Cass

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Cass
Geplant war das alles sicher nicht. Eigentlich wollte ich nur einen Moment alleine mit Xander reden und die Ruhe geniessen. Ihn kennenlernen. Bezüglich Sergei habe ich ihn teilweise belogen, aber mir ist auch nichts anderes übrig geblieben. Er hätte nicht nachgegeben. Ich kann nur hoffen, dass er sich an sein Versprechen hält und kein Wort zu den anderen beiden sagt.
Die beiden, die jetzt auf meinen halbnackten Körper starren und darauf warten, dass Xander und ich da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben. Eigentlich ist es völlig quer, verrückt und auch pervers. Aber das Gefühl, dass sie dabei sind, während Xander mit mir schläft, ist so berauschend, so aufregend und neu, dass ich sie nicht wegschicken kann. Der Morgen, damals mit Xander und Bishop, war schon eine Premiere was meine sexuellen Erfahrungen betrifft, aber das hier, das ist eine ganz andere Liga. Sie sind eine andere Liga. Ich weiss nicht, wohin unser Weg uns führen wird. Ob Bishop mir je verzeihen wird, ob Pax mir irgendwann wieder vertraut oder ob Xander wirklich nur mir gehört. Alles ist ungewiss und ich kann es für den Moment nicht ändern.
Bishops dunkle Augen, die jetzt fast schwarz erscheinen, sind auf mich gerichtet. Er zieht mich in seinen Bann und lässt mich erschaudern. Er bedeutet mir so viel, das kann er sich gar nicht vorstellen. Ein Teil meines Herzens gehört nur ihm, ihm allein. Auch wenn ich für ihn nicht mehr dieselbe bin, er wird für mich immer mehr sein. Ich sehe ihn stumm an und versuche wortlos ihm meine Gefühle zu zeigen. Es dauert einen Augenblick, es ist fast nicht sichtbar, aber kurz schliesst er seine Lider. Das alles lässt ihn nicht kalt. Ich sehe nach oben und begegne Paxtons Blick. Seine Lippen sind zu einem dünne Strich verzogen. Ich weiss nicht, ob er freiwillig hier bei mir ist. Als seine Hände über meine Arme glitten, hat er mich innerlich verbrannt. Die Berührungen von Xander und Bishop sind berauschend und lassen mich träumen, aber die Nähe von Paxton lassen fast alles in den Hintergrund treten. Ein Prickeln bleibt an den Stellen zurück, die er berührt hat. Seine warmen Hände, die meine festhalten, senden kleine Elektroschocks durch meinen Körper und wie heisse Lava sammelt sich die Hitze in meiner Mitte. Dann sehe ich wieder zu Xander und er wartet auf mein Einverständis. Ich spüre, dass ich schon nass und bereit für ihn bin. Ich will ihn so sehr, ich will das hier, ich will sie. Es gibt kein Zurück mehr für mich. Deshalb treffe ich meine Entscheidung und hoffe, dass ich sie nie bereuen werde. «Nimm mich Xander.» Ich sage es so leise, dass ich mir nicht sicher bin, ob er mich verstanden hat. Aber dann drückt Paxton mich noch fester gegen die Liege und Xanders Hand gleitet über meinen Bauch. Oh Gott, es passiert wirklich. Mit einer schnellen Bewegung löst er den Verschluss meines BHs und befreit meine Brüste. Die Körbchen gleiten zur Seite und meine Spitzen stellen sich automatisch auf. «Fuck…», flüstert Pax über mir. Erst jetzt wird mir wieder klar, dass das für uns beide das erste Mal ist. Noch nie waren wir uns so nahe wie jetzt.
Ich kann nicht länger darüber nachdenken, weil Xander sich noch weiter über mich schiebt und eine Brustwarze in den Mund nimmt. Er saugt und leckt daran, während er die andere zwischen seinen Fingern zwirbelt. «Ahh.» Ich keuche auf und meine Lider flattern zu. Noch nie habe ich mich so gefühlt. Noch nie hat jemand solche Gefühle in mir ausgelöst. Seine Zunge wandert über meinen Nabel nach unten. Als er seine Hände an den Bund meiner Shorts legt, hebe ich mein Becken und er zieht sie mir von den Beinen. Der winzige rote Tanga, den ich trage, verdeckt nicht viel und ist, so wie ich es fühlen kann, schon feucht. Es sollte mir eigentlich peinlich sein, aber die Anwesenheit dieser drei Jungs lässt es nicht zu. Mein Körper reagiert auf sie und genau so soll es sein. «Ist sie schon nass?» Bishops Stimme kommt wie in Watte verpackt zu mir durch. Ich bin wie in einem Rausch. Ich reibe meinen Arsch auf der Liege hin und her und will meine Beine zusammenpressen, um den Druck zu lösen. Aber Xander lässt mich nicht. Er spreizt meine Beine noch weiter auseinander und sein lüsterner Blick haftet auf meiner Mitte. «Oh Bro, du kannst dir nicht vorstellen, wie nass sie ist. Man kann es sogar durch das Höschen sehen.» Mit dem Daumen fährt Xander über den Stoff und drückt gegen meine Klit. Ich schreie auf und plötzlich legt sich eine grosse Hand über meinen Mund. Da Pax immer noch meine Arme festhält, kann es nur Bishop sein. «Nicht so laut Baby. Wir wollen doch nicht den Filmabend unterbrechen.» Baby. Er nennt mich Baby. Und es fühlt sich gut an, wie Zuhause.
Xander übernimmt wieder die Führung. Fast quälend langsam zieht er meinen Tanga über meine Beine und legt ihn zu meinen Shorts auf den Boden. Jetzt liege ich völlig nackt vor den dreien. Und es hat sich noch nie besser angefühlt. Genau hier soll ich sein, zwischen ihnen. Xander steht auf und greift in seine Gesässtasche. Er zieht ein Kondon hervor und streift sich die Hosen ab. Sein Körper ist ein Kunstwerk. Genau wie Bishop ist sein Oberkörper vollständig tattowiert. Seine Brustwarzen sind gepierct und wenn ich an sein Zungenpiercing denke, werde ich noch feuchter. Ich geniesse den Ausblick und verschlinge ihn. Sein Ständer ragt steil nach oben. Er ist grösser, als ich ihn in Erinnerung habe und ich bin mir nicht sicher, ob mein Körper dafür bereit ist. Leichte Zweifel überkommen mich. Es wird weh tun, da bin ich sicher. Bin ich dafür bereit? Scheisse, keine Ahnung.
Als ob er meine Bedenken wittern könnte, kommt Xander wieder zu mir und seine Stirn lehnt an meiner. «Ich werde sanft sein. Keine Angst Little Doll. Du bist für uns gemacht. Es wird perfekt sein.» Gerne würde ich ihm antworten, aber Bishops Hand liegt immer noch auf meinem Mund. Somit kann ich ihm nur zunicken. Ich vertraue ihm. Er geht zurück und öffnet die Kondompackung mit seinen Zähnen und schiebt es sich über seinen Ständer. Mein Puls rast in die Höhe und die Nervosität überschattet meine Lust. «Sieh mich an.» Paxs Gesicht erscheint in meinem Blickfeld. «Entspann dich.» Leichter gesagt als getan, er liegt ja nicht nackt hier ausgebreitet. Aber er hat Recht. Ich muss mich entspannen, sonst wird das alles nichts. Ich will das. Jetzt.
Aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie sich Bishop in die andere Hand spukt und danach über meine Mitte fährt. Es ist verdammt pervers, aber es ist genau das was ich will. Sobald er mich berührt, stöhne ich in seine Hand und neue Lust durchfährt mich. «Das gefällt dir was Baby.» Bishop zieht seine Hand von meinem Mund und bevor ich ihm antworten kann, schiebt er seine Zunge in meinen Mund. Endlich! Endlich ist er wieder bei mir. Ich möchte ihn berühren, meine Finger durch seine dunklern Haare fahren lassen, ihn an mich ziehen. Aber Paxtons Griff ist zu stark. Er lässt mich nicht los. Unsere Zungen verschlingen sich ineinander. Es ist so stürmisch, dass sogar unsere Zähne aneinander schlagen. Bishop zieht an meiner Unterlippe und plötzlich wird meine Mitte brutal auseinander gerissen. Schmerzerfüllt schreie ich auf und Bishop beisst mir zeitgleich in die Lippe. Fuck! Mein ganzer Körper bäumt sich auf und will fliehen. Ich strample mit den Beinen, aber Xander greift nach meinen Fussknöcheln und hält sie fest. Er schiebt meine Beine noch weiter auseinander und schiebt seine Härte wieder in mich. Er füllt mich komplett aus und dehnt mich so sehr, dass es über meine Grenzen hinaus geht. Der Geschmack von Kupfer haftet auf meiner Zunge. Bishop knabbert weiter an meinen Lippen und unser Speichel vermischt sich mit meinem Blut.
«Los gibs ihr.» Paxton stachelt Xander an und der rammt sich so fest in mich, dass ich zubeisse. «Fuck!» Bishops Kopf fährt zurück und ich kriege wieder genug Luft und sauge sie gierig in meine Lungen. «Oh Gott…was tut ihr mit mir…» Auf der einen Seite winde ich mich vor Schmerzen, es ist zu viel. Und auf der anderen Seite kann es nicht genug sein. Ich kriege nicht genug von ihnen. Ich muss sie spüren, überall. Erst durch sie fühle ich mich ganz. Fühle, dass ich noch am Leben bin. Xander lässt seinen Schwanz immer wieder in mich fahren. Sein Blick ist auf mich fixiert. Schweiss tropf über seinen Oberkörper, mit festem Griff hält er mich an den Hüften in Position. Meine Brüste wippen, synchron zu seinen Stössen, auf und und ab. Die Liege quietscht unter mir und ich befürchte, dass sie bald nachgeben wird und wir auf dem Boden landen. «Mach weiter Xander. Sie kommt gleich.» Pax hat Recht. Es dauert nicht mehr lange. Warme Schauer breiten sich über meine Beine aus und bahnen sich ihren Weg nach oben in meine Mitte. Es kribbelt in meinen Zehnen und ich ziehe sie an. «Oh Gott…ja..» Ich bewege mich mit Xander, kralle meine Nägel in Paxtons Handrücken und suche Bishops Blick. Seine Lippen sind gerötet von seinem und meinem Blut. Die Erkenntnis darüber und dass er aussieht wie ein dunkler Gott gibt mir den Rest. Das Zittern überfällt meinen Körper, ich bäume mich auf und drücke mich Xander entgegen. Der Orgasmus überschemmt mich und zieht mich mit sich. Sterne flattern vor meinem inneren Auge auf und lassen alles um mich verschwinden. Ich fühle mich wie auf Wolken. «Ahh…jaaaaa…» Es ist unmöglich leise zu sein und es ist mir auch egal, wer mich alles hören kann. «Scheisse…ja…Doll…weiter…» Xanders Stimme ist nur noch ein Keuchen. Er steht kurz davor. Er schiebt sich noch zwei Mal in mich und legt seinen Kopf in den Nacken. «Oh..du geile Bitch…fuck…» Er schreit seinen Orgasmus heraus und er war noch nie schöner als jetzt.
Langsam beruhigt sich unser Atem und wir kommen wieder zu Besinnung. Paxton lässt meine Hände los und ich vermisse seine Berührung jetzt schon. Er erhebt sich und streift dabei mit seinen Lippen über meine Stirn. «Du bist unglaublich.», flüstert er mir zu und entfernt sich von uns. Ich sehe ihm nach, wie er im Haus verschwindet. «Du hast nichts falsch gemacht.» Bishop kniet neben mir und schliesst meinen BH während Xander mir meine Shorts wieder überstreift. Von einem Mann ausgezogen zu werden ist schon heiss, aber wenn zwei Männer dich danah auch noch anziehen, dann ist das nicht von dieser Welt. Xander zieht sich das Kondom ab und knöpft es zu. Ich setze mich auf und er reicht mir meinen Hoodie. Auch er zieht sich wieder an. «Bist du mir noch böse?», will ich von Bishop wissen. Ich weiss nicht wo wir stehen. Ich will ihn wieder haben. «Meine Gefühle für dich haben sich nicht geändert.» Damit lässt er uns stehen und geht den gleichen Weg wie Paxton vorhin. Was soll dass den jetzt heissen? Hasst er mich? Bin ich ihm egal? Mag er mich? Oh Mann. Ich bin genau gleich weit wie vorher. Naja, einen Orgasmus reicher. Immerhin etwas.
Xander reicht mir seine Hand und zieht mich auf die Beine. Er umschling meinen Körper mit seinen breiten Armen und ich fühle mich wie in einem Kokon. So sicher und aufgehoben. «Meinst du es war ein Fehler?», will ich von ihm wissen und habe Angst vor der Antwort. «Nein Cass. Das was wir zusammen machen, wird nie ein Fehler sein. Weder jetzt noch in Zukunft. Schäme dich nie für das was du fühlst oder begehrst. Es macht dich zu der Person die du bist. Sei stolz darauf.» Ich schaue zu ihm auf. «Werden Pax und Bishop das auch so sehen?» Sein Lächeln wärmt mich von Innen. «Mach dir darüber keine Sorgen. Bishop wird sich wieder einkriegen, gib ihm Zeit. Und Pax…naja er ist wie er ist. Irgendwann wird auch er dir verfallen sein.» Ich drücke ihm einen Kuss auf den Mund und merke erst zu spät, dass ich noch blute. «Oh nein, tut mir leid.» Amüsiert schüttelt er den Kopf. «Schon okay. Komm, wir machen dich mal sauber.»
Er zieht mich mit sich und wir schleichen uns durch die Küche. Unser kleiner Ausflug scheint nicht aufgefallen zu sein. Die anderen sind in den Film vertieft und schenken uns keine Aufmerksamkeit. Keine Spur von Bishop und Paxton. Wir gehen die Treppe nach oben und halten vor seiner Zimmertüre. «Bleib heute Nacht bei mir.» Wie könnte ich bei diesem Hundeblick nein sagen, also nicke ich ihm zu und er zieht mich in sein Zimmer. Das letzte Mal als ich hier war, waren wir zu dritt. Aber auch jetzt, nur mit Xander allein, fühlt es sich richtig an. Was gerade zwischen uns vieren passiert ist, werde ich nicht so schnell aus meinem System kriegen. Ich werde noch mit Bishop und Paxton reden müssen. Für heute lasse ich es gut sein. Xander geht ins Bad und kommt mit einem feuchten Lappen zurück und wischt über meinen Mund. «Du bist eine kleine Wildkatze. Sehr geil.» Ich nehme ihm den Lappen weg und mache es selber. «Ich dachte ich sei eine «geile Bitch.»» Ich klammere seine Worte ein und er grinst mich an. «Sorry Doll ,was soll ich sagen. Du warst einfach der Hammer. Und ich war noch nie so geil.» Um seine Worte zu unterstreichen, drückt er seine Mitte gegen meinen Bauch und sein Ständer ist nicht zu übersehen. Echt jetzt? Er ist schon wieder startklar. Verdammt. Ich schiebe mich an ihm vorbei, schiebe die Bettdecke zurück und lege mich in sein Bett. «Gönn mir eine Pause Grosser, ich bin schon wund.» Er zieht sich sein Shirt über den Kopf und legt sich zu mir. Ich schmiege mich an seine Brust und inhaliere seinen Duft. Er zieht mich noch näher zu sich und küsst meine Schläfe. «Schlaf gut Cass.»
Ich bin schon fast eingeschlafen, als sich die Zimmertüre leise öffnet.

Beautiful LIARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt