Regel Nummer eins

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Erst hat er wirklich Hemmung das Fleisch zu essen, aber Geflügel ist kein Problem und es schmeckt eigentlich wirklich gut. Leider schafft er nicht mehr als eine halbe der Wachteln, immerhin hatte er vorher auch schon etwas gegessen und er sieht zu Sicarius. „Hab Dank für mein letztes Mahl. Ich dachte wirklich dass du mir das übler nehmen würdest als du es offensichtlich tust." Malik lächelt erleichtert, ehe er den Kelch nimmt und unbekümmert trinkt. Nach den ersten Schlucken aber setzt er den Kelch wieder ab und runzelt irritiert die Stirn. „Das ist... ein Wein mit einem sehr eigenartigen Geschmack. Ist das eine neue Sorte?" Evelyn schmunzelt und legt den Kopf schief. „Wer hat je behauptet dass das Wein ist?" Wie bitte? Malik sieht ihr mit einem skeptischen Blick dabei zu wie sie den Kelch nimmt und mit ihrer linken Hand eine Schale bildet, ehe sie die Flüssigkeit hineinschüttet. „Wein hat eine ganz andere Konsistenz, Malik." Die dunkelrote Flüssigkeit fließt zwischen den Fingern hindurch, auch wenn sie versucht es dicht zu halten. „Ich dachte mir dass ich dich Aleyna ein letztes Mal schmecken lassen könnte." Geschockt weiten sich die Augen. „D-Das ist- Das ist Aleynas Blut?!" Evelyn lacht und schüttelt den Kopf, ehe sie sich das Blut selbst hinunterkippt und doch einiges danebengeht. Doch ihr ist es egal dass ihr das Blut das Kinn hinunterläuft und die Kleidung verschmiert auf welcher sie die Hand abwischt. „Nein, nein... Das war Charlettes Blut, hast du die Arroganz nicht geschmeckt? Den Schmerz dem sie die letzten Minuten in ihrem Leben ausgesetzt war?" Sie streckt ihre Hand aus und wischt über die Wachteln, Malik rutscht so schnell nach hinten dass der Stuhl umkippt, ihm wird augenblicklich schlecht. „Was... ich dachte immer dass es auf die inneren Werte ankommt, oder nicht? War sie nicht immer dein Herzensmensch?" Die zwei Herzen von vorhin liegen auf der Platte, eines halb aufgegessen. Langsam steht sie auf und sieht auf Malik hinunter der bleich wie ihre Haare geworden ist. „Einst nannte ich dich Bruder, ich dachte ich könnte dir vertrauen und ich tat es. Ich vertraute dir alles an, sogar mein Leben! Wie falsch man doch liegen kann und das selbst nach 300 Jahren herumreisen. Interessiert es mich wieso du die Seiten gewechselt hast? Nein. Was mich interessiert ist das Endergebnis und das wird gleich sichtbar." Alles um sie herum wird schwummrig und verzieht sich, bevor es heller wird und sie wieder zurück im Wohnzimmer sind. Malik sieht sich um und rutscht auf seinem Hintern weiter zurück als er die Leichen seiner Frau und die von der Katze herumliegen sieht. „A-Aber Anubis! Und Maat! Und Ammit! Was-" „Das war nicht leicht, aber es gibt vieles was wir machen wenn es um diejenigen geht die uns nahe stehen." Alucard baut sich hinter Evelyn auf und auch Baskerville erscheint, schnaubt und schüttelt sich. „Ich will in nächster Zeit meine Ruhe vor ägyptischem Mist, klar?" Die weißhaarige geht vor ihm in die Hocke und hebt ihre Hände an seine Ohren, findet die richtigen Punkte. „Und ich bin dir dankbar dass du es durchgezogen hast, klar?" Der Urvampir verschränkt die Arme. „Hey, was ist mit mir?" Sie steht lachend auf und legt ihm die Hände an die Wangen und legt ihm die Lippen auf seine, Ruhe breitet sich aus und er kann nicht anders als ihr das Blut von den Lippen zu lecken als sie sich löst. „Beeil dich, die Lasagne ist gleich fertig und du solltest noch duschen. Auch... wenn ich es anderweitig säubern könnte." Baskerville würgt und sieht die beiden angeekelt an, wobei Alucard nur breit grinst und Evelyn sich zu Malik umdreht. „Und die Moral von der Geschicht'? Ich bin nicht immer der Bösewicht." Sie schnaubt amüsiert und geht auf den am Boden sitzenden Mann zu. „Nur meistens." Alucard beobachtet wie sie ihn umbringt und beißt sich auf die Unterlippe, wie hat er nur so jemanden verdient? Kann man noch mehr Glück haben? Liebe ist etwas komisches das er selbst mit fast 600 Jahren nicht so wirklich versteht. Sie haben noch die Zeit um abzuwarten bis Evelyn mit allem fertig und auch zufrieden ist, die drei großen Haut- und Fettstücke die sie herausgeschnitten hat liegen direkt nebeneinander, der Skarabäus ist auf allen drei klein eingeritzt, aber ein großer ist über alle drei so verteilt dass es ein Bild gibt wenn man die Stücke nebeneinander liegen hat. Maliks Herz liegt neben dem von Charlette, wobei in seinem ihr Messer steckt und das halbe Herz von Aleyna liegt ebenfalls daneben. „Also wenn du nicht willst dass die Lasagne anbrennt, dann sollten wir jetzt wirklich los. Und denk daran dass du noch duschen musst!" „Ja, ja, ja... ich bin ja schon fertig!", erwidert die weißhaarige und stellt sich zu ihnen, ein breites Lächeln ist auf ihrem Gesicht zu sehen. „Ab nach Hause."

Last MissionOù les histoires vivent. Découvrez maintenant