40. Anfang des neuen Lebens

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Guren's Sicht:

Mit einem dumpfen Poltern wurde ich aus meinem Schlaf gerissen und schreckte hoch. Shinya war vom Bett gefallen und rieb sich den Hinterkopf.
,,Du Arsch! Mach dich mal nicht so breit.",meckerte er mir schlecht gelaunt entgegen. Ich hatte ihn also vom Bett geschmissen? Ups.
Ein Lachen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen.
,,Gott, du siehst zu witzig aus! Deine Haare stehen in alle Richtungen ab. Haha."
Schnell zog ich meinen Verlobten zu mir zurück ins Bett und ließ mich auf seiner Brust nieder, nur um mich wenig später an diese zu kuscheln.
,,Wie schläfst du denn bitte?"
,,Sagt der Richtige. Du hast mich im Schlaf schließlich vom Bett gestoßen. Das muss man auch erstmal hinbekommen. Und davon mal abgesehen: So klein ist das Bett nicht!"
Ich musste schmunzeln und vergrub mein Gesicht weiter im Saum des Stoffes.
Ich bemerkte, wie der Weißhaarige daraufhin nur mit dem Kopf schüttelte aber höchstwahrscheinlich ebenfalls schmunzelte. Ich seufzte verträumt auf.
,,Ich kann nicht glauben, dass wir wirklich verlobt sind."
,,Ich auch nicht. Du Affe hast es aber so gewollt und du wirst mich jetzt nicht mehr so schnell los."
Ich kicherte.
,,Na das will ich doch Mal hoffen. Hast du eigentlich schon einen Plan, wann die Hochzeit stattfinden soll? Oder eher gesagt, wann du heiraten möchtest?"
,,Hm. Das ist eine gute Frage. Ich fände ja eine Herbsthochzeit ganz schön. Oder? Was meinst du?"
,,Ja, schon. Aber das sind doch noch 4 Monate. Wir haben gerade Mal Mai."
,,Ja und? Genug Zeit, um alles zu planen."
,,Da hast du auch wieder Recht."
,,Ich habe immer Recht."
Wir lachten und ich setzte mich aufrecht hin.
Raufte mir die Haare, rieb mir die Augen und streckte mich einmal ausgiebig, um richtig wach werden zu können. Ein Gähnen folgte.
Shinya wiederum weigerte sich, das Bett zu verlassen und blieb stur liegen, nur, um sich kurz darauf in die Decke zu kuscheln, was, zugegebenermaßen, richtig niedlich aussah.
Ich wuschelte ihm daraufhin durch seine weichen Haare und stand auf.
,,Ich mache Frühstück. Irgendeinen besonderen Wunsch?", fragte ich, als ich mir ein anderes T-Shirt anzog.
,,Nein, nein. Mach ruhig. Überrasche mich."
Wie erwähnt machte ich mich also daran, in die Küche zu verschwinden und das Essen vorzubereiten. Da aber nicht mehr sonderlich viel im Kühlschrank war, musste ich improvisieren.
Ich machte also eine Schüssel Obst fertig, dazu zwei Scheiben Toast ohne alles, Shinya liebte es so und einen Kaffee plus einen Orangensaft. Dazu legte ich selbstzufrieden noch eine Rose aufs Tablet, welche ich zufälligerweise gefunden hatte und machte mich insgesamt 25 Minuten später auf den Weg zurück, ins Schlafzimmer.
,,Frühstück ist fertig.", sagte ich dann nebenbei, als ich den Raum betrat.
Shinya, welcher immer noch im Bett lag war vermutlich zuvor wieder eingeschlafen und aufgewacht, als ich herein kam, denn er zog sich unter der großen Decke zurück. Zu Müde um irgendetwas zu machen, geschweige denn zu sagen.
Ich schmunzelte über die Aktion, setzte mich auf die Bettkante, stellte das Tablett kurz auf dem Boden ab und streichelte dann leicht über die Schulter sowie über den Kopf meines Verlobten, um ihn wecken zu können.
,,Prinzessin. Aufstehen. Na komm. Du willst doch nicht ewig im Bett bleiben."
Ich rüttelte sachte an ihm, was ihn auch wach werden ließ, dennoch seine Augen geschlossen hielt und ich lächeln musste, da mir der Anblick zu süß war. Er sah aber auch immer niedlich aus.
,,Komm schon, Sonnenschein."
Als er immer noch nicht reagierte, kam mir da so eine Idee.
,,Wenn du jetzt nicht aufstehst, wird dein Toast noch kalt.", grinste ich und wie vermutet war mein baldiger Ehemann hellwach und setzte sich sofort aufrecht hin, nur um sich wenig später die Augen zu reiben und mir ein rasches ,,Ich bin wach!!" entgegen zu rufen.
Ich musste unwillkürlich lachen. Wusste ich es doch, dass man ihn so dazu bewegen kann, aufzustehen.

Bevor ich ihm das Frühstück allerdings gab, konnte ich es mir nicht verkneifen und küsste Shinya leicht auf die Lippen, nur um ihn danach nochmals auf die Stirn zu küssen. Shinya hatte es allem Anschein nach genossen, denn er hatte wieder seine Augen zu gemacht und lächelte breit.
Als ich mich dann endlich wieder beherrschen konnte, nahm ich das, jetzt kalte Frühstück vom Boden und stellte es meinem Verlobten vor die Nase. Shinya fing an nahezu zu strahlen. Wie ein kleines Kind.
Er war glücklich.
Ein Augenblick später grinste er mich an.
,,Du bist süß. Danke dir, mein Schatz. Aber willst du nichts essen?"
Ich schüttelte leicht den Kopf.
,,Nein, nein. Ich hab eben schon ein Kaffe getrunken. Hab kein Hunger. Iss du Mal ruhig."
Lächelnd beugte sich der Weißhaarige vor und gab mir noch einen Kuss, als er dann eine Scheibe Toast nahm und ab biss. Es schmeckte ihm auch, ein Glück.
Ich beobachtete ihn noch einige Zeit, bis ich aufstand und mich komplett umzog bzw. fertig machte.
Das heißt; Schlafanzug aus, Uniform an und wieder zurück ins Badezimmer, um mir meine Haare zu machen. Und schon war ich fertig und, zu meiner Verwunderung, hochmotiviert für meinen Dienst.
Shinya, der ebenfalls bereits aufgestanden war um das Tablett rein zu bringen, tat es mir wenig später gleich.
Im Badezimmer jedoch wollte ich ihn noch ein bisschen ärgern, was dazu geführt hatte, dass wir beide nachher klatschnass waren und uns nochmals umziehen mussten. Wir hatten aber darüber eher gelacht, als geweint.
Zum Schluss hatte ich dann noch darauf bestanden dem General Major die Haare zu machen und so kam es, dass ich nun hinter ihm stand, er vor mir auf einem Hocker saß und ich seine Haare kämmte sowie mit Gel etwas nach hinten rieb.
,,Weißt du schon, wer dein Trauzeuge sein soll?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens, während ich mein Vorhaben weiter ausführte.
,,Ich bin mir noch nicht sicher aber ich denke ich nehme Kureto....",sagte er zögerlich dahin und ich stutzte.
,, Kureto? Wie kommst du denn bitte auf Kureto? Er hat dich misshandelt!"
,,Mag sein, aber er ist immer noch mein Bruder und ob du es glauben willst oder nicht, wir hatten auch schon harmonische Zeiten miteinander."
Ich schaute mehr als nur irritiert.
,,Du und Mr. Augenbraue? Naja, was beschwere ich mich eigentlich. Du kannst jeden wählen den du willst, es ist deine Entscheidung. Aber sei dir bei der Entscheidung sicher und tue nichts, wozu du dich gezwungen fühlst."
Ich hatte dabei den Kamm weg gelegt und küsste Shinya, indem ich seinen Kopf etwas nach hinten neigte und mich von hinten über ihn beugte, auf den Mund.
,,Ich bin mir sicher. Er soll es sein."
,,Deine Entscheidung."
Ich ging in den Flur und zog mir die Schuhe an. Shinya tat es ebenfalls und wir verließen darauf die Wohnung Hand in Hand.
,,Weißt du denn schon, wer es bei dir werden soll?"
,,Ich nehme mal an, Goshi. Wer soll es sonst werden?"
Wir kicherten.
,,Stimmt. Du hast ja keinen außer mich und ihn. Und da ich ja dein Bräutigam bin, kann ich schlecht Trauzeuge werden.", schmunzelte er und ich verdrehte gespielt die Augen.
,,Du bist unmöglich."
,,Aber du willst mich heiraten.", bemerkte er mit einem Augenzwinkern, was mich nachgeben ließ.
,,Ja,ja, du hast ja schon Recht."
Einen Arm legte ich um seine Schultern und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. Ich bemerkte, wie sich mein Verlobter dichter an mich schmiegte und seinen Kopf an meinen Arm lehnte.
,,Ich liebe dich, mein Spinner."
,,Und ich dich, mein Prinz."
Händchen haltend liefen wir weiter bis wir an dem riesigen Gebäude ankamen wo sich unseren Büros befanden. Doch die Gelegenheit reinzugehen wurde uns genommen, denn ein nerviges Team Shinoa hatte sich vorm Eingang versammelt und starrte uns entgeistert an. Naja, was heißt uns? Sie starrten Shinya mit heruntergeklapptem Kiefer von oben bis unten an, als wäre er ein Gespenst.
,,Das ist nicht wahr....GUREN! WIESO ZUR HÖLLE WISSEN WIR NICHTS DAVON!", schrie auf einmal ein aufgebrachter, schwarzhaariger Dickkopf, während er auf meinen Nebenmann zeigte.
Shinoa kam daraufhin zu uns gesprintet, blieb kurz vor Shinya stehen nur um ihn nochmals genau zu betrachten.
Shinya lächelte nur hilfesuchend, unwissend, was er jetzt tun sollte.
Dann aber machte Shinoa einen Satz nach vorne und sprang ihm wortwörtlich in die Arme.
,,Oh mein Gott, Brüderchen! Wo hast du dich nur rum getrieben?! Wir dachten du wärst tot.", fing diese an zu quietschen dennoch mit Tränen in den Augen.
Shinya streichelte ihr nur beruhigend durchs, wo ich mir dachte, dass ich lieber an ihrer Stelle wäre.
,,Schon gut, Schwesterlein. Jetzt bin ich ja wieder da. Also bitte nicht mehr weinen.", lieblich sah er das Mädchen mit den aschgrauen Haaren an. Ich gesellte mich zu den Beiden und zog den weißhaarigen an mich, nur um Shinoa ebenfalls eine Hand auf die Schulter zu legen.
,,Aber wie kannst du hier sein? Halluzinaziere ich gerade???", schrie dann auch wieder Yuu, der angelaufen kam und sich auf die beiden stürzte. Shinya fing an zu kichern und sah mich nur Augen verdrehend
an.
,,Hey?! Wollen wir vielleicht rein gehen? Es ist echt kalt hier draußen.", fing er dann zu schreien an, um vermutlich dieser höchst dummen Situation entfliehen zu können.
Als aber keiner von den Bälgern sich regte, griff ich ein, packte Yuu und vor allem Shinoa am Kragen und fuhr sie an.
,,Meine Güte, beruhigt euch! Lasst meinen Verlobten endlich in Frieden und zischt ab!"
Ich trat beiden einmal kräftig in den Rücken damit sie Abstand nahmen und legte schützend einen Arm um die Halsbeuge Shinya's.
Wir setzten uns in Bewegung und traten auf das große Gebäude zu, wo wir eigentlich auch hin wollten.
Den weißhaarigen immer noch im festen Griff und einen Haufen kleiner Kinder mit heruntergeklappter Kinnlade zurück lassend.
,,Moment Mal...WIE BITTE? VERLOBT? BRUDERHERZ?!?!", quietschte das Mädchen mit dem Aschgrauen Haaren.
Wir drehten uns auf die Antwort nur einmal kurz um, zeigten unsere glänzenden, silbernen Ringe, grinsten nur und Shibuya kommentierte das nur mit einem knappen ,,Jap".
Augenblicke darauf hatten wir das Gebäude betreten und verschwanden in unsere Büros, küssten uns jedoch zum Abschied und winkten.
Gott. Bald würde die Hochzeit anstehen und es würde ein komplett neuer Lebensabschnitt in meinem Leben beginnen. Mit dem Mann, den ich über alles liebte. Wenn ich Recht darüber nachdachte, gefiel mir die Vorstellung zu gut, endlich eine Familie mit ihm gründen zu können.
Neben ihm morgens aufwachen und von ihm wach geküsst zu werden.
Zusammen mit ihm kuscheln können oder etwas zusammen kochen. Haha. Die Vorstellung, wir beide in der Küche. Eine Katastrophe.
Mein Leben war perfekt. Und nichts und niemand konnte mir dies versauen.

Unwissend lächelte ich vor mich hin während ich auf den Boden starrte und mein Büro, mit der goldenen Aufschrift ,Ichinose' betrat. Ließ mich auf meinem Stuhl nieder und schnappte mir die langweiligen Papiere und fing an zu arbeiten.
Ohne das Lächeln aber von meinem Gesicht zu nehmen.

Bald wird es soweit sein.
Und ich konnte es nicht in Worte fassen, geschweige denn abwarten.
Wie ich hier immer so schön sagte:
Auf in die Schlacht und laufe los, in den Beginn eines neuen Lebens.

~Ende~

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Yuhuuuuuu!
Geschafft. Meine erste Geschichte die fertig gestellt wurde. ✨

Meine Lieben, seid bitte nicht zu voreilig und fangt an zu weinen, weil die Geschichte vorbei ist.
Ich kann euch nämlich beruhigen!
Ich werde einen zweiten Band schreiben, was also gleichzeitig eine Fortsetzung sein wird. Ihr könnt euch also auf einen zweiten, besseren Teil freuen. ;)🤜🤛

Ah! Noch was:
Ich hoffe die Geschichte hat euch zudem gefallen und ihr hattet Spaß daran, das Leben der beiden verfolgen zu können, auch wenn es an manchen Stellen ziemlich durcheinander und unübersichtlich geraten ist. Ihr könnt mir ja gerne Wünsche oder Tipps rein schreiben. Sicher auch fragen, wenn ihr welche habt, sowohl zur Geschichte als auch mir.
Darüber würde ich mich definitiv freuen. 😉

Nun. Dann verabschiede ich mich auch Mal und danke euch, liebe Leser*innen, für euren Support und die Unterstützung.
Macht's gut!
Und natürlich bis zum zweiten Band! :D

Ciao, meine Süßen! 🤘👋

Gureshin-Entscheide. Ich oder die Anderen? Where stories live. Discover now