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Miina POV

Irritiert schaue ich zu Samu.
„Ich hab schlecht geträumt. Von früher und keine Ahnung." Ich zögere kurz
„Und das ich dich auch wieder verliere, ich dich gar nicht verdient habe." Schluchzend schaue ich zu Samu. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und schaut mir tief in die Augen.
„Alles wird gut, Keiju. Ich bin ja da!" Sagt er sanft. Ich nicke und wische mir eine Träne aus dem Gesicht. Samu beugt sich zu mir runter und gibt mir einen langen gefühlvollen Kuss, als ob er seine Aussage gerade noch bestärken will.
„Keiju? Soll ich bei dir bleiben?" Ich nicke. In Samus Nähe habe ich keine Angst mehr. Samu legt sich neben mich und sofort kuschle ich mich an ihn, schlafe in seinen Armen ein.

Am nächsten Morgen wache ich auf und merke, dass das Bett neben mir leer ist. Dafür steht auf dem Nachttisch neben mir eine rote Rose. Wie lange habe ich überhaupt geschlafen? Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es bereits später Vormittag ist. Ich will gerade aufstehen, als es an der Tür klopft. Samu kommt rein, ein Tablett mit Frühstück balancierend.
„Ich habe hier frischen Kaffee für dich. Und frische Brötchen und Croissants vom Bäcker." sagt er lächelnd.
„Danke Samu." Ich bedanke mich bei ihm mit einem zärtlichen Kuss. Gemeinsam frühstücken wir und besprechen dabei, was wir heute noch machen wollen. Wir beschließen schließlich mit Teija und Tino zu Mittag zu Essen – was wir eh geplant hatten und so können die beiden direkt Samu kennen lernen.

Samu und ich liegen noch aneinander gekuschelt im Bett, als Samu sich leicht aufsetzt.
„Du sag mal, musst du nicht nach Hause zu deinen Pferden?" „Nein, alle gut. Meine Nachbarin kümmert sich um die beiden. Sie weiß Bescheid. Wir helfen uns da immer gegenseitig. Wenn sie nicht da ist, schau ich nach ihren und wenn ich nicht da bin sie nach meinen." Ich lächle ihn an.
„Du hast mich ganz für dich!" raune ich ihm ins Ohr. Er küsst mich sanft.
„Das hört man doch gerne."
„Danke, dass du heute Nacht für mich da warst. Ich wollte dich nicht wecken."
„Ist doch selbstverständlich. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Mitfühlend schaut er mich an.
In dem Traum kamen einfach alle Ängste, die in meinem Unterbewusstsein waren zum Vorschein. Aber ich bin froh gestern Abend auf mein Herz gehört zu haben gestern. Und in Samus Nähe sind alle Zweifel und Ängste wie weg geblasen. Er ist etwas ganz besonderes.
Vom läuten der Klingel werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
„Erwartest du heute noch jemanden?" frage ich Samu überrascht.
„Nein, eigentlich nicht." seufzend steht er auf undgeht zur Haustüre.

Samu POV

Ich gehe gedankenverloren in Richtung Tür. Keine Ahnung wer Sonntagmorgen bei mir vor der Türe steht. Die Jungs wissen ja auch alle, dass Miina gestern bei mir war und außerdem sind das eigentlich keine Frühaufsteher – außer Sami. Die Klingel geht wieder und wieder.
„Ich komme ja schon!" rufe ich genervt. Ich kann doch auch nicht fliegen!
Als ich die Türe öffne, schaue ich in Mikkos ernstes Gesicht.
„Samu wir haben ein Problem! Ich hoffe du hast viel Zeit, wir müssen nämlich was besprechen!"
Wenn er Sonntag hier ohne Vorwarnung auftaucht, dann muss wirklich was Schlimmeres passiert sein.
„Jetzt komm erstmal rein Mikko."
Hinter ihm schließe ich die Türe.
„Wer ist denn da Samu?" Miina kommt aus dem Gästezimmer und bleibt in der Tür verlegen stehen. Sie hat noch mein Sweatshirt an, dass sie sich vorhin geklaut hatte.
„Miina, das ist Mikko. Unser Manager und ein guter Freund von uns. Mikko darf ich vorstellen, das ist Miina." mache ich die beiden miteinander bekannt. Ich gehe zu ihr rüber und lege demonstrativ meinen Arm um ihre Taille und ziehe sie neben mir her zu Mikko.
„Hi. Schön dich kennen zu lernen. Wusste gar nicht, dass der Herr Haber eine Freundin hat." meint Mikko lächelnd. Miina lächelt schüchtern zurück.
„Am besten wir setzen uns in die Küche, wenn es was wichtiges gibt." werfe ich ein und wir gehen zusammen in die Küche.

Mikko setzt sich auf einen Stuhl am Esstisch und ich mache uns schnell noch eine Tasse Kaffee. Ich denke den könnten wir brauchen. Miina steht verlegen in der Küchentür.
„Los komm her!" Ich lächle sie an und schüchtern setzt sie sich auf die Eckbank und ich setze mich neben sie.
„Ach so unser Kaffee." Ich stehe wieder auf, stelle die Tassen auf den Tisch und setze mich wieder.
„Also was gibt's?" Mikko räuspert sich kurz.
„Es geht um das Konzert in ein paar Wochen. Du weißt schon, dass für die Spendengala in Turku." Ich nicke.
„Was ist damit?"
„Die werden uns umbringen, wenn ich so kurzfristig absagen muss."
„Wie bitte?" unterbreche ich Mikko hastig.
„Jetzt Erzähl schon was passiert ist!" drängele ich nun.
„Raul hat sich das Handgelenk verletzt und zwar so, dass ihm der Arzt das Bass spielen für mindestens zwei Monate verboten hat. Einfach damit es keine langwierigen Folgen gibt." Ich starre ihn an..
„Wie hat er denn das schon wieder geschafft?"
„Frag mich was Leichteres. Er wollte mit Elina wohl irgendwas draußen am Haus machen und muss dabei von der Leiter gefallen sein.
„Oh Raul!" seufze ich.
„Und wenn ihr jemanden findet der für Raul einspringt?" mischt sich Miina plötzlich ein.
„Dann könntet ihr das Konzert trotzdem spielen. Nur anders eben."

Wir überlegen eine ganze Weile, bis uns endlich die rettende Idee kommt. Wir wollen bei einer befreundeten Band, die uns auch schon öfter als Support begleitet hat, nachfragen, ob wir ihren Bassisten sozusagen ausleihen können.
„Ich ruf die Herren nachher gleich mal an, aber an sich müsste es klappen – Termine stehen in der Zeit keine an." meint Mikko zufrieden.
„Woher weißt du das denn?" fragt Miina neugierig.
„Wir teilen uns Mikko als Manager!" antworte ich an seiner Stelle.
„Genau, seit die My First Band Jungs öfter mal mit Samu zusammen arbeiten, hab ich ihr Management übernommen." fügt er noch hinzu.
„Na dann! Auf was wartet ihr noch? Fragt nach ob das möglich ist." Drängt Miina grinsend.
Fünf Minuten später kommt Mikko mit guten Neuigkeiten im Gepäck wieder. Sie helfen gerne und wir werden uns die Tage für die Einzelheiten im Studio treffen.

Wir verabschieden uns von Mikko und bleiben noch kurz in der Küche sitzen.
„Danke Keiju."
„Für was danke? Auf die Idee wärt ihr auch alleine gekommen." wirft sie lachend ein.
Plötzlich kratzt es an der Terrassentür. Was ist das jetzt schon wieder? Oder besser wer? Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Ich bleibe stehen und muss lachen.
„Da bist du ja wieder Siiri!" Ich gehe zur Tür und lasse die Kleine wieder rein. Sie muss sich gestern Abend rausgeschlichen haben und ist jetzt nicht mehr reingekommen. Ich nehme sie auf den Arm und gehe mit ihr in die Küche. Miina steht auf und nimmt mir die Kleine ab.
„Wer bist du denn?"
„Das ist meine kleine Siiri. Sie ist jetzt seit knapp 10 Monaten bei mir." Erwidere ich lachend.
„Keiju ich will ja nicht ungeduldig sein, aber wennwir bis 13 Uhr in der Stadt sein wollen, sollten wir langsam mal los!" 


Nothing Is Over - Sunrise Avenue FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt