Kapitel 12

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»Das glaub ich jetzt nicht«, meinte Samuel grinsend. Warum grinste er und was konnte er nicht glauben? Zu viele Fragen, die ich nicht auszusprechen wagte. Nach Samuel's Worte sprach niemand mehr. Alle warteten und lauschten, auch wenn wir Nicht-Vampire nicht wirklich viel hören konnten. Nun hatte ich das erste Mal wirklich Hoffnung auf Rettung.


Keine fünf Minuten später wurde die Tür aufgebrochen. Wen ich hereinkommen sah überraschte mich allerdings. Es war weder Felice noch sonst irgendwer, den ich wirklich kannte. Es waren Vampire - daran bestand kein Zweifel - aber ich hatte sie noch nie zuvor gesehen.


»Hätte nie gedacht, dass ich mal froh bin euch zu sahen«, meinte Samuel und stand vom Bett auf. Genauso wie wir anderen auch.

Einer der Männer grinste Samuel kurz an, bevor er wieder eine ernste Miene aufsetzte.


»Wir müssen hier raus. Schnell. Wir haben vielleicht zwei von ihnen getötet, das war's«, sagte der Mann. Wir nickten und folgten ihm heraus. Hinter dem Letzten von uns war ebenfalls einer von ihnen.


Es dauerte nicht lange und wir kamen an dem Ort vorbei, wo wahrscheinlich die Explosion stattfand. Was auch immer sie dafür benutzt haben, hat seinen Zweck mehr als nur erfüllt.


Als wir draußen ankamen rannten wir in den Wald, wo wir schließlich stehen blieben. Die Männer reichten Mary, Jaxon und Justin jeweils eine Blutbankware. Genug schien es für sie alle nicht zu sein, doch sie fühlten sich sichtlich besser.


»Wie um alles in der Welt seid ihr kontaktiert worden?«, wollte Justin wissen, während wir im Schritttempo aus dem Wald heraus gingen. Der Mann von vorhin lief neben Justin.


»Wir verfolgen diese Gruppe schon seit Jahren auf Camille's ausdrückliche Anordnung. Sie sieht sie als Gefahr, für ihre Geschwister und Familie und möchte sie deshalb tot sehen«, erklärte der Mann.


Camille. Ich erinnerte mich an den Namen. Sie hatten wir besucht und um Travis' Freilassung gebeten. Die jüngste Tochter dieser Herrschaftsfamilie. Oh verdammt, wenn wir Pech hatten, dann würde sie herausfinden, dass Travis noch immer am Leben war. Was dann wohl geschehen würde?


Doch daran wollte ich erst einmal nicht denken. Stattdessen lief ich stumm neben Justin und lauschte dem, was sie sagten. Vor dem Haus von Justin blieben wir schließlich stehen. Er sah die Männer an.


»Tut mir echt leid, aber ich werde euch nicht in mein Haus lassen«, sagte er und sah die Männer an. Diese nickten verständnisvoll. Ich war mir sicher das taten sie nur, weil sie wussten, dass Justin sie binnen Sekunden töten könnte, wenn er wollte. Besonders auch, da Mary ebenfalls hier war.


»Camille wollte euch wissen lassen, dass wir zwar parallel zu euch arbeiten, aber euch dennoch jederzeit zur Verfügung stehen, wenn ihr einen Plan habt«, sagte einer der Männer. Dann gingen sie in Vampirgeschwindigkeit fort. Es war bestimmt praktisch, sie auf unserer Seite zu wissen, doch traute Justin ihnen wirklich? Das würde sich wahrscheinlich erst später zeigen.


Wir betraten schließlich das Haus und ich war überrascht, dass alle hier waren. Selbst die Hexen, Felice und sogar Cassie und TJ. Alle waren im Wohnzimmer und saßen oder standen, während sie uns geschockt ansahen.

dark life ➹ j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt