Kapitel 10 Das erste Mal

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Vier angeregte Thailänder entspannen sich auf dem Deck der Segelyacht mit dem nächsten Spot im Visier.

Die Talay Nai wartet auf sie, eine von Net so ernannte grüne Lagune der Wünsche.

Schnorcheln macht hungrig.

Und aus menschlich makaberem Verhalten heraus genehmigen sie sich Meeresfrüchte und Fisch als Verstärkung.

Und geben sich ihren seichten Gesprächen hin.

Max schält die Garnelen für Nat.

Der Nong mit den ölig verschmierten Lippen.

Der darauf wartet, bis Max Finger wieder an seinen Mund geraten.

Nur um sie dann viel zu tief einzuführen.

Er leckt Max Finger sauber für die nächste Garnele.

Ein unendliches Spiel der Anregung, dieser Nong.

Und sein Kichern verrät seine Motive.

„Magst wohl Garnelen!", grinst Max ihn an.

Und Nats Augen funkeln, während er nickt.

„Ich mag es, dass du sie magst!", raunt er seinem Nong zu.

Und sieht ihn schüchtern den Blick abwenden.

Ein ewiges Spiel der Anziehung, dieser Nong,

Und James Worte unterbrechen ihr Spiel:

„Ich habe als Student aufgehört, Garnelen zu essen!"

Und seine Äußerung löst die Aufmerksamkeit aller aus.

„Warum?", fragt Net interessiert.

Und ein kurzes Zögern liegt in der Luft, bevor James dem inneren Druck nachgibt und sich endlich etwas von der Seele redet.

„Mein Freund hat eine schlimme Allergie gegen Krustentiere. Ich habe mir den Verzehr einfach abgewöhnt", trifft Net der Schlag.

„Du hast einen Freund?", fragt der kleine Namensvetter schockiert.

„Nein!", protestiert James.

„Du sagtest, dein Freund hat eine schlimme Allergie", hakt Nat mit geweiteten Augen nach.

Und Net dankt seinem kleinen Namensvetter so.

Er fühlt sich ersticken und verstanden zugleich.

„Er hat ja immer noch eine Allergie. Wie sind aber nicht mehr zusammen", stellt James klar und schielt zur Seite zu Net.

Und Max guckt dezent in die Runde und setzt ein.

„Ich wusste gar nicht, dass du in einer Beziehung warst. Wann war das denn? Wie lange wart ihr zusammen? Kennen wir ihn?", will es Max wissen.

Net spürt sein Kartenhaus zusammenfallen.

Diese Informationen hämmern auf ihn ein.

Und er ist nicht gewillt, hinzuhören.

Und es geht ihn doch nichts an.

James trägt noch etwas in sich.

Er entscheidet selbst, wann er es den Menschen, mit denen er täglich arbeitet, mitteilt.

Dass er sein Herz bereits an einen anderen vergeben hat.

Geliebt hat.

Und Net hätte nie gedacht, dass die Liebe auch so finstere Schatten hat.

„Max! Das geht uns nichts an!", bringt er heraus und guckt in Max Augen.

Und bevor Max reagieren kann, antwortet James.

FANFICTION Wenn es einfach geschiehtWhere stories live. Discover now