KAPITEL 3

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ROSE

"Aufstehen!", rüttelte jemand fest an meiner Schulter. Murrend schlug ich sie weg und drückte mich weiter in das weiche an meinem Kopf.

"Oma, lass mich weiter schlafen.", verlangte ich müde.

Ein genervtes Stöhnen war neben mir zu hören, das so gar nicht nach meiner Großmutter klang. "Aber Prinzessin.", sprach die tiefe Stimme, zärtlich und etwas höher. "Du musst leider aufstehen.", erkannte ich Ricardo, der mich packte und mich somit ruckartig aus meinem Schlaf erwachen ließ. Erschrocken schlug ich meine Augenlider auf und konnte noch nicht einmal so viel um mich herum erkennen, da spürte ich schon den festen Grund unter mir.

Da mein Kreislauf und auch ich nicht damit gerechnet hat, knickten meine Beine in der nächsten Sekunde schon ein. Hastig hielt ich mich an der Sache fest, die mir am nächsten war. Ich griff an das T-Shirt von Ricardo, um mich vor einem Sturz zu hüten.

"Kannst du nicht eine einzige Sekunde warten?!", fragte ich zornig und blickte mit wütend funkelnden Augen nach oben zu Ricardo.

"Nein!", entgegnete er kurz und riss auch schon meine Hände von seinem T-Shirt weg. "Jetzt komm. Wir haben einen festen Terminkalender und keine Zeit, bis die kleine Prinzessin von ihrem Schlaf erwacht.", lief er bereits vor mir aus dem Jet.

Ich folgte ihm nicht sofort, da ich noch Zeit brauchte, um durchzuatmen. Zudem fühlte ich weder meine Beine noch meine Arme wirklich, was es mir quasi unmöglich machte, jetzt gleich zu laufen.

"Nein!", äffte ich ihn bockig nach und rieb mir über meine müden Augen.

"Kommst du jetzt?!", rief Ricardo motzend von der Treppe aus zu mir. Innerlich braute sich in mir eine unkontrollierbare Wut auf, die mich bereits jetzt fast zum explodieren brachte.

"JA!", schrie ich und machte mich auch unsicher auf den Weg zum Ausgang, während ich leise Beleidigungen vor mich her murmelte. Was dachte dieser Idiot eigentlich wer er war? Ich war seit nicht einmal 24 Stunden bei ihm und hasste ihn jetzt schon stärker, als vor zehn Jahren. Ich fragte mich wirklich, wie man meine Nerven innerhalb so kurzer Zeit so weit ausdehnen konnte...

An dem Ausgang angekommen blieb ich umgehend stehen und musste erst meine Augenlider schließen, da mir die grelle Sonne bereits entgegen schien. Mit der Hand leicht über meine Augen, damit ich die Sonne etwas vor meinen Pupillen schützen konnte. Gleichzeitig konnte ich noch genug sehen, um die Treppen herunter zu laufen. Zumindest versuchte ich es, doch merkte schon wie ich ab der zweiten Stufe die Kontrolle über meine Beine verlor, was dazu führte, dass ich kurz darüber zu stolpern drohte. Schnell hielt ich mich mit beiden Händen an dem Geländer fest und erhaschte kurz einen sicherstellenden Blick auf die beiden Männer, die gemeinsam mit fünf Wachmännern zu mir hoch schauten.

Beschämt drehte ich meinen Kopf wieder zur Seite und merkte, wie mir die Wärme in die Wangen stieg. Ruhig durchatmend schloss ich meine Augen und versuchte mich wieder zu konzentrieren, bevor ich noch Hilfe brauchen würde.

"Kommst du jetzt auch Prinzessin?", schrie Ricardo provozierend nach oben, wodurch meine innere Ruhe wieder zerstört wurde. Ich biss mir zornig auf die Unterlippe und drehte mich wieder um, damit ich herunterlaufen konnte. Mit der vollen Konzentration auf meine Füße gerichtet, die ich immer noch nicht voll spüren konnte.

"Ja, Ricardo.", antwortete ich ihm noch immer wütend. "Mama kommt ja...", verstellte ich meiner Stimme zu einer über sorglichen Stimme, um ihn genauso zu nerven, wie er mich immer.

Selbst als ich unten war, hielt ich mich sicherheitshalber noch am Geländer fest. Das schien auch mehr als gut zu sein, da sich plötzlich schwarze Punkte vor meinen Augen bildeten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Magen breit, während ich wirklich angst bekam. Warum war ich nur so daneben auf einmal?

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⏰ Last updated: Jul 12, 2022 ⏰

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