Flug nach Hause

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Aus der Ferne können sie schon eine Person sehen, nach ein paar Sekunden sehen sie dass diese Person etwas an sich gedrückt hält. Ein Baby. Evelyn bremst kurz vor der Frau ab und springt von dem Schneemobil. „Maive?!" Sie nickt verängstigt und starrt dann wieder auf das Haus, welches am äußeren Rand des Dorfes liegt in welchem sie leben. Die weißhaarige sieht fast augenblicklich rot, das Baby schreit während die Frau versucht das Kleine zu beruhigen. Ein Mann, höchstwahrscheinlich Veil, steht mit einer Schrotflinte in der Haustür und starrt sie stinksauer an. „Gehen Sie aus dem Weg, Sie haben nichts mit der Sache hier zu tun!" Evelyn schnaubt und nimmt die Mütze ab, ehe sie die Brille ebenfalls abnimmt und beides auf die Seite schmeißt. „Ich habe etwas mit der Sache zu tun, Veil." Langsam lässt er die Waffe sinken, ehe sie zu Walter sieht und der ihm diese mit den Drähten entwendet. Erst dann scheint er wieder zu Sinnen zu kommen und reißt den Kopf zu dem ehemaligen Butler. „GEBEN SIE MIR AUGENBLICKLICH DIE FLINTE!" Der Wechsel auf Englisch war überhaupt kein Problem, sollte es für einen ehemaligen Diplomaten aber auch nicht sein. „Ich verbitte mir in der Anwesenheit eines Babys die Stimme zu erheben, Ihr Kind würde ein wenig Ruhe sicherlich gebrauchen können." Er sieht ihm weiterhin in die vor Wut leicht zusammengekniffenen Augen und durchtrennt die Waffe an mehreren Stellen mit den Drähten. „Da Sie schon mit dieser Waffe hinter der Mutter Ihres Kindes her sind und sie auch sicherlich schon bedrohten nachdem Sie sie vor sieben Jahren kauften." Augenblicklich zeichnet sich Schock in seinem Gesicht ab und Evelyn wendet sich der Frau und dem Kind zu. Auch wenn in ihr ein Drang herrscht das Baby in den Arm zu nehmen, sie muss ihn unterdrücken. „Maive, verstehen Sie englisch?" Die blondhaarige Frau zittert, nickt aber. „Gut. Sie gehen jetzt zu einem der Nachbarn dem Sie vertrauen und wir kümmern uns um ihn. Wir müssen nachher reden, aber ich suche nur jemanden, in Ordnung?" Die grauen Augen gehen kurz zu Veil der auf Walter zustürmt, doch der kann sich wehren. Ein leichtes und beruhigendes Lächeln wird auf ihrem Gesicht sichtbar. „Wir werden weder Ihnen noch dem Baby etwas tun, vertrauen Sie mir. Uhm... Brauchen Sie ihn lebend? Ich kann es überhaupt nicht ab wenn jemand einem Kind auch nur ansatzweise solch eine Gewalt androht und ich nehme das persönlich." Maive, immer noch unter Schock stehend, sieht von ihr zu ihrem Mann und wieder zu Evelyn zurück. „Sie- Sie helfen wirklich?" Ein zustimmendes Nicken ist zu sehen. „Einzelheiten werden wir gleich klären, bringen Sie sich und das Baby in Sicherheit." Die Blondine drückt das sich langsam beruhigende Bündel an sich, dreht sich weg und läuft, wobei Evelyn ihr nachsieht und sich nur langsam umdreht. Dabei zieht sie aber ihr Messer und sieht, dass Walter den Mann schon eingepackt hat wie ein Paket. Die weißhaarige lacht kurz und geht auf die beiden zu. „Walter... so ein Geschenk wäre doch gar nicht nötig gewesen!" Vor Veil bleibt sie stehen und sieht auf ihn hinunter, hebt sein Kinn mit der Messerspitze an, ihre Mundwinkel gehen augenblicklich runter. „Wie kann man der eigenen Frau so etwas antun wollen, von dem Kind fange ich erst gar nicht an." Keine Antwort. Ach so wird das laufen? Na dann sollten sie ihn aber nicht draußen verhören, das könnte zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wobei das höchstwahrscheinlich eh schon der Fall ist. „Wir gehen mit ihm rein, wärst du so nett?" Walter neigt seinen Kopf und schleift ihn hinter sich her in das Haus, lässt ihn aber so eingeschnürt um alles weitere zu verhindern. Evelyn schließt die Tür hinter ihnen und im Wohnzimmer schiebt sie die Vorhänge zu, bevor Walter ihn auf dem Boden platziert und sie den Tisch und die Sessel auf die Seite schiebt um genug Platz zu haben. Schlussendlich streckt sie sich und setzt sich vor ihn auf den Boden, der Teppich ist gemütlich und es gibt eine Bodenheizung. „Vor sieben Jahren hast du Maive gekauft, oder wie auch immer sie davor geheißen hatte. Zu einem Spottpreis, um genau zu sein. Damals warst du in Assua und in dem Zeitraum gab es eine Auflösung eines Menschenhändlerrings." Keine direkte Antwort, aber er schluckt und zieht leicht den Kopf ein, weicht ihrem Blick kurz aus. Genug um zu wissen dass er weiß von was sie redet. „Sehr gut, wir sind auf dem gleichen Wissensstand. Und jetzt verrate mir eines... Wie dämlich kann man sein?" Er sieht wieder zu ihr, wobei ihre Mundwinkel hochgehen. „Hättest du nicht den Scheiß gemacht den du gemacht hast... ich hätte Maive und das Baby rausgeholt und dich Taavi überlassen. Der hätte dich VIELLEICHT am Leben gelassen allein wegen dem Unterhalt. Aber sorry- Ich nehme das persönlich."

Last MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt