4. Werwolf

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Das Knarzen hatte ich aufsehen lassen und was ich dort sah, machte mich sprachlos. Der schmächtige Körper des Werwolfs, der mir das eigentlich erst ermöglicht hatte, stand dort regungslos, stand einfach splitterfasernackt da und betrachtete abwechselnd Sirius und mich. Schwer schluckte ich. Wenn er nicht dicht hielt, waren wir alle dran.
Seine schmale Hand mit den langen Fingern fuhr ihm durch die kurzen braunen Haare, welche wirr in alle Richtungen standen. Nachdem ich ziemlich abgelenkt war, blickte auch Tatze zu seinem guten Freund.
Schauder durchgingen mich und zugegeben verunsicherte mich der durchdringende Blick auf uns beide, noch immer eng miteinander verbunden, schweiß gebadet und, zumindest ich, völlig am Ende. Langsam richtete sich der attraktive, von Tattoos gezeichnete Körper über mir auf, sah den Werwolf sanft an. "Remus", stellte er fest, doch sogar ihm schienen die Worte zu fehlen, ehe der Wolf seinen Verstand wiedergefunden hatte. Zu gern hätte ich gewusst, was in seinem Kopf vorgegangen war, bis er uns beiden einfach die Kleidung auf dem Boden in den Schoß drückte und sich dann selbst nach der seinen umsah, welche er in einem klapprigen Schrank gebunkert hatte. "Wir reden nicht darüber! Das ist nie passiert", meinte er rasch und wirkte ziemlich nervös, angespannt. Sirius warf mir einen fragenden Blick zu, was mich mit den Schultern zucken ließ. Es war doch sein Freund, nicht meiner... Ich meine, sonst kannten wir uns immer nur oberflächlich, diese Tiefgründigkeit war auch für mich neu.
"Re-" "Nein, Sirius! Was wäre, wenn euch jemand gesehen hätte? Wenn jemand sie außerhalb ihres Zimmers erwischt hätte? Dieser ganze Adventsball hätte nie stattfinden sollen!", meinte er aufgebracht und ich war mir nicht sicher, was aus ihm sprach, während er erzürnt den Animagus neben mir ansah und sich dann weiter anzog. Der Schwarzhaarige stand langsam auf, was das Bett mit einem Quietschen quittierte. Sein nackter Körper... allein deswegen wurde mir schon wieder ganz heiß, als ich sie beide beobachtete.

Sirius Arme schlangen sich fest um den Körper des Wolfes, zogen ihn an sich, was den Professor in seiner Position verharren ließ. Schweigend beobachtete ich das gebotene Szenario mit Neugier, wie die Hände des Animagus sich langsam gen Süden bewegten, dann aber doch an den Hüften des anderen verharrten. Wie versteinert saß ich auf dem Bett, spürte wie mein Mund schon ganz trocken wurde, während ich dennoch nicht den Blick abwenden konnte. Was mir während meinen Studien auffiel, waren die Lippen des Wolfes, welche sich immer wieder öffneten, dann doch wieder schlossen. Scheinbar hatte Sirius großen Einfluss auf den Prof, den ich sonst immer für sehr zusammengerissen und unantastbar hielt.
Unruhig rutschte ich etwas hin und her, hatte wohl mit dem Quietschen des Bettes die Aufmerksamkeit der beiden Männer wieder auf mich gezogen, denn diese blickten mir förmlich in die Seele. Der dunkelhaarige Lockenkopf wisperte seinem Gegenüber etwas zu, ehe er ihn mit einer sanft schiebenden Bewegung in meine Richtung brachte.
Nur mit meiner Unterwäsche bekleidet sah ich den anderen ehrfürchtig an, weiter war ich zugegeben nicht gekommen, hatte mich das Schauspiel vor meiner Nase doch etwas davon abgelenkt mich weiter anzuziehen.
Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, grüne Augen funkelten mich animalisch an, obwohl der Vollmond bereits erloschen war. Meine Haut schien gefüllt von Elektrizität, ließ Blitze über meine Haut huschen, während ich erschauderte. Oh Gott verdammt-
Remus raue Fingerkuppen strichen über meine Wange, hoben mein Kinn an, ließen mich direkt in diese bestialischen Augen blicken, die immer wieder warme Schauer durch mich schickten.

Unsere Lippen begannen wie von selbst einen wilden Tanz, der keineswegs die Dominanz feststellen sollte, denn diese hatte ich bereits ihm zugeschrieben, als ich seiner Hand nach hinten auf das Bett auswich. Vorsichtig strich ich mit meinen Fingerkuppen über seine unrasierte Wange, zog ihn etwas näher an mich, umschlang seinen noch immer nackten Körper mit meinen Gliedmaßen, ehe sein heißer Atem gegen meine feuchten Lippen prallte. In mir bebte es und ich brauchte einige Sekunden, um mir nicht jeglichen Verstand rauben zu lassen. Meine Hüften drückten sich an seinen Körper, was mir ein erregtes Geräusch entlockte und seine grünlichen Augen nur mehr zu verschleiern schien.
Lupins raue Lippen wanderten voller Gier über meinen Körper, hinterließen Spuren an Stellen, von denen ich vergessen hatte, wie gut Berührung sich dort anfühlen konnte. "Bitte~", bettelte ich heiser unter ihm, mich vor Lust bereits windend, während seine trockene Haut die Meine berührte, wir beide in unserer eigenen Welt, einer eigenen Blase gefangen waren. "Hermine", hörte ich ihn meinen Namen keuchen, was mir ein Seufzen entlockte.
Kurz sah ich die nahezu schwarzen Augen im Hintergrund aufblitzen, ehe sie mit der Dunkelheit verschmolzen und ein Biss an meiner Seite mich zurück in mein eigentliches Tun brachte, mir ein herzhaftes Stöhnen entweichen ließ. Immer wieder schmiegten sich unsere Hüften aneinander, ehe ich ihn in mir spürte. Bedenken, die ich je auch nur gehabt hatte, verflogen spätestens jetzt, als er mir auch den letzten klaren Gedanken raubte.

Immer wieder schmiegte sich die raue Bettdecke an unsere Körper, umschmeichelte uns. Der Schein der Sonne drang langsam durch die vernagelten Fensterbretter herein und doch stöhnte ich hemmungslos unter ihm, gab mich den Gelüsten hin, verspürte reine Begierde gegenüber diesem Mann. Unsere Bewegungen schienen mehr und mehr einen Einklang zu finden. Nie hätte ich geglaubt mich in derartigen Situationen wohl zu fühlen, doch nun war es so und mein Geist gab mich auch keine andere Wahl.
Wärme stieg immer wieder durch mich, obwohl es ab und an frisch in der Räumlichkeit wurde. Doch wie sollte einem bei einem derartigen Tun schon kalt werden? Seine Hüften stießen stärker gegen meine. Laute der Lust schienen das einzige zu sein, was an Geräuschen durch diesen Raum dringen konnte, bis sie ihre Spitze erreichten und kurz darauf nur noch schweres Atmen, animalisches Knurren zu hören war. Erregt und doch erfüllt von Zufriedenheit, sah ich zu dem Werwolf über mir, der nicht nur ein wölfisches Geräusch aus seiner Kehle hatte dringen lassen. Leichtes Schaudern ging durch mich, bis ich es mir erlaubte, einfach voller Erschöpfung nach hinten auf das quietschende Bett zu sinken.

Worauf ließ ich mich da nur ständig ein? Was war da auf einmal zwischen mir und diesen Männern, seit dem unnötigen Ball.
Kurzzeitig musterte ich Remus verschwitzten Körper, der sich schließlich neben mich sinken und erkannte schemenhaft einen nun wieder bekleideten Sirius am anderen Ende des Raumes, der ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen hatte. Wir alle waren sowas von tot, wenn etwas hiervon herauskam und das einzige, was Sirius tat, war zu grinsen. Typisch.

"Ich bin dafür, dass das hier durchaus noch einer Wiederholung bedarf", meinte er nach einigen Minuten des Schweigens, was Remus aufschrecken ließ. Der Professor sah seinen guten Freund fast schon schockiert an, als ob ihm seine Anwesenheit entgangen wäre, obwohl er ihn doch noch dazu bewegt hatte, genau das hier zu tun, zumindest wenn meine Deutung richtig war.
"Und das soll genau wie funktionieren?", meinte der Werwolf auch schon zweifelnd, wie man es gewohnt war. Dennoch konnte ich die Schwunglosigkeit in seiner Stimme hören, die mir ein Grinsen auf die Lippen malte, wissend, was der Grund dafür war.
"Wir können uns zum Beispiel während Hogsmeade treffen.. oder nachts auf den Gängen."
"Ein gesuchter Verbrecher besucht Hogwarts während Hogsmeade, ist klar", erwiderte er Augenverdrehend und es war mehr als belustigend den Prof auch mal mit jemandem auf freundschaftliche Art sprechen zu hören.
"Sei nicht so angespannt, Moony", lachte Sirius darauf nur und warf ihm die Kleidung zu, ehe seine Augen wieder auf mir landeten, der musternde Blick mich dann doch zum Erröten brachte.

Begierde [HarryPotter FF] || 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt