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Samu POV

Ich bleibe am Küchentisch stehen und muss ich erst einmal kurz sammeln. Miina sieht so wunderschön aus. Ich bin so nervös, dass es schon fast nicht mehr normal ist. Sonst bin ich doch auch nicht so. Aber bei Miina ist das alles anders.
Ich nehme mir die Flasche Rotwein von der Anrichte und gehe zu ihr zurück.
„Magst du Rotwein?" frage ich sie als ich fast bei ihr bin.
„Ja. Sehr gerne sogar." Antwortet sie.
Ich schenke uns beiden ein und setzte mich zu Miina an den Tisch, stolz nichts verschüttet zu haben.
„Die Vorspeise ist gleich fertig!" sage ich leise und lege kurz meine Hand auf ihre. Ich kann mich echt glücklich schätzen, solche tollen Freunde zu haben, sonst wäre die Vorspeise nur halb so gut geworden.
„Was gibt es denn?" Neugierig schaut sie mich an.
„Waldpilzcreme-Suppe." Miina schaut mich mit großen Augen an.
„Das hört sich aber gut an. Hast du die Pilze selber gesammelt?" fragt sie mich scherzhaft.
„Naja nicht ganz. Ich habe Raul und Sami heute Morgen in den Wald geschickt."
„Du hast was? Und die kann man auch essen?" fragt sie mich ungläubig und verkneift sich ein Grinsen.
„Ja. Ich hoffe es jedenfalls!" lache ich und gehe kurz in die Küche, um mit den beiden Tellern wieder zurück zu kommen.

„Das schmeckt toll Samu." Miina schaut mich an und ich verliere mich kurz in ihren Augen.
„Bin gespannt was du erst zum Hauptgang sagst!" Ich zwinkere ihr zu und mache ich erneut auf den Weg in die Küche.
„Willst du mir nicht verraten was es gibt?" ruft sie mir nach.
„Nein, das gibt eine Überraschung."
Ich drehe mich kurz zu ihr. Sie sieht so süß aus, wie sie auf ihrem Stuhl sitzt und mich mit ihrem Schmollmund anschaut. 

Ich bin gerade am Herd zu Gange, als sich zwei Arme um meine Taille legen.
„Wenn du mir nicht sagst, was es gibt, komme ich und schau eben selber nach!" protestiert Miina hinter mir. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, konzentriere mich aber weiter auf das Kochen.
„Ich würde dir ja über die Schulter schauen, aber du bist zu groß für mich!" Sie lässt mich los und kommt neben mich.
„Das sieht gut aus."
„Ich hoffe es schmeckt dir auch so!" erwidere ich lachend.
„Bestimmt!"
„Willst du mal probieren?" Ich lächle sie an.
„Vorsicht heiß. Oder soll ich erst pusten?"
„Ich bin doch kein kleines Kind mehr!" antwortet sie lachend.
„So und jetzt raus aus meiner Küche, sonst wird das Essen nie fertig!" Sie schaut zu mir hoch und ich sehe, dass sie was sagen will.
„Keine Widerrede. Raus Jetzt." Sanft schiebe ich sie Richtung Wohnzimmer.

Miina POV

Nachdem ich von Samu aus der Küche geworfen wurde, sitze ich an meinem Platz und schaue aus dem Fenster. Wie viel Mühe er sich für mich gemacht hat. Und gut kochen kann er auch noch. Draußen ist es bereits dunkel und am Himmel erscheinen die ersten Sterne. Bevor Samu schließlich mit dem Essen aus der Küche kommt, dämmt er das Licht, sodass der Tisch fast nur noch von der Kerze beleuchtet wird. Schon romantisch.
„So Miina, erzähl doch mal was über dich. Ich weiß eigentlich nichts über dich." Samu schaut mich erwartungsvoll an. „Was willst du denn wissen?" frage ich ihn lachend.
„Naja also ich heiße Miina!"
„Sehr witzig, ja deinen Namen kenne ich zum Glück endlich!" kontert er lachend.
„Was heißt hier denn endlich?" harke ich nach.
„Als wir uns zum ersten mal begegnet sind, wollte ich unbedingt deinen Namen wissen. Ich wollte unbedingt wissen wer du bist."
„Das war schon ein verrückter Tag vor ein paar Wochen." lenke ich ein. Wer hätte gedacht, dass das daraus wird, dass ich mich so zu ihm hingezogen fühlen würde. Auf welche Art und Weise auch immer. Aber die Schmetterlinge in meinem Bauch lassen da eigentlich nicht viel Zweifel übrig.

Nach dem Essen, nimmt Samu meine Hand, die auf dem Tisch liegt, vorsichtig in seine. Wir schauen uns einfach an. Keiner sagt etwas, um den Moment nicht zu zerstören. Diese Augen – ich könnte mich jedes Mal in ihnen verlieren.
„Danke für das tolle Essen Samu!" sage ich leise.
„Danke für den wunderschönen Abend, Miina!" antwortet er genau so leise.
„Samu, wenn du mich kurz entschuldigst." Er nickt und ich stehe auf und verschwinde kurz im Badezimmer. Zwei Minuten später ist Samu plötzlich verschwunden, aber ich sehe, dass die Tür zur Terrasse offen ist und laufe einmal quer durch das große Zimmer. Kurz vor der Tür bleibe ich stehen. Ich merke, wie Samu hinter mir stehen bleibt und langsam drehe ich mich zu ihm um. Samu legt seine Arme von hinten über meine Schulter und führt mich nach draußen zu einer kleinen Hollywoodschaukel, um welche herum Teelichter verteilt sind. Einfach wunderschön und romantisch.

Wir gehen gemeinsam raus und ich setze mich zu ihm. Samu zieht eine Decke von der Lehne und legt sie um unsere Schultern. Dann holt er eine Flasche Rotwein hervor und gibt mir zwei Gläser.
„Auf diesen wunderschönen Abend!" sagt Samu und wir stoßen an.
Samu legt seinen rechten Arm um meine Schulter. Ich lasse es zu und ich lehne mich an ihn an. Mein Kopf liegt an seiner Schulter und so sitzen wir einfach schweigend da. Der Mond ist heute wunderschön und immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich Samu von der Seite anschaue.
Ich kuschle mich enger an Samu, da es doch relativ kalt ist. Aber in seiner Nähe wird mir gleich viel wärmer. Die Schmetterlinge in meinem Bauch machen sich auch immer deutlicher bemerkbar. Aber was fühlt er? Was ist wenn er doch nur eine Freundin in mir sieht? Ich schaue zu Samu. In dem Moment dreht er seinen Kopf in meine Richtung und wir schauen uns in die Augen. In meinem Bauch macht sich mal wieder ein fieses Kribbeln bemerkbar, dass ich kaum noch ignorieren kann.
„Danke für alles Samu" flüstere ich.
Samu beugt sich zu mir und gibt mir einen leichten Kuss auf den Scheitel. In mir herrscht ein reines Gefühlschaos. Will ich das hier überhaupt? Ich rücke ein Stück von Samu weg, hin und her gerissen, was ich tun soll. Unsicher schaut er zu mir rüber, ich merke, dass er was sagen will, aber ich bin schneller.
„Du wolltest doch mehr über mich wissen, oder?" frage ich zaghaft.
„Ja. Warum?"
„Naja ich muss dir was von mir erzählen. Vielleicht verstehst du mein merkwürdiges Verhalten seit wir uns kennen auch besser."
Ich erzähle die ganze Story und Samu nickt nur ab und zu, um mir zu zeigen, dass er alles versteht, nimmt meine Hand in seine.
„Und irgendwie bin ich wohl nie wirklich damit fertig geworden."
Statt etwas zu sagen, nimmt Samu mich einfach in den Arm, was bei mir dazu führt, dass nun doch die ersten Tränen über meine Wange laufen.
„Alles Gut. Du musst nicht weinen. Ich bin für dich da." flüstert er mit seiner sanften Stimme, währen er mir vorsichtig die Tränen wegwischt. 

Nothing Is Over - Sunrise Avenue FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt