21. Der Teufel der Retter

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Flashback

Ein Tag nach dem Überfall der Berlusconis.

Kirian atmete unregelmäßig und hielt sich die Seite. Er war am verbluten.

Irgendein Arschloch hatte ihn mit einem Messer verletzt. Sie hatten es aus dem Haus der Berlusconis geschafft, doch jetzt kam die ernste Herausforderung. Überleben.

Kirian gab keinen Ton von sich.
Weston hatte Vorrang, das war wichtiger als seine blöde Wunde. "Kirian, ist alles in Ordnung?" Mars sah ihn besorgt an, obwohl er sich um was anderes kümmern musste.

Immer solch scharfe Augen. Deshalb wollte Kirian ihn als Boss haben damals. "Mir geht's gut. Bringt Weston weg. Ich komme hinterher." Mars nickte und war mit dem Rest abgefahren. Von weitem hörte man die Sirenen der Polizei. Scheiße.

Kirian humpelte zu seinem Motorrad und hustete Blut. Halt noch ein wenig durch Kirian. Sei kein Weichei. Er setzte sich aufs Motorrad und fuhr los.

Die Fahrt war schrecklich. Er fuhr um die fünfzehn Minuten, bis sein Körper nicht mehr konnte. Ihm wurde schwindelig durch den Blutverlust. Als seine Sicht verschwamm, verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und fuhr in einen Graben. Er fiel ins Gras und schnappte kurz nach Luft. Würde er so sterben?

Er hatte noch nicht genug gelebt um so einfach aufgeben zu können. Zitternd entfernte er seinen Helm und holte sein Handy heraus, während er sich mit der anderen Hand noch die Seite hielt.

Er wollte nicht sterben. Aber wen könnte er schon um Hilfe bitten? Seine Leute waren im Krankenhaus und mit Weston und sich selbst beschäftigt. Er hätte mitfahren sollen, aber seine Sturheit hatte es ihm nicht erlaubt, und ihn stattdessen in diese Situation gebracht. Krankenhäuser waren für ihn die Hölle auf Erden. Er hatte sich geschworen nie wieder einen Fuß dort hinein zu setzten.

Seine Eltern anrufen? Das sollte nicht einmal eine Option sein. Kirian seufzte leise und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Da blieb nur noch einer übrig. Mit letzter Kraft drückte er auf die Nummer von Aleksei und hörte den Klingelton.

"Kirian? Ich bin wirklich überrascht dass du meine Nummer nicht gelöscht hast." Kirian wollte für einen Augenblick wieder auflegen. Idiot.

"Kirian?" Der Rotschopf öffnete seinen Mund, aber kein Ton kam heraus. Er sah einfach zu wie sein Handy neben ihm lag und hörte Alekseis Stimme. Vielleicht ist es doch nicht so schlimm wenn er hier starb. Seine Augen fingen langsam an sich zu schließen und das letzte dass er hörte, waren Alekseis Worte:
"Ich komme dich holen."

~

Ein schwarzes Auto fuhr mit voller Geschwindigkeit die dunkle Straße entlang, mit einem Ziel. Aleksei sah mit kalter Miene nach vorne und ließ seine Panik nicht zum Vorschein kommen.

Kirian hatte nichts gesagt, aber er hatte gespürt dass er in Gefahr war. Der Russe hatte ihn geortet, und war in kürzester Zeit bei ihm. Er sah das Motorrad des Rotschopfs am Straßenrand und hielt daneben an. Schnell stieg er aus dem Auto und rannte zum Graben. Der Rothaarige lag bewusstlos da, sein Handy locker in seiner Hand.

Aleksei hockte sich vor ihm hin und sah sofort die Wunde. Das war kein Motorradunfall gewesen. Jemand hat ihn erstochen. All die Wunden in seinem Gesicht, die konnte er nur durch einen Kampf erlangt haben. Wer auch immer ihm das angetan hat, wird nicht mehr lange am Leben sein.

Aleksei hob ihn auf und fuhr ihn zu sich nachhause, wo bereits ein Doktor auf ihn wartete. "Schnell, er ist eiskalt.", sagte Aleksei und legte Kirian auf seinem Bett ab. "Er hat unglaublich viel Blut verloren, ich habe nicht genug Reserven", sagte der Arzt und machte sich an die Arbeit die Blutung zu stoppen. "Nehmt mein Blut." "Aber Sir-" "Ich sagte nehmt es!", knurrte er und krempelte seinen Ärmel hoch. "Wir haben dieselbe Blutgruppe."

Die for me (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt