinnen war. Zu seinem Pech fühlten sich 5Minuten an, als wäre schon eine Stunde vorbei. Immer schneller lief er hin und her, alles machte ihn Wahnsinnig. Das Ticken der Uhr, seine hallenden Schritte, die Gespräche der Menschen um ihn herum und vorallem die Ungewissheit machten ihn fertig. Er wollte endlich wissen ob sie es geschafft hatte. Mit schwitzigen Fingern fasste er in seine Haare die vom Schweiß ebenfalls trieften.
YOU ARE READING
Black and White [Kazutora FF]
Fanfiction2 Jahre...2 lange Jahre waren vergangen, der Tag von Kazutora's Freilassung war gekommen. 2Jahre voller Frust, Trauer und seelischen Qualen waren vorbei. Doch was war nun? Wird das Leben danach besser? Da war er sich selber nicht sicher. Wird alles...