Parabatei

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~Magnus' POV~
Seit Clary gestern Abend wieder beim Institut angekommen ist, ist unsere Familie wieder ganz. Oder zumindest fast, schließlich hat Phoebe auch schon irgendwie dazugehört. Jace hat sich natürlich am meisten gefreut sie zu sehen, und es war so ein schönes Gefühl meine Freunde endlich wieder glücklich zu sehen. Mir hat die Kleine natürlich auch gefehlt, aber jetzt gibt es Wichtigeres. Die Party die ich mit Luke und Simon organisiert habe wird schon in wenigen Stunden stattfinden. Nicht nur ist es das Jubiläum des Instituts, wir wollen zusätzlich unseren Sieg in Edom feiern und uns an alle Engel im Himmel erinnern. Was für ein schöner Tag nicht wahr?
Als hätte ich danach gerufen kommt Alexander schließlich zu mir.
"Hey Magnus, hast du Jace irgendwo gesehen? Ich kann ihn nicht finden."
"Soweit ich weiß trainiert er grade oben. Versuch es doch einfach mal da."
Dankbar und zufrieden gibt er mir einen Kuss, bevor er sich wieder der Suche widmet. Wenn ich so drüber nachdenke ist es schon echt erstaunlich, was wir beide innerhalb von nur ein paar Jahren zusammen erlebt haben. Als Hexenmeister war ich schon fast überall und habe fast alles mitgemacht, und doch ist jeder Moment mit ihm eine Überraschung.

~Jace' POV~
Lange hat es gedauert, aber jetzt trainiere ich wieder richtig. Nicht zu viel weil mich etwas bedrückt oder gar nicht weil ich keinen Antrieb habe. Ich muss zwar dann vor der Party noch duschen, aber meine schöne rothaarige Freundin ist es mir wert. Wir wollen sie ja beeindrucken. Mit lauter Musik im Hintergrund und meinen weißen Boxhandschuhen übe ich ein paar Techniken am Sandsack, bis ich plötzlich Alec in der Tür stehen sehe. Sofort laufe ich zur Anlage um die Musik auszustellen.
"Na was geht Großer?"
"Eine ganze Menge, du wärst überrascht. Aber wichtig ist nur dass ich dich jetzt brauche."
Das muss er mir nicht zweimal sagen.
"Wie kann ich helfen?"
"Weißt du was? Sei einfach nur da."
Jetzt guckt er mich so an als hätte er selbst keinen Plan worüber er redet. Da sein bei was? Kann er sich nicht klarer ausdrücken?
"Komm einfach mit und lächele dann passt das schon."

Verwirrt und neugierig folge ich ihm in ein kleines Zimmer, indem Clary und Izzy gerade ihr Makeup beendet haben. Sobald wir hereintreten schauen sie uns sofort an, aber eine von ihnen scheint genau zu wissen was hier abgeht. Selbstbewusst und elegant stehen beide von ihrem Stuhl auf, während Isabelle die Hände ihrer Freundin nimmt.
"Was ist denn los, ist alles in Ordnung?"
Aufgeregt lächelt meine Schwester sie an, und schaut ihr dann wieder in die Augen.
"Weißt du, da gibt es etwas dass ich schon loswerden wollte als du wieder bei uns warst. Nur war dafür nie der richtige Zeitpunkt."
Sie stockt.

"Weißt du noch, kurz bevor das alles mit Jonathan passiert ist hast du mich gefragt ob ich dein Parabatei werden will, und ich habe ja gesagt. Dieses Thema wurde danach nie wieder angesprochen, aber ich möchte dass du weißt dass ich immernoch dazu stehe. Wenn du also auch immernoch mein Parabatei-"
"Unbedingt."
Was würde ich nicht dafür geben, diesen Moment für immer festzuhalten. Das Strahlen in deren Gesichtern, das Wissen, dass jetzt endlich Frieden herrscht und natürlich meine eigene Erinnerung an unsere Zeremonie. Das werde ich niemals vergessen.
"Da das jetzt geklärt ist schlage ich vor wir beeilen uns, die Party fängt schon bald an."
"Aber ich wollte noch duschen."
"Dann beeile dich halt."

Ein bisschen später aber dennoch pünktlich genug erscheine ich bei der Party des Jahres. Alle sind gekommen, Shadowhunter gleichermaßen wie Unterweltler. Es gab mal eine Zeit in der sie sich gegenseitig verabscheut haben, aber heutzutage ist es das genaue Gegenteil. Clary weiß es nicht weil sie in der Zeit nicht da war, aber alle Arten von Brooklyn sind hier wahnsinnig eng zusammengewachsen. Schon bei meinem Eintritt durch die Tür werde ich herzlich von Magnus persönlich empfangen.
"Willkommen bei diesem wundervollen Ereignis, treuer Gefährte."
Ein Schnipsen mit den Fingern und schon habe ich ein Weinglas in der Hand.
"Danke Magnus, ich nehme an den hast du selbst gemacht?"
"Aber natürlich, du kennst mich doch. Und jetzt ab, da wartet schon jemand auf dich."
Lachend spaziere ich weiter, bis mir fast der Atem stehen bleibt. Vor mir steht meine rothaarige Freundin, das Mädchen das ich schon immer mehr liebte als mich selbst. Bilde ich mir das ein oder hat sie noch nie schöner ausgesehen?

A Shadowhunter from Heaven ✔️Where stories live. Discover now