PROLOG

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~Zehn Jahre zuvor~

Vor den Türen des Anwesens war der Himmel mit tiefdunklen Wolken bedeckt. Lediglich die Lichter im Inneren des Hauses sorgten für ein wenig Helligkeit in der Auffahrt.

Fast kaum zu hören tapste das sieben jährige Mädchen leise die kalten Holzstufen in die Eingangshalle herunter. Seit Stunden musste sie bereits in ihrem Zimmer bleiben ohne einen richtigen Grund. Sofort als ihr Vater das Haus verlassen hatte, um - wie er sagte- zu einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen zu fahren, wurde sie von ihrer Mutter nach oben gebracht.

„Mal' doch etwas für deinen Vater.", lautete da noch die Anweisung ihrer aufgewühlten Mutter, die nur wenige Sekunden danach schon aus der Türe verschwunden war. Das Mädchen machte das, was ihre Mutter ihr befohlen hatte. Mehrere Male. Bisher lagen mehrere Zeichnungen auf ihrem Tisch und verdeckten bereits das dunkle Holz ihres Tisches. Doch noch immer war keiner gekommen, um sie zu holen, weshalb sie sich dazu entschied, selbst zu gehen.

Sie war schon auf der Hälfte der Treppe angekommen, als es an der Eingangstüre klopfte. Kurz hielt sie inne. Sofort füllte sich ihr Körper mit Freude, als sie dachte, dass ihr Vater vor der Türe stand. Doch warum klopfte er? Er hatte doch einen Schlüssel. Unschlüssig blieb sie stehen und hörte bereits wie ihre Mutter aus dem Flur zur Tür lief. Mit großen Augen schaute das Mädchen ihrer Mutter nach, die noch immer unruhig zu sein schien. Um nicht gesehen zu werden ging das kleine Kind in die Hocke und versuchte so gut sie konnte, sich hinter dem Geländer zu verstecken. Sie wollte keinen Ärger von ihrer Mutter bekommen, da sie ohne ihre Erlaubnis das Zimmer verlassen hatte.

Die Frau machte die Haustüre auf erkannte sofort einen Mann, jedoch nicht ihren Ehemann. Ihr wurde sofort bewusst, was geschehen war und, dass genau dieser Mann nicht ohne Grund hier erschienen war. Tränenunterdrückend schnappte die Frau nach Luft. Aufmerksam beobachtete das kleine Mädchen auf der Treppe das Geschehen.

"Wo ist mein Mann?", fragte ihre Mutter mit brüchiger Stimme.

Auf dem Gesicht des Mannes erkannte man keine Regung. Das emotionslose Gesicht blieb als er die Stimme erhob und die Worte sprach, die die Frau zum verstummen brachte. "Er ist tot, Marilyn."

Geschockt weiteten sich die Augen des Mädchens, die augenblicklich jegliche Kraft ihn ihrem Körper verlor. Schlapp fiel ihre Hand von dem kalten Metall des Geländers, als es schien, als würde alles um sie herum in Zeitlupe ablaufen. Ihrer Mutter schien es nicht anders zu gehen, da man sogleich das Schluchzen der Frau in der Halle hören konnte.

"Warum musstest du ihn meinen Kindern und mir nehmen?", fragte die Frau mit schmerzverzerrter Stimme. Ihr Blick war weiterhin auf den Mann gerichtet, den sie nur noch durch einen Schleier aus Tränen erkennen konnte. Immer hat ihr Ehemann ihr gesagt, sie solle keine Schwäche vor dem Mann vor sich zeigen, doch nun konnte sie nicht anders. Er war fort und die Leere, die augenblicklich in ihrem Herzen entstanden war, konnte sie nicht verstecken.

Mittlerweile flossen auch die salzigen Tränen aus den kleinen Kinderaugen des Mädchens, die am liebsten wieder zurück in ihr Zimmer gerannt wäre. Doch sie konnte nicht. Ihre Beine waren zu schwach, um sich überhaupt von der kalten Treppe zu erheben. Ihr blieb nichts anders übrig, als die weiteren Worte anzuhören und das Szenario weiter mitzuerleben. So erkannte sie auch, wie der Mann einen Schritt weiter auf ihre Mutter zumachte und somit auf der Türschwelle halt machte.

Seine Haltung war steif, autoritär und sogleich angsteinflößend. So auch seine Stimme, die ein weiters Mal zu hören war und nur schlimmeres berichtete. "Er wollte gegen unseren Deal verstoßen. Das habe ich nicht gern, was dein Mann wohl erst spüren musste, um es zu verstehen.", die Stimme war hart und monoton. Er hatte ihn umgebracht und zeigte weder Schuld noch Reue.

Man konnte sehen, wie die Mutter am liebsten kraftlos auf den Boden gesackt wäre, doch diesen Triumph wollte sie diesem Scheusal vor sich nicht lassen. Nach einem letzten, trauernden Schluchzen atmete sie tief ein und schaute dem Mann vor der Türe genauso emotionslos entgegen, wie er es tat. Lediglich die noch immer nassen Tränen auf ihren Wangen und die rötlichen Augen wiesen darauf hin, wie am Boden verletzt die Frau gerade noch war.

„Was machst du noch hier, Geraldo?", fragte sie mit fester Stimme, in der kein einziger Hauch mehr von Trauer steckte. „Du bist sicher nicht nur gekommen, um mir zu sagen, dass du meinen Mann ermordet hast. Also was machst du noch hier?"

Als sie diese Frage stellte schlich sich zum ersten Mal eine Regung auf das Gesicht des Mannes. Ein argwöhnisches Schmunzeln tauchte auf, das bereits jedem Anwesenden zeigte, dass jetzt nichts Gutes folgen würde. „Ich wollte nur noch mal klarstellen, dass der Deal noch immer steht. Es hat sich nichts geändert.", bedrohlich trat der Mann noch einen Schritt näher an die Frau heran und sprach seinen nächsten und auch letzten Satz so leise an ihr Ohr, dass selbst das zitternde Mädchen auf der Treppe es nicht verstehen konnte.

„Sollte noch irgendjemand es wagen, die Ehe zwischen deiner Tochter und meinem Sohn zu verhindern, wird jeder sterben."

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FEEDBACK:

852 Wörter

Hallo Leute, hier ist wieder ein neues Buch bei dem ich sehr hoffe, dass es euch gefallen wird. Wie immer sind Rechtschreibfehler und hin und wieder auch Grammatik Fehler zu finden, allerdings dürft ihr mich dabei auch gerne darauf hinweisen. Genauso bin ich wie immer offen für Kritik und freue mich auch über euer Feedback.

Your Devil Where stories live. Discover now