61.

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Wir sind immernoch am tanzen und trinken. Wir hatten schon 1 Uhr, doch das hielt uns nicht davon ab, uns voll zu saufen und zu tanzen. „Ich komme sofort wieder, ich gehe auf Toilette." sagte ich und ging durch die große Villa.

Ich stellt mich im Bad vor den Spiegel und schaute mich an. Ich hatte schon zerzauste Haare und verschmiertes Make up, daher nahm ich mir ein Wattestäbchen aus dem Schrank im Bad und machte meine verwischte Wimperntusche, unterm Auge ab. Meine Haare band ich zu einem lockeren Dutt.
Der Abend ist toll, dass hatte ich nicht erwartet.

„Mach die Tür auf Prinzessin!" ertönte eine Stimme an der Tür, die mich geschockt in den Spiegel schauen ließ.

Was macht den Milo hier?
Ich tat das was er verlangte und öffnete die Tür. Vor mir stand aber nicht nur Milo, sonder auch James und Diego.

Nicht im ernst...

Ich versuchte die Tür schnell wieder zu zu drücken, doch der Fuß von James stoppte dies."no intentes bonito [Versuch es nicht Hübsche]" meinte James und drückte die Tür auf.

„Was wollt ihr? Kann ich nicht einmal im Leben meine Ruhe vor euch haben?" sagte ich genervt und drehte mich zum Spiegel, da ich nochmal Wimpertusche drauf tat. Ich wollte ja noch feiern und dabei hatte ich nicht vor, scheiße aus zu sehen.

„Javier sucht nach dir, du musst mit uns kommen." erklärte James und schaute mich komisch an. Warscheinlich, weil ich durch das Auftragen der Wimperntusche, komische Grimassen zog.
„Die Hure will aber hier bleiben." provozierte ich ihn, mit seinen eigenen Worten von vorgestern.

„Es tut mir leid okay, das klären wir wann anders. Aber im Moment läuft uns die Zeit davon. Ruby ist schon im Auto. Komm jetzt bitte." sprach er in einem ruhigen Ton und kam näher zu mir. „Bitte!" wiederholte er sich und schaute mir in die Augen. „Will er mich immer noch tod sehen?" fragte ich und sah in drei Gesichter, die nickten. „¡Imbécil discapacitado! [Behindertes Arschloch]" schrie ich und meinte damit Javier.

„Keine Sorge, bei mir bist du sicher, dafür Sorge ich, du musst dafür aber auch bei mir sein..." meinte James erneut und ich nickte daraufhin.

Wir liefen gemeinsam zum Auto. Milo stieg dann in sein eigenes, was ich ihm klaute. Diego und Ruby fuhren mit Milo mit. Ich mit James.

Es war erst ruhig im Auto, aber er hielt sie nicht mehr aus. „Es tut mir Leid, Valerie. Du bist keine Hure. Dafür könnte ich mir eine rein hauen, das gesagt zu haben."
Ich schaute ihn an und konnte in seinen Augen, die pure Wahrheit sehen. „Weißt du, das du mich eine Hure genannt hast, war schlimm, ja...Aber das du meintest ich hätte mit Javier geschlafen und das freiwillig, dass tat mehr weh. Ich war vor dieser Sache mit Javier noch Jungfrau und das weiß niemand. Ich weiß das du das nicht so gemeint hattest, aber es tat nun mal trotzdem weh..." sagte ich ohne dabei eine Träne zu vergießen.

Mittlerweile kann ich über die Vergewaltigung reden, sie hat mich stärker gemacht. Ich hatte den Tiefpunkt meiner Depression erreicht und wünschte mir den Tod. Aber das hat sich jetzt geändert. Ruby hat mir geholfen, durch sie, bin ich irgendwie ich selbst geworden. Ich dachte ich wäre die nette, kleine, schüchterne Valerie Hernández...
Aber nein...
Ich bin die starke, erwachsene, liebevolle Person geworden. Ich habe James aus der Hölle von Javier geholt, trotz seiner schrecklichen Taten gegen über mir. Er hat mich mich entführt und geschlagen. Dazu auch noch böse Dinge gesagt. Aber das waren Dinge, Wörter, die ich gebraucht habe, um ich selbst zu werden.

Mein Dad ist früher anders als heute gewesen. Aber vielleicht ist er heute die Person, die er früher niemandem zeigen konnte...
Mom ist eine Person, die alles mit sich machen lässt. Ich habe versucht sie daraus zu holen..., ich hatte ihr geraten Schluss zu machen..., Alvara und mich daraus zu holen. Aber sie hat es nicht getan. Meine Zwillingsschwester ist jetzt genau so ein Monster wie er...

Und das nur, weil Mutter es nicht schaffte ihre Kinder von einem Bastard fern zu halten. Luca ist dafür noch ein guter Mensch, aber laut James wusste er von der Kartellsache und Luca hat nichts dagegen getan. Das macht ihn für mich zum Mittäter. Ich kann dieser Familie einfach nicht mehr verzeihen, was sie mir angetan haben.
Ich bin nur in der Sache drin, weil sie Geldgeil sind. Das ist unverzeihlich!

„Du warst davor noch Jungfrau?" fragte James fassungslos noch mal nach, obwohl ich ihm das gerade schon sagte. Ich nickte.
„Ich bin es noch."
Er nickte verstehend.

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Liebe Grüße ❤️

Amor y odio Where stories live. Discover now